GRÜNES LICHT FÜR DEN RADVERKEHR

Fahrrad-Routen werden sicherer (Foto: Stadt Hattingen)

Hattingen- Nachdem in den letzten Jahren bereits viele Projekte in Hattingen zum Thema Nahmobilität umgesetzt wurden, stehen nun die nächsten Pläne an: Die Stadt Hattingen möchte 2025 Lücken im Radverkehrsnetz schließen und Radwege sicherer gestalten. Dazu hat sie im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz verschiedene Maßnahmen vorgestellt, die beschlossen wurden.

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Die Optimierung der Radwege steht im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der Stadt in der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.“ (AGFS NRW). „Jetzt geht es darum gemeinsam Maßnahmen zu realisieren, die sich schnell umsetzen lassen, um die Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger zu gewährleisten, teilweise durch Interimslösungen bis sich größere Projekte realisieren lassen“, erläutert Baudezernent Jens Hendrix im Ausschuss.

Fahrrad-Routen werden sicherer

In den Fokus hat die Stadt drei Hauptrouten genommen, die den Radverkehr besser und sicherer mit der Innenstadt vernetzen sollen: Dazu zählt die Route vom Ruhrtalradweg über den Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte bis zur Bahnhofstraße, welche anschließend in die Innenstadt führt. Innerhalb der Stadt dient die Strecke von der Kosterbrücke über die August-Bebel-Straße und Nierenhoferstraße bis hin zur Lembeck-Kreuzung als zentrale Nord-Süd-Verbindung. Der Ortsteil Holthausen soll über die Holthauser Straße sicherer an die Innenstadt angebunden werden.

In diesen Bereichen ist unter anderem geplant, Verkehrsschilder für Geh- und Radwege zu überprüfen und auszutauschen. Beispielsweise wird im Bereich zwischen dem Parkplatz des Bürgerbüros und dem LWL-Industriemuseum Henrichshütte der obere Weg entlang des Henrichsteichs als gemeinsamer Rad- und Fußweg beschildert. Der untere Parallelweg entlang des Ufers bleibt durch entsprechende Beschilderung als „Gehweg“ dem Fußverkehr vorbehalten.

An einigen Stellen ist zudem geplant, Fahrbahnmarkierungen zu ergänzen oder ganz neu aufzubringen. Zwischen der Roonstraße und dem Hochbunker an der August-Bebel-Straße sollen in beide Fahrtrichtungen Fahrrad-Symbole auf der Fahrbahn markiert werden. Zusätzliche Markierungen an Bordsteinabsenkungen führen außerdem sicherer vom Geh- und Radweg auf die Fahrbahn. Zwischen der Reschop-Kreuzung und dem Bahnviadukt an der Nierenhoferstraße plant Straßen.NRW zukünftig einen festen Radfahrstreifen zu installieren. Bis zur Realisierung soll die vorhandene Markierung durch Fahrradsymbole auf der Fahrbahn übergangsweise ersetzt werden.

Auch auf der Holthauser Straße, welche in die Zuständigkeit des Ennepe-Ruhr-Kreises fällt, werden Markierungen aufgetragen. Zwischen der Nordstraße und der Dorfstraße sollen dort in beide Fahrtrichtungen als Interimslösung Fahrradpiktogramme auf den rechten Fahrbahnrand aufgetragen werden. Langfristig soll dort ein Radweg entstehen.

Um an Straßen auf querende Radfahrende hinzuweisen, wird an einigen Stellen die Fahrbahn rot eingefärbt, wie zum Beispiel im Bereich des Industriemuseums Henrichshütte. Rotmarkierungen von Fahrradfurten sind auch an den Einmündungen An der Kost, Marxstraße, Am Büchsenschütz und Hüttenstraße geplant. 

Da die Stadt nicht für alle Straßen zuständig ist, sind einige Maßnahmen nur Zwischenlösungen. Auf der Kosterbrücke muss beispielsweise von Straßen.NRW noch eine Geländeerhöhung montiert werden. Dies ist Voraussetzung, um die Gehwege in beide Richtung neu zu beschildern, so dass diese von Radfahrenden mitgenutzt werden müssen.

Alle Maßnahmen sind mit der Polizei abgestimmt und sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die Kosten sind mit 86.000 Euro kalkuliert.

