WENN DAS HOTEL ZUR NOTUNTERKUNFT WIRD

Ruhr Inn Geschäftsführer Hans-Joachim Kludt (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Das Hotel „Ruhr Inn“ ist inzwischen bei Touristen, über die Grenzen der Region hinaus, als hochklassiges Wellness-Hotel bekannt. Unter der Woche wird es gerne auch von Geschäftsreisenden und Monteuren im Außendienst genutzt. Doch seit vergangenem Donnerstag ist die Gruppe der Gäste ungewöhnlich. Feuerwehrleute, Menschen die ohne Koffer eincheckten und ungewöhnlich wenig Touristen nutzen die Zimmer des Hotels in der Eickener Sraße.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

„Uns erreichten die ersten Anrufe in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (14. Juli auf 15. Juli 2021), mit der Frage, ob wir Flutopfer aufnehmen können“, berichtet Geschäftsführer Achim Kludt. „Selbstverständlich habe ich um kurz nach drei dann das Hotel „aufgemacht“ und mich darum gekümmert, den neuen Gästen Zimmer geben zu können.“ Um die vielen Menschen, die wegen des Ruhrhochwassers ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen, unterbringen zu können, wird am Donnerstag ein ehemaliger Hostel-Trakt wieder eingerichtet. Eigentlich sollen dort ebenfalls Hotelzimmer entstehen und alles ist für den Umbau vorbereitet. Jetzt werden die schon leergeräumten Zimmer wieder mit den nötigen Einrichtungsgegenständen ausgestattet.

Hans-Joachim Kludt im RuhrkanalNEWS-Gespräch

„Wir haben außerdem Gäste, die, beispielsweise für eine Radtour entlang des Ruhrtalradweges, bei uns übernachten wollten, angerufen und die Buchungen storniert. Die Notfälle gingen selbstverständlich vor und eine Radtour wäre ja auch nicht möglich gewesen“, so Kludt. Für das Hotelteam ist die Arbeit am Donnerstag, nicht nur wegen der Hochwasserlage, völlig ungewohnt. Es kommt normalerweise nicht vor, dass für Hotelgäste Spielzeug organisiert werden muss oder für jemanden Kleidung besorgt wird, da das Flutopfer Hals über Kopf die eigene Wohnung verlassen musste. Aber von der vielen Arbeit im Hintergrund bemerken die Gäste meistens nichts, sie sollen schließlich erstmal zur Ruhe kommen und sich vor allem willkommen fühlen.