Lob für Zusammenarbeit und Planung
Hattingen – Es ist ein weiterer, wichtiger Schritt im langen Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe von 2021: Die zweite von insgesamt 15 beschädigten oder zerstörten Brücken in Hattingen ist fertiggestellt. Sie führt über den Heierbergsbach und erschließt die Häuser Wodantal 95 bis 101, die nach dem Starkregen im Juli 2021 monatelang nur eingeschränkt erreichbar waren.
Am 14. Juli 2021 hatte ein regionaler Starkregen in NRW für massive Überschwemmungen und schwere Schäden gesorgt – nicht nur im Ahrtal, sondern auch in Hattingen. Von den 30 Brücken im Stadtgebiet wurden damals 15 beschädigt oder komplett zerstört. Die erste neue Hochwasser-Brücke (Wodantal 21–25) wurde im November 2024 freigegeben. Nun folgt die zweite – und sie wurde pünktlich fertig.
Termingerecht und gut geplant
Im Februar 2025 begannen die Bauarbeiten. Jetzt – nur fünf Monate später – ist die neue Brücke einsatzbereit. Und nicht nur das: Sie ist ein Beispiel dafür, wie effizient Infrastrukturprojekte funktionieren können, wenn Planung, Umsetzung und Nachbarschaft an einem Strang ziehen.
Die Bauleiterin der ausführenden Dortmunder Firma zeigte sich begeistert: „So eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Planung und Anwohnern erlebt man selten!“ Besonders lobte sie die exakte Vorplanung durch das verantwortliche Büro – und das hohe Engagement der Anlieger, die das Bauprojekt aktiv unterstützten.
So stellten Anwohner ihre Grundstücke zur Verfügung, damit Baustoffe gelagert und Baumaschinen abgestellt werden konnten. Das sparte nicht nur Platz, sondern machte auch eine einspurige Verkehrsführung mit Ampelregelung auf dem Wodantal überflüssig.
Slideshow zur Brückeneinweihung im Wodantal. © RuhrkanalNEWS Holger Grosz und Stadt Hattingen
Planung mit vielen kleinen Hürden
Was auf den ersten Blick einfach aussieht, war tatsächlich eine komplexe Maßnahme. Denn der Teufel steckte im Detail: Eigentumsfragen mussten geklärt werden, der Heierbergsbach wurde während der Bauphase durch ein Rohrsystem umgeleitet, die Fische im Bach mussten umgesiedelt werden. Außerdem wurde für die Anwohner eine Behelfszufahrt eingerichtet.
Auch unter der Erde steckt viel Arbeit: Insgesamt wurden 90 Kubikmeter Beton verbaut – das meiste davon ist heute nicht mehr sichtbar, da es als massives Fundament im Erdreich liegt. Die neue Brücke ist deutlich widerstandsfähiger als ihr Vorgänger: Die Durchflussöffnung wurde verdoppelt, sodass künftig mehr Wasser sicher abgeleitet werden kann. Sollte das dennoch einmal nicht reichen, ist die Konstruktion so ausgelegt, dass sie auch bei Überflutung stabil bleibt.
Komplett finanziert – und trotzdem sparsam
Die Brücke kostete insgesamt rund 500.000 Euro. Die Kosten wurden zu 100 Prozent aus Landesmitteln finanziert. Für die Stadt Hattingen ein wichtiger Punkt, denn angesichts von 13 noch ausstehenden Bauprojekten ist der Wiederaufbau der Infrastruktur weiterhin eine große Herausforderung.
Bis 2030 sollen alle zerstörten oder beschädigten Brücken ersetzt oder saniert sein. Die nächste Brücke wird – nach aktuellem Stand – im Spätherbst 2025 fertiggestellt.
Schön, aber 4 Jahre sind schon arg lang für den Brückenersatz. Hinsichtlich Bürokratie macht uns eben niemand etwas vor. Der Dirk ist zwar nicht im Bild, ein Pressefoto ganz ohne städtisches Management, das wäre mal ein Fortschritt.