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6 Kommentare zu "GRÜNES LICHT FÜR DEN RADVERKEHR"

  1. Bernd Loewe | 6. März 2025 um 19:34 |

    Insgesamt sind die Maßnahmen ein Schritt in die richtige Richtung, bieten aber für Radfahrende nur begrenzten Schutz, solange keine baulich getrennten Radwege entstehen. Radfahrende auf Gehwegen und in der Fußgängerzone führen oft zu Konflikten mit Fußgängern, besonders wenn der Platz begrenzt ist.

    Die Forderung des kürzlich stattgefundenen deutschen Verkehrsgerichtstag:

    „Fuß- und Radwege möglichst voneinander zu trennen, insbesondere innerorts, Fußgängerzonen möglichst nicht für andere Verkehrsteilnehmer freizugeben“

    Fehlende bauliche Trennung auf Straßen bieten keinen physischen Schutz für Radfahrende, sodass sie dem Autoverkehr ausgesetzt sind, insbesondere auf der August-Bebel-Straße mit oft dichtem zweispurigen Autoverkehr.

    Die Stadt Hattingen sollte ein ganzheitliches und nachhaltiges Radverkehrskonzept verfolgen, das langfristig sichere und attraktive Bedingungen für Radfahrende und Schutz für Zufußgehende schafft.

    Im übrigen, die Akzeptanz würde steigen, wenn Bürgerinnen und Bürger mitgestalten könnten.

  2. @Bernd Loewe

    Sie wollen also in Hattingen großflächig exklusive, baulich eingeschlossene Fahrradstraßen bauen?

    Ja, als Fahrradfahrer sind Sie KFZs im Zweifel ausgeliefert. Das sind Fußgänger allerdings auch. Und diesen bietet ein Bordstein ebenfalls keinen Schutz. Fußgänger werden in Hattingen tagtäglich, auch durch Radfahrer gefährdet.
    Die Empfehlung, die sie zitiert haben: Die Wege/Straßen nach Verkehrsteilnehmern exklusiv und baulich zu trennen, klingt toll, ist aber in keiner Stadt umsetzbar. Das ist den Autoren auch bewusst, sonst hätten sie nicht „möglichst“ verwendet.

    Würde man dieses Konzept in Hattingen anwenden, würde man dies nur erreichen, indem ganze Fahrspurenen zu Radwegen umdesigniert und von hässlichen Betonmauern oder vielen Stahlpfosten umgrenzt werden, oder Fußwege in Fahrradstraßen umdesigniert.
    Soll die August-Bebel-Straße einspurig werden, oder die Fußwege abgeschafft werden? Entscheiden Sie sich. Anders wär Ihr Konzept nicht umsetzbar.

    Die Gefahren, die entstehen, wenn sich unterschiedliche Verkehrsteilnehmer einen Weg/Straße teilen müssen, haben Sie zutreffend beschrieben.

    100% Sicherheit gibt es aber auch mit baulicher Trennung nicht. Es ist wie immer eine Abwägung:

    In Hattingen kann man ernsthaft nicht behaupten, dass ein bestimmter Verkehrsteilnehmer bevorzugt wird. Wir haben im Vergleich zu anderen Städten wunderbare Radwege, Fußwege und relativ sichere Straßen in der Innenstadt.

    Ein Konzept wie Sie es fordern umzusetzen, würde Radfahrer massiv bevorzugen und die Stadt für Fußgänger und Autofahrer schwerer zugänglich machen und das Stadtbild für alle Hattingerinnen und Hattinger langfristig zerstören!

    Die Lösung findet sich in §1 StVO:
    „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht“
    = Nicht egoistisch sein, sondern auf Andere achten.

    • Bernd Loewe | 6. März 2025 um 21:14 |

      @Mikhail
      Sie haben absolut recht, eine 100%tige Sicherheit gibt es nie, und jede Lösung ist eine Abwägung. Meine Überlegungen sollten keine komplette Umgestaltung der Stadt bedeuten, sondern eine durchdachte Weiterentwicklung der vorhandenen Infrastruktur, ohne Radfahrende massiv zu bevorzugen oder andere Verkehrsteilnehmer zu verdrängen.

