Sprockhövel – In der am kommenden Donnerstag (6. März 2025) stattfindenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Ordnung gibt die Stadtverwaltung unter dem Tagesordnungspunkt 9 einen Sachstandsbericht über die von CDU und Bündnis90/Grüne beauftragte Planung eines eigenen Wertstoffhofes in Sprockhövel.
In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Ordnung vom 18. März 2021 wurde beschlossen, die Einrichtung eines Wertstoffhofes für die private Abgabe von Abfällen im Zuge der Verlagerung des Bauhofes sowie Fördermöglichkeiten zu prüfen. Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag der CDU und der Grünen.
Gutachter: Wertstoffhof geht nur mit Gebührenerhöhung
Inzwischen sind einige Jahre vergangen, alle Akteure dürften bemerkt haben, dass die Errichtung und der Betrieb eines eigenen Wertstoffhofes (in Niedersprockhövel) nicht ohne den Einsatz erheblicher Steuermittel und ggfs. Gebührenerhöhungen möglich sein dürfte, selbst wenn Fördermittel bewilligt werden sollten. Entsprechend hat die Stadtverwaltung bereits im Haushaltsentwurf für 2025/2026 (Seite 52) folgende Formulierung gewählt: “ Durch die Inbetriebnahme des geplanten Wertstoffhofes kommt es darüber hinaus zu weiteren Kostensteigerungen ab 2027 um 300 TEUR, die jährlich um 3 % weiter ansteigen. Die Ausgaben werden durch Einnahmen im Gebührenhaushalt kompensiert.
Dabei ist das Entsorgungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet von Sprockhövel seit Jahren schon sehr umfangreich:
- 14-tägige Abholung von Rest- und Bioabfall und Gelbem Wertstoffsacke/Tonne zuhause,
- 4 Termine an jeweils zwei Standorten für kostenlose Abgabe von Grünabfällen,
- 2 Termine für die kostenlose Abgabe von Laub,
- Kostenlose Abholung der Weihnachtsbäume,
- Alle vier Wochen kostenlose Leerung der blauen Altpapiertonne,
- 40 Standorte im gesamten Stadtgebiet für die Abgabe von Altglas und Altkleidern,
- 6 Mal im Jahr Abholung von Sperrgut nach Anmeldung zum Preise von 1 Euro pro Stück/Bündel,
- 6 Mal im Jahr Abholung von Elektrogroßgeräten zuhause zum Preise von 1 Euro pro Stück,
- 4 Termine für die Abholung von Metallschrott zuhause,
- 9 Termine für die Abgabe von schadstoffhaltigen Abfällen an zahlreichen Standorten im Stadtgebiet.
Darüber hinaus kann an den Umladeanlagen in Gevelsberg und in Witten von montags bis samstags Müll abgeliefert werden. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Sprockhövel nutzen aber auch die Möglichkeit, ihre Grünabfälle bei der Firma Hammertaler Baustoffe GmbH an der Autobahnbrücke gegen geringes Entgelt fachgerecht zu entsorgen.
Digitaler Wertstoffhof für Grünabfälle
Nach dem Auftrag durch die im Rat der Stadt vertretenen Parteien CDU und Grüne informiert die Stadtverwaltung nunmehr über den aktuellen Sachstand und bringt dabei die Implementierung eines digitalen Wertstoffhofes ins Spiel, an dem Bürgerinnen und Bürger aus Sprockhövel „App-gesteuert“ die Möglichkeit erhalten könnten, Ihre Grünabfälle an einer „personenfreien“ Abgabestelle zu entsorgen, natürlich gegen Gebühr.
Kommunale Zusammenarbeit mit Nachbarstädten
Der Vorlage der Verwaltung ist nach dem Auftrag der Politik nicht zu entnehmen, ob im Vorfeld interkommunale Gespräche mit der Nachbarstadt Hattingen wegen einer gemeinsamen Nutzung des dortigen Wertstoffhofes auf dem früheren Hüttengelände geführt wurden.
Das durch einen eigenen Wertstoffhof die „Stadtsauberkeit“ erheblich verbessert und „wilde Müllkippen“ dadurch verhindert werden, muss angezweifelt werden, da sich erfahrungsgemäß diese Umweltsünder überhaupt nicht an Gesetze und Vorgaben halten und meist rücksichtslos vorgehen.
Der Inhalt des aktuellen Sachstandsberichtes der Verwaltung in der Sitzung am kommenden Donnerstag ist hier nachzulesen.
Entsorgungsmöglichkeit nach Feierabend
Die EBE in Essen testen seit dem letzten Jahr diesen zusätzlichen Service an der Recyclingstation Süd/Ost an der Langenbergerstraße in Zusammenarbeit mit der REMONDIS Digital Services GmbH an. Sie sind laut EBE mit diesem digitalen Projekt die ersten Entsorger im gesamten Ruhrgebiet und auch die ersten in einer nordrhein-westfälischen Großstadt.
Ich denke nicht, daß wir einen eigenen Wertstoffhof brauchen, wer Müll in den Wald wirft, wird das auch weiterhin machen. Die Hundekotbeutel werden ja auch weiterhin in die Gegend geworfen
Bei dem digitalen Wertstoffhof für Grünabfälle wird noch Personal eingespart, weil „personenfrei“ (auch nettes Wort…) und trotzdem wird noch eine separate Gebühr erhoben, welcvhes hier als selbstverständlich („natürlich“) dargestellt wird. Ich denke nicht, dass wir so etwas brauchen.