Sprockhövel – Bei routinemäßigen Kontrollen der Stadt Sprockhövel wurden Rohrbrüche im Abwasserkanal in der Straße „Am Kindergarten“ in Haßlinghausen festgestellt. Die ermittelten Schäden werden mit Hilfe von Robotertechnik in geschlossener Bauweise beseitigt. Für die Arbeiten wird die benötigte Technik durch die Schachtdeckel eingebracht, Baugruben sind nicht notwendig. Ausgeführt werden die Arbeiten durch die Firma Fleer-Tech aus Lehrte. Voraussichtlicher Ausführungsbeginn ist der 1. August 2022 – die Dauer ist auf circa drei Wochen angesetzt.
Für eventuelle Unannehmlichkeiten und Verkehrsbehinderungen bittet die Stadtverwaltung um Verständnis.
Erläuterung: Inliner-Verfahren
Bei der Inliner- oder Linertechnik handelt es sich um ein spezielles Verfahren zur Reparatur beschädigter Rohre. Je nach System und festgestelltem Schaden kann ein Roboter etwaige Einwachsungen in den Kanälen herausfräsen und die Abzweigungen aus dem Hauptkanal zu den einzelnen Hausanschlüssen abspeichern. Danach wird ein sogenanntes Inlay, ein besonderer Kunststoffschlauch in den Kanal eingeführt und mit Druckluft ausgeweitet. Durch eingeführte Hitze härtet der neu eingeführte Kunststoff-Schlauch zu einem neuen Kanal aus. Ein sogenanntes Inliner-Verfahren zur Kanalsanierung. Ein Roboter fräst anschließend die gespeicherten Öffnungen zu den Hausanschlüssen wieder frei. Durch diese besondere Technik erspart man sich sehr aufwendige Tiefbauarbeiten.
Alternativ kann eine Glasfasermatte in der benötigten Länge (es werden Kurz- und Langliner unterschieden) mit einem schnell härtenden Harz getränkt werden. Bei kleineren Schäden wird ein so genannter Kurzliner verwendet. Der Kurzliner wird unter Beobachtung mit der Kanalkamera in die defekte Abwasserleitung eingeschoben und härtet exakt an der schadhaften Stelle aus. Dabei wird die Matte durch einen „Packer“ gegen die Rohr-Innenwand gepresst, bis das Material formschlüssig ausgehärtet ist. Deshalb wird es auch „Rohr-in-Rohr“-Verfahren genannt.
Bei der Sanierung mit Inlinern wird das gesamte Rohr mit einer in Harz getränkten Gewebematte „inversiert“ und damit vollständig ausgekleidet. Seitenzuläufe und Schachtanschlüsse werden nach dem Aushärten des Harzes genau passend ausgefräst. Somit ist der störungsfreie Ablauf des Abwassers auf der gesamten Rohrlänge gesichert.