      Ich sehe mit Sicherheit keine Stadt voller separater Fahrradtrassen mit Betonmauern, sondern gut durchdachte Lösungen an kritischen Stellen. Es geht auch nicht darum, die August-Bebel-Straße einspurig zu machen oder Fußwege abzuschaffen, sondern darum, bestehende Straßen, Radwege, Fußwege und die Fußgängerzone effizienter und sicherer für alle Verkehrsteilnehmer zu gestalten.

      Das Zitat aus §1 StVO ist genau der Kern der Sache: Rücksichtnahme. Radfahrende müssen sich bewusst sein, dass sie Fußgänger nicht gefährden dürfen. Autofahrende müssen Radfahrende als gleichberechtigt akzeptieren. Leider ist die heutige oft egoistische Gesellschaft nicht in der Lage sich an den §1 StVO zu halten.

      Das Ziel sollte also nicht sein, eine Gruppe zu bevorzugen, sondern den Verkehr insgesamt sicherer und flüssiger zu machen. Mir ist bewusst, kein einfaches Vorhaben. Mir ist darüber hinaus bewusst, dass es eine optimale Lösung nicht gibt.

  3. AnneBonny | 7. März 2025 um 14:17 |

    @Bernd Loewe: Volle Zustimmung zum ersten Kommentar. Die Stadt produziert hier sehenden Auges weitere Konflikte zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden. Denn es darf ja auch nicht übersehen werden: Das, was hier als Fortschritt verkauft wird – Radfahrer frei durch ein „„Fußgänger und Fahrrad“ Symbol“ zu ersetzen -, zwingt die Radfahrenden auf den kombinierten Rad-Gehweg. Denn ich kann nur vermuten, dass hier ein blaues Verkehrsschild gemeint ist, das zur Benutzungspflicht des gemeinsamen Rad-Gehwegs führt. Damit wird es für niemanden sicherer, am allerwenigsten natürlich für Zufußgehende. Aber der motorisierte Verkehr hat endlich keine lästigen Hindernisse in Form von Radfahrenden mehr auf „seiner“ Fahrbahn.

    Die Fahrbahnmarkierung mit sogenannten Schutzstreifen und der „feste Radstreifen“ an der Nierenhofer Straße (Letzteres durch Straßen NRW) wird dazu führen, dass keinerlei Überholabstände mehr eingehalten werden, da der Streifen den Autofahrenden suggeriert, dass hier eine Grenze ist. Was natürlich insbesondere bei dem LKW-Verkehr von und zum größten Parkplatz der Stadt nicht gegeben ist. Wie gut Schutzstreifen und ungeschützte Radstreifen nicht funktionieren, können sich die Verantwortlichen gern in der Schulstraße täglich live ansehen. Stichwort: Farbe ist keine Infrastruktur.

    Das alles ist in anderen Städten bereits vielfach erprobt und wieder verworfen worden. Warum Hattingen auf Basis von veralteten Konzepten arbeitet, anstatt von den Erfahrungen anderer zu profitieren, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Von einer Bevorzugung des Radverkehrs kann hier keine Rede sein. Autoverkehr war und ist massiv bevorzugt und muss weiterhin keinerlei Privilegien abgeben. Um den kümmerlichen Rest dürfen Rad- und Fußvekehr sich streiten.

    Den Radverkehr auf Kosten des Fußverkehrs „sicherer“ zu machen, ist weder richtig noch zukunftsfähig.

  4. Bernd Loewe | 7. März 2025 um 19:32 |

    @AnneBonny

    Frau Witte-Lonsing will das „heiße Eisen“ ja anfassen, sollte sie zur Bürgermeisterin gewählt werden. Die Frage ist, entwickelt man ein Verkehrskonzept ohne Vorgaben, oder steht oben drüber „Geschützte Räume für Zufußgehende auf Bürgersteigen und in der Fußgängerzone hat Priorität 1“ Das wäre auch im Sinne der Unfallforschung der Versicherer und des Deutschen Verkehrsgerichtstages.

  5. Immanuel KAnt | 10. März 2025 um 18:19 |

    Die Stadt soll sich vordringlich den Schlaglöchen widmen und diese DAUERHAFT beseitigen. Käme auch den Radfahrern zu gute.
    Seit dem die Straße „Im Heggerfeld“ Fahhrradstraße wurde, ist ein Überqueren der Straße unmöglich geworden. Rad folgt nun auf Rad.
    Wenn die Herrschaften im Rathaus sich mal den wahren Problemen annähmen, dass wäre mal echt ein Fortschritt.

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