VOM FRIEDHOF ZUM BLÜHENDEN LEBEN

Blühender Kirchplatz der St.- Georg-Kirche (Foto: Stadt Hattingen)

Hattingen– Mit ihrem schiefen Turm, der hoch über die Dächer der Altstadt ragt, ist die Sankt Georgs Kirche längst schon ein Wahrzeichen Hattingens geworden. Als erstes eingetragenes Denkmal der Stadt lockt es viele Menschen von nah und fern ins Herz der Altstadt. Rund 26 Grabsteine zeugen heute noch von der damaligen Verwendung des Kirchengartens als Friedhof. „Bis ins 19. Jahrhundert bestatte die Kirchengemeinde hier ihre Toten“, erklärt die städtische Denkmalpflegerin Bianca Kramer. „Aus hygienischen Gründen verlegte man die Gräber während der Napoleonischen Zeit jedoch aus der Stadt hinaus. Die letzten Gräber wurden 1848 aufgelöst.“

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Zehn Jahre ehrenamtliche Gestaltung des Kirchgartens

Und wo früher die Toten ihre letzte Ruhe fanden, blüht heute das pure Leben – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in den letzten zehn Jahren verwandelte sich der unscheinbare Kirchgarten in ein buntes Blütenmeer aus Rosen, Disteln und Flieder. Auf Initiative von Pfarrer Dr. Udo Polenske fanden sich 2014 nämlich acht Freiwillige zusammen, die dem Kirchgarten neues Leben einhauchen wollten. Unter ihnen war auch Andi Brandhoff, der seit mittlerweile sechs Jahren als einziger noch aktiv dabei ist. „Das war am Anfang ganz schön viel Arbeit. Vieles musste umgepflanzt, entfernt und umgegraben werden – auch Bäume,“ erinnert sich der Ehrenamtler.

Grabstein im Kirchgarten (Foto: Stadt Hattingen)

Die Mühe hat sich aber gelohnt, denn heute blüht, summt und schwirrt es an allen Ecken rund um die evangelische Kirche. „Die Liebe zur Natur begleitet mich schon seit meinem fünften Lebensjahr. Bereits mein Opa brachte mir als Kind bei unsere Tier- und Pflanzenwelt zu achten und zu respektieren,“ so Brandhoff, der sich auch als Fotograf ganz der Welt der Insekten verschrieben hat.

Bei der Auswahl der Pflanzen achtet der Naturliebhaber nicht nur darauf, dass sie optisch in das Gesamtbild passen, sondern auch auf ihren Nutzen für die Tierwelt. Neben bunten Blüten für ausgewachsene Insekten braucht ein Garten auch Futterpflanzen und Unterschlupf für die tierische Kinderstube. Viele Pflanzen und Samen erhält der Hobbygärtner über Spenden oder er tauscht sie mit anderen Pflanzenfreunden und Touristen. Wichtig ist allerdings, dass die Pflanzen nicht giftig und nach Möglichkeit heimisch sind. Sogenanntes Unkraut gibt es für Andi Brandhoff nicht, der tagtäglich auf dem Kirchplatz vorbeischaut.

Andi Brandhoff im Garten der Kirche St. Georg (Foto: Stadt Hattingen)

Und so hat sich über die Jahre eine bunte Mischung aus Orchideen, Eisenkraut und Schafgarbe entwickelt, die nicht nur die Hattinger Bürgerinnen und Bürger begeistert sondern auch vielen Touristen als beliebtes Fotomotiv dienen. Seine persönliche Lieblingsblume im Kirchgarten ist übrigens die Rote Spornblume, die er von einem Besuch aus Salzburg mit nach Hattingen nahm. „Andere haben einen Schrebergarten. Ich habe den Kirchgarten und kann der Allgemeinheit damit sogar noch eine Freude bereiten,“ freut sich Andi Brandhoff.

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