Hattingen startet fröhlich in die fünfte Jahreszeit

Hattingen – Hattingen ist nicht Köln, Düsseldorf oder Mainz – karnevalistisch eher Dorf. Aber was hier zählt, sind Nähe, Einsatz und ein offenes Lachen.

Um Punkt 11 Uhr standen vor dem Rathaus erst eine Handvoll Jecken, in Zivil, hibbelig: „Wann kommen die denn endlich?“ Noch elf Minuten – und plötzlich ging alles Schlag auf Schlag: Hupen, quietschende Bremsen, eine scharfe Wende, Türen auf – und schon entstiegen den Autos die Uniformierten. Vorneweg das Prinzenpaar mit Prinzessin Simone I. und Prinz Michael I. samt den Adjutanten Steffi und Falk, dazu Kinderprinzessin Mia Alma mit Adjutantin Sophie und viele langjährige Ordensträger. Pünktlich um 11:11 Uhr begrüßte Bürgermeisterin Melanie Witte-Lonsing (SPD) von der Rathaustreppe – was erstmal in einem herzlichen Bad in der Menge endete.

„Der Karneval im Holtiland ist lustig, bunt und tolerant!“

Vom Treppenhaus ging’s hoch in den kleinen Sitzungssaal. Dort folgten Willkommensworte, kleine Spitzen, große Sympathie – und ein Blick zurück: „Wir sind immer vom Bürgermeister empfangen worden …manchmal …“, hieß es augenzwinkernd. Die Stimmung: locker, ausgelassen, freundlich. Man spürte: Diese Session bekommt in Hattingen neue Töne. Das Motto sagt’s deutlich: „Der Karneval im Holtiland ist lustig, bunt und tolerant!“

Zum Schluss zeigten Emma und Luisa, Mira und schließlich Hanna ihr tänzerisches Können – nicht „ein wenig Gehüpfe“, sondern echtes Hochleistungssport-Programm. Während die Karnevalisten zu den selbst organisierten Getränken griffen, fehlte den Tänzerinnen eines: Das Wasser! Kurzerhand lief die Bürgermeisterin los und besorgte es höchst persönlich. Ein kleines Detail, das viel erzählt: über Haltung, Wertschätzung – und darüber, wie nah hier Rathaus und Narrenkappe beieinander sind, auch wenn einige eine Verkleidung des Stadtoberhauptes vermisst haben.

Holti Holau!

Hattingen hat damit seine fünfte Jahreszeit eröffnet – nicht mit Pomp, sondern mit Persönlichkeit und jeder Menge Spass.