IMPFZENTRUM EINSATZBEREIT

Die Wartezone des Corona-Impfzentrums (Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis)

Ennepe-Ruhr-Kreis- „Wir haben fertig, Arbeitsauftrag erfüllt!“ – pünktlich zum 15. Dezember war das Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises in Ennepetal aufgebaut und betriebsbereit. Gespannt warten die Kreisverwaltung und die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe jetzt auf den Zeitpunkt, an dem der erste Impfstoff für Deutschland zugelassen wird. Dieser ist zwar nicht gleichbedeutend mit dem Startschuss für das Impfzentrum, bringt es seiner Eröffnung aber wieder einen Schritt näher.

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„Respekt für das, was alle beteiligten Fremdfirmen und die Mitarbeiter der Kreisverwaltung, hier insbesondere der Abteilung Bevölkerungsschutz, unter der Leitung von Daniel Koch und Christian Zittlau in nur einer Woche geleistet haben. Entstanden sind Empfangs- und Eingangsbereich sowie fünf parallele Impfstraßen mit Kabinen für Vorgespräch und Impfung sowie Sitz- und Liegeplätzen zum Beobachten denkbarer Impfreaktionen. Alles natürlich entsprechend möbliert und technisch an- und eingebunden. Alles natürlich mit klaren Vorgaben in Sachen Abstands- und Hygieneregeln“, zeigte sich Landrat Olaf Schade beeindruckt.

Für die Kassenärztliche Vereinigung (KV) haben Dr. Christian Füllers und Ludger Kessel die Arbeiten im ehemaligen Aldi-Markt begleitet. Die beiden Gevelsberger Ärzte wurden von der KV als Ärztliche Leitung für das Impfzentrum eingesetzt.

Der Anmeldebereich des Corona-Impfzentrums (Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis)

„Wir sind sicher, mit den beiden Kollegen Persönlichkeiten gefunden zu haben, die es schaffen werden, den in Teilbereichen nach wie vor noch unbekannten Dreisatz aus Verfügbarkeit des Impfstoffs, Terminmanagement für die zu impfenden Personen und Bereitstellen des Personals Tag für Tag sehr gut zu lösen“, zeigte sich Dr. Eckhard Kampe, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Bochum/Hagen, überzeugt.

Auch wenn erster Impfstoff anders als zunächst erwartet doch noch in diesem Jahr in den Ennepe-Ruhr-Kreis geliefert werden sollte, wird dieser in der ersten Zeit nur in begrenzter Menge verfügbar sein. Nicht jeder, der sich impfen lassen möchte, wird dies auch sofort. Grundlage für die Verteilung ist eine Empfehlung der ständigen Impfkommission.

Sie nennt als vorrangig zu berücksichtigende Gruppen Bewohner von Seniorenheimen, Personen ab 80 Jahren, Mitarbeiter in Notaufnahmen und auf COVID-19 Stationen sowie Beschäftige in medizinischen Einrichtungen sowie in der ambulanten und stationären Altenpflege mit engem Kontakt zu den besonders gefährdeten Gruppen.

„Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind dies rund 36.000 Menschen. Das aktuelle Ausbruchsgeschehen und die damit verbundenen Todesfälle in vielen Pflegeheimen unterstreichen, wie richtig es ist, dass die dort Wohnenden und Arbeitenden ganz oben auf der Prioritätenliste stehen“, betonte Dr. Kampe. Deren Impfung wird von mobilen Teams übernommen werden, sie fahren Heim für Heim an. Das Tempo der Aktion wird dabei von der Verfügbarkeit des Impfstoffs bestimmt.

Je schneller mehr Impfstoff geliefert wird, desto eher können erste Termine für Pflegebedürftige und Risikopatienten vergeben werden, die mobil genug sind, um ins Impfzentrum kommen zu können. Bis dahin können aber noch Wochen vergehen.

„Erfreulicherweise haben sich bereits jetzt rund 1.500 medizinisch Ausgebildete gemeldet, die Aufgaben im Impfzentrum für den Ennepe-Ruhr-Kreis übernehmen möchten“, sieht Dr. Kampe gute Chancen, die dann nötigen Dienstpläne zu besetzen. Denkbar sind – je nach Impfstoffangebot und Impfnachfrage – sowohl ein sechsstündiger Einschichtbetrieb wie auch ein zwölfstündiger Betrieb in zwei Schichten. Je Impfstraße und Stunde können 20 Personen geimpft werden. Das bedeutet bis zu 240 Personen je Tag und Impfstraße und damit eine Gesamtkapazität von 1.200 Personen.

„Wiederholt werden muss an dieser Stelle aber klar und deutlich: Es wird der Tag kommen, an den ausreichend Impfstoff verfügbar ist, um ihn an die Hausarztpraxen zu verteilen und das Impfen damit dezentral in allen Städten zu organisieren. Meldungen, mehrere 100.000 Menschen aus dem gesamten Kreis müssten sich auf den Weg nach Ennepetal machen, beruhen daher auf Falschinformationen“, so Schade.

Noch können keine Impftermine vergeben werden

Voraussetzung für eine Impfung im Impfzentrum ist ein Termin. Diesen erhalten aber nur diejenigen, die zu einer der impfberechtigten Personengruppen zählen. Das hierfür notwendige Terminmanagementsystem wird derzeit erarbeitet. Zudem werden momentan viele weitere Einzelheiten rund um die Terminvergabe noch abgestimmt. Fakt ist: Noch können keine Termine vergeben werden. Anrufe bei der Kreisverwaltung sind daher ebenso erfolglos wie bei der Kassenärztliche Vereinigung. Die Verantwortlichen bitten hier noch um etwas Geduld.

Neben der Terminvergabe ist die Kassenärztliche Vereinigung für die ärztlichen Leistungen verantwortlich. Die organisatorische Gesamtleitung liegt hingegen beim Ennepe-Ruhr-Kreis.