INFO-VERANSTALTUNG FÜR SENIOREN: NICHT AUSTRICKSEN LASSEN

Kriminalhauptkommissarin Kerstin Gehrisch (Mitte) hielt den Vortrag, daneben Torsten Schulte (re.) und Gerhard Ligensa. (Foto:Höffken)

Sprockhövel – Die CDU Sprockhövel und die Senioren Union Sprockhövel hatten zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Sicher Wohnen“ eingeladen.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

CDU-Vorsitzender Torsten Schulte begrüßte die Referentin, Kriminalhauptkommissarin Kirsten Gehrisch vom KK2 der Kreispolizeibehörde und die rund 40 Teilnehmenden.

In einem Multi-Media-Vortrag erfuhren die Anwesenden dann, mit welchen Tricks immer wieder Seniorinnen und Senioren reingelegt werden. Dabei wird das Ziel verfolgt, die älteren Bürgerinnen und Bürger um ihr Geld „zu erleichtern“.

Ausgetrickst – Nicht mit uns!

Die Kriminalbeamtin brachte es direkt zu Beginn ihres Vortrages auf den Punkt. „Niemals irgendwelche Geld-Transaktionen nach Aufforderung fremder Personen vornehmen, ohne sich vorher Familienangehörigen oder engen Freunden anvertraut zu haben“, sagte die Polizistin.

Gut besucht war die Informationsveranstaltung der Senioren-CDU über „Sicheres Wohnen“. (Foto: Höffken)

Und dann informierte die Kommissarin über zahlreiche Maschen, wie Kriminelle tagtäglich versuchen, z.B. durch Schockanrufe die Senioren einzuschüchtern und von ihnen hartnäckig Bargeld oder Schmuck „zu erbeuten“. Informiert wurde auch, wie sich „angebliche Handwerker“ oder „angebliche Energieberater“ Zutritt zu den Wohnungen der Senioren erschleichen, um diese letztendlich um Bargeld und Werte erleichtern zu wollen.

Immer wieder hohe Schäden

„Auch schellten angebliche „Mitarbeiter des Gesundheitsamtes“ bei Senioren, um sich nach ihren Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen zu erkundigen. Dadurch wollten sie Zutritt zu den Wohnungen erlangen um Diebstähle zu begehen. Kautionszahlungen zur angeblichen Befreiung Angehöriger aus Polizeistationen gäbe es auch nicht“, sagte die Kriminalbeamtin.

Erschreckend war zu hören, als die Referentin aus ihrer täglichen Praxis erzählte, wie viele ältere Menschen auch im Bereich der Kreispolizeibehörde Schwelm immer noch auf die verschiedenen Tricks der Betrüger reinfallen, obwohl immer wieder davor detailliert gewarnt wird.

Daher kam der Appell der Referentin auch an die jüngeren Familienangehörigen genau passend: „Informieren Sie alle Ihre älteren Familienangehörigen über die verschiedenen Maschen der Betrüger und lassen sie ihre Seniorinnen und Senioren keine finanziellen Transaktionen zu ihrem Nachteil vornehmen, ohne sich vorher bei engen Angehörigen rückversichert zu haben.

Die Referentin zeigte dann auch noch verschiedene Möglichkeiten auf, wie man das eigene Zuhause „sicherer“ machen kann.

Eine gelungene Veranstaltung zu einem hochaktuellen Thema.

Statistik: Im letzten Jahr verzeichnete die Kreispolizeibehörde Schwelm 32 Straftaten zum Nachteil älterer Menschen mit überregionaler Tatbegehung. Der finanzielle Schaden war dabei sehr hoch.

Nachfolgend noch drei Beispiele aus der Berichterstattung der Polizei:

Eine 81-jährige Gevelsbergerin wurde am Dienstag (14.03.) Opfer einer Betrügergruppe. Die Frau erhielt auf ihrem Mobiltelefon einen anonymen Anruf. Der Anrufer gab sich als Kriminalbeamter aus und schilderte, dass der Sohn der Gevelsbergerin in einen in einen großen Fall im Zusammenhang mit Falschgeld verwickelt sei. Um ihm aus dieser Lage zu helfen, könne sie einen fünfstelligen Betrag zahlen.  

Betrüger brachten am Montag (13.03) eine Frau aus Winz Baak dazu, Wertsachen im Wert eines fünfstelligen Bargeldbetrages an eine ihr fremde Frau zu übergeben. Die Geschädigte erhielt am Mittag einen Anruf bei dem man ihr mitteilte, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und daher zurzeit bei der Polizei inhaftiert sei. Nur gegen die Zahlung einer Kaution könne ihre Tochter aus der Haft entlassen werden.

Ende Februar sind der Polizei mehrere Fälle aus dem Bereich Grundschöttel gemeldet worden, bei denen offensichtlich unterschiedliche Personen an den Haustüren geklingelt und um Spenden gebeten haben. Es soll sich überwiegend um Frauen (teilweise mit Kindern) gehandelt haben, die sich als Geflüchtete ausgaben und um Spenden baten. Teilweise traten die Frauen sehr energisch auf und versuchten sich Zutritt zu den Wohnräumen zu verschaffen.