Hattingen – Am heutigen Dienstag, 07. Mai 2024, gab es in der Aula des Gymnasiums Holthausen eine besondere Veranstaltung.
Rund 150 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und Q1 hörten gebannt zu, als Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Seelsorge ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus schweren Einsätzen, teils mit tödlichem Ausgang erzählten. „Nach jedem Wochenende bleiben von erlebten Schicksalen nur noch kurze Berichts-Schnipsel in der Presse übrig, auch wenn ein Mensch sein Leben verloren hat“, sagte PHKin Sonja Vatheuer.
„Crash Kurs NRW – Realität Erfahren. Echt Hart“ lautet das Präventionsprogramm der NRW-Polizei für mehr Verkehrssicherheit. Der Anteil von jugendlichen Verkehrsteilnehmern bei den Verursachern von schweren Unfällen ist überproportional hoch. Das ist alarmierend und inakzeptabel, so die Polizei. Überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, Ablenkung am Steuer sowie der Konsum von Alkohol und Drogen: Das sind in über 50 Prozent aller Fälle die Ursachen, warum Menschen im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden. Die Polizei geht gemeinsam mit ihren Partnern beim „Crash Kurs NRW“ neue Wege.
„Fahranfänger und junge Erwachsene verursachen oftmals auch in unserer Region Verkehrsunfälle“, sagte die PHKin von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde in Schwelm. Als Fahranfänger gilt man in der Regel nicht mehr, wenn man 80 bis 100.000 Kilometer Fahrerfahrung hat.
In der heutigen Info-Veranstaltung berichteten dann verschiedene Einsatzkräfte sehr eindrucksvoll von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei Unfällen, an denen junge Menschen beteiligt waren. Sie zeigten Bilder von Unfallstellen und erzählten, was dort für ein Unfall geschehen war. Wie sie sich bei der Erstversorgung oder dem Überbringen einer Todesnachricht gefühlt haben. Welche Aufgaben sie hatten und was dieser vorgestellte Unfall mit ihnen macht bzw. gemacht hat. Alle Akteure sind Profis in ihrem Beruf, erledigen ihre Arbeit checklistengetreu, soviel ist klar. Aber sie sind auch Menschen, Väter, Mütter, Geschwister und haben eigene Familien. Und eines lässt sie nicht kalt: Wenn Jugendliche bzw. junge Erwachsene so schwer verletzt sind, dass sie nicht mehr helfen können.
Referentin Sonja Vatheuer von der Polizei brachte es auf den Punkt: Ein Verkehrstoter hinterlässt in der Regel 11 Angehörige, 4 enge Freunde, 56 Bekannte und 42 Einsatzkräfte. Im Rahmen der Fürsorgepflicht war während der Veranstaltung sogar für die anwesenden Schülerinnen und Schüler ein separater Raum mit psychosozialer Betreuung vorhanden.