40 JAHRE MIHA BEIM ALTSTADTFEST – TEIL 1

Altstadtfest 1983 - "Glacial Sun" bei Rock an der Mauer (Foto-Archiv Ralf Stelter: Fabricius)

Höhenflug nach bescheidenem StartDer lange Weg von „Rock an der Stadtmauer“ bis „Rock am Bunker“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Hattinger Altstadtfest: „Erfunden“ und umgesetzt wurde es im Jahre 1974, zunächst von der Volkshochschule unter Peter Wolfshöfer und danach Dagmar Goch, später gut zehn Jahre lang vom Kulturbüro unter Axel Schuldes und Regina Kruppe, inzwischen seit 2011 von Georg Hartmann und seinem Team von Hattingen Marketing. Eine echte Konstante beim Altstadtfest seit genau 40 Jahren ist die Bühne der Musiker-Initiative Hattingen (MIHA). Inzwischen feiern bis zu 3.000 Fans vor der großen Bühne bei „Rock am Bunker“.

Dabei war anno 1982 der Anfang für die MIHA eher sehr holprig. Wenn einer daran überhaupt Schuld hatte, dann war dies Petrus höchst selbst. Doch der Reihe nach…

Gut zwei Jahre zuvor trug genau das Altstadtfest zur Gründung der Musiker-Initiative Hattingen bei. Die Idee dazu hatte der Hattinger Gitarrist und Grafiker Ralf Stelter, der auch erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins MIHA e.V. wurde. 

Im damaligen Szenelokal „Zur Kanne“ von Wirt Norbert Brückner am Steinhagen – heute ein renommierter Immobilienmakler in Hattingen – hatte sich nämlich gezeigt, dass dort fast nur Musiker verkehrten. Und die einte – neben dem Fehlen von Proberäumen – ein Problem mit dem auch im Umkreis der Stadt gerade immer populärer werdenden Altstadtfest. Sie waren nämlich der Meinung, dass Hattingen genug eigene Musiker aufzuweisen hatte. Der Anteil heimischer (aber auch überregionaler) Rock-Bands bei den ersten Altstadtfesten allerdings tendierte in der Zeit gen Null. Den damaligen Altstadtfest-Machern bei VHS und Kulturausschuss (Kleine Kommission) ging es mehr um „gehobene“ Kultur, in der sich allerdings die Jugendlichen der Stadt kaum oder gar nicht wiederfanden. Das sollte sich möglichst bald ändern und führte mit auf Anhieb mehr als 100 Mitgliedern zur Gründung der Musiker-Initiative Hattingen.

Legendär: Eintrittskarte aus 1981 (Archiv: Ralf Stelter)

Ralf Stelter und seine MIHA-Vorstandskollegen wandten sich also an die Stadt und die VHS als Altstadtfest-Veranstalterin – und rannten dort überraschenderweise offene Türen ein. So kam es zu einem baldigen Treffen mit dem damaligen Dezernenten Dieter Liebig (später Stadtdirektor und erster hauptamtlicher Bürgermeister) sowie VHS-Leiter Peter Wolfshöfer. 

Heraus sprang daraus zweierlei: So sollte es künftig eine Altstadtfest-Bühne für die Hattinger Rockmusik-Szene geben und außerdem stellte Peter Wolfshöfer einen Proberaum im damaligen VHS-Gebäude an der Bredenscheider Straße zur Verfügung.

Beides wurde von den heimischen Rockmusikern begeistert aufgenommen. Nun ging es gemeinsam mit der Verwaltung an die fast noch schwierigere Aufgabe, einen geeigneten Veranstaltungsort zu finden. Wer genau die Idee für den Hillschen Garten mit dem Schulhof der Holschentorschule (heute Zentrum für bürgerschaftliches Engagement) als Bühnenstandort hatte, ist im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten. Jedoch war er noch gut in Reichweite der Altstadt und doch abgelegen genug, um mit seiner zu erwartenden Lautstärke, die Rockmusik nun mal zu Eigen ist, das in dieser seiner Anfangszeit eher ruhige übrige Altstadtfest-Treiben nicht zu stören.

Das aktuelle MIHA Organisationsteam, (v.l.) Holger Marré, Roland Römer und Marlon Mawick (Foto: RoRö)

Hattinger Bands für den Auftritt am Holschentor fanden sich für die MIHA-Organisatoren Ralf Stelter, Holger Marré und Roland Römer selbstverständlich gleich mehr als genug. Nach dem Durchhören vieler Bewerber-Cassetten sollten schließlich „Glacial Sun“, die „Harvey Keen Band“ und „Rollsplitt“ als erste heimische Bands auf der Bühne stehen. Sie alle hatten sich bereits auch über ihre Heimatstadt Hattingen hinaus einen guten Namen erspielt.

So war bei allen Musikern der Stadt sowie den jungen und jung gebliebenen Fans der etwas härteren Musik, wie es Vorstandsmitglied Holger Marré so treffend bis heute geltend formuliert hatte, die Vorfreude aufs erste Mal riesig. Doch leider hatte einer etwas dagegen – eben dieser Petrus…

Die erste von zwei Fortsetzungen zum Thema gibt es Mittwoch hier auf RuhrkanalNEWS!