Hattingen – Unter dem Motto „Nachhaltig denken – gemeinsam handeln“ fand am 8. Oktober 2025 an der Städtischen Gesamtschule Hattingen erstmals ein Aktionstag Klimaschutz statt. Ziel war es, Schülerinnen und Schüler für Umwelt- und Klimathemen zu sensibilisieren, sie zu eigenem Handeln zu motivieren und ihnen Freude am Mitgestalten einer nachhaltigeren Zukunft zu vermitteln.
Jahrgang 6: Müll vermeiden, trennen und recyceln
Die Klassen des 6. Jahrgangs beschäftigten sich mit den Themen Müllvermeidung, Mülltrennung und Recycling. Gemeinsam mit Cornelia Padtberg von der städtischen Abfallwirtschaft und Vertreterinnen und Vertreter des Vereins Weniger e.V. aus Witten gingen die Schülerinnen und Schüler auf Müllsammeltour.
So auch die Klasse 6a mit Klassenlehrerin Anna Brandt und Klassenlehrer Armin Wollnitza. „Die Kinder haben im Vorfeld festgestellt, dass in der Stadt viel Müll liegt und wollten aktiv etwas dagegen tun“, so Anna Brandt. „Sie finden es schöner, wenn Hattingen sauber ist – das war eine große Motivation.“ Ausgerüstet mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken, die von der Stadt bereitgestellt wurden, sammelten die Kinder auf ihrem Weg von der Schule bis in die Innenstadt allerhand Fundstücke: von Pfandflaschen über Kleiderbügel und ein Plastikrohr bis hin zu einer alten Klappmatratze. Ein besonderes Highlight war für die Kinder der Besuch des Müllsammelfahrzeugs am Rathaus, das den gesammelten Abfall abholte. „Ich unterstütze solche Aktionen immer gern – es macht Spaß zu sehen, mit welchem Engagement die Kinder dabei sind“, sagt Cornelia Padtberg.
Engagement der Nachhaltigkeitsgruppe „Welper Verde“
Organisiert wurde der Aktionstag gemeinsam von Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern der Nachhaltigkeitsgruppe „Welper Verde“, die sich seit rund zweieinhalb Jahren für Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Schule einsetzt. Die Oberstufenschülerin Lara Winkes und Oberstufenschüler Finn Herkströter (Q2) waren aktiv in die Vorbereitung eingebunden. „Wir haben überlegt, was man zum Thema Klima mit Jüngeren gut machen kann, und fanden die Idee des Müllsammelns super – das macht Spaß und hat einen direkten Effekt“, erklärt Lara. Finn ergänzt: „Es geht darum, dass Schüler lernen, bewusster mit ihrem eigenen Müll umzugehen – und nicht einfach Becher oder Verpackungen achtlos in die Natur werfen.“ Lara betont außerdem: „Müllsammeln gehört bei uns schon lange zum Schulalltag – in den Pausen übernehmen Unter- und Oberstufenschüler Dienste. Das machen wir schon seit der 5. Klasse.“
Jahrgang 7: Den Wald als Lebensraum erleben
Die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler widmeten sich dem Thema „Wald und Klimaschutz“. Unterstützt wurden sie dabei von der Wildnisschule Ruhrgebiet unter der Leitung von Martin Maschka. Durch kreative und forschende Zugänge erforschten die Schülerinnen und Schüler den Wald als Ökosystem, CO₂-Speicher und bedrohten Lebensraum und alle nahmen an einer Waldführung der Wildnisschule Ruhrgebiet teil.
Die Klasse 7b unter der Leitung von Christine Mrochen-Poth erstellte Tiersteckbriefe zu Bewohnern einer Eiche – etwa Eichhörnchen, Blaumeisen oder Eichelhähern – und schaute den Film „Die Eiche“ über den Baum und seine tierischen Bewohner im Jahresverlauf.
Alle siebten Klassen erkundeten den nahegelegenen Schulwald, lernten Pilzarten kennen und erfuhren Spannendes über Tiere wie Feuersalamander und Schlangen, die sie sogar anfassen durften. Besonders beeindruckend fanden viele die realistischen Tiergeräusche die Martin Maschka mit einem Eichelkopf nachahmte.
Fotos Waldführung © Gesamtschule Hattingen
Die Klasse 7c sammelte bei der Walderkundung Naturmaterialien und bastelte daraus im Anschluss kleine Wichtelhäuschen, Kastanienmännchen und herbstliche Deko.
Nachhaltigkeit fest im Schulprofil verankert
Die Gesamtschule Hattingen wurde bereits als „Schule der Zukunft“ 2024/2025 ausgezeichnet. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist fest im Schulprogramm verankert und wird durch Projekte wie die Fairtrade-AG, die ÖKO-AG (Schulgarten) und Klimachecks gelebt.
„Mit dem neuen Aktionstag wollen wir Nachhaltigkeit noch stärker im Schulalltag verankern“, erklärt Schulleiter Julian Güting. „Wenn das Konzept gut ankommt, soll der Aktionstag künftig jährlich stattfinden und auf weitere Jahrgänge ausgeweitet werden.“
So lernen die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit die unterschiedlichen Facetten von Nachhaltigkeit kennen – vom Umgang mit Müll über den Schutz des Waldes bis hin zu Energieeinsparung und fairem Konsum.
Wer ebenfalls Interesse daran hat, einen ähnlichen Projekttag an ihrer oder seiner Schule einzuführen, kann sich an Sophie Westermann-Gast per Mail wenden.
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