Bochum/Hattingen- Aus den Pyrenäen in den Ruhrpott. Klingt verrückt, ist aber wahr! Die SG Welper hat seit diesem Monat mit der Leistungsschwimmerin Nàdia Tudó Cubells eine ganz starke Sportlerin in den eigenen Reihen. Sie stammt aus Andorra und wird über die SG Welper auf höchster Wettkampfebene für die SG Ruhr starten. Die ersten großen Ziele hat sie bereits im Blick und trainiert darauf hin.
In ihrem Heimatland keimte das Talent der Schwimmerin auf. Ihr war aber schnell klar, dass es dort nicht ausreichende Strukturen gibt, um ihr Potenzial im Becken zu entfalten. Deshalb entschied sie sich zunächst für ein Studium in den USA und wurde dort an der Delta State University gefördert – parallel zum Bachelor in Business, Administration & Marketing. Darin hat sie im Sommer ihren Master beendet, in Deutschland. „Ich wollte nach den USA zurück nach Europa und gleichzeitig weiter auf hoher Ebene schwimmen. In Andorra muss man sich oft selbst organisieren, es gibt viel weniger Möglichkeiten“, erzählt die 26-Jährige. Daher zog es sie nach Deutschland, wo auch ihr Freund lebt, der früher ebenfalls Schwimmer war. Es ging zunächst nach Neckarsulm. Sie sprang für die Neckarsulmer SU weiter auf der hohen Ebene ins Becken. Dabei kam sie in Kontakt mit Top-Brustschwimmer Lucas Matzerath, der ebenfalls am Schwimmstützpunkt Bochum trainiert. Über ihn gelangte sie im Sommer nach Bochum.
Hierzulande konnte Nàdia Tudó Cubells den Spagat zwischen Studium und Leistungssport meistern. Der gelingt ihr seit Kurzem auch zwischen ihren hohen Ambitionen im Becken und der Arbeit. „Ich arbeite auf Teilzeit, das habe ich mit meinem Arbeitgeber abgesprochen. So kann ich weiter intensiv trainieren“, freut sie sich. Bis zu zehn Einheiten absolviert sie pro Woche im Wasser, dazu bis zu viermal ergänzendes, gezieltes Krafttraining. Ihre Paradedisziplin ist Brustschwimmen, dort bewegt sie sich am liebsten über 100 und 200 Meter. Im Februar steht für sie die Weltmeisterschaft an, für die sie sich bereits qualifiziert hat. Außerdem hat sie die Olympischen Spiele 2024 in Paris im Blick. Dafür sprechen die einzelnen Landesverbände mit dem Internationalen Olympischen Komitee die jeweiligen für die einzelne Nation geltenden Qualifikationsnormen ab. „Das folgt noch, vielleicht kann ich mich über gute Zeiten bei der WM qualifizieren“, sagt Nàdia Tudó Cubells.
Rund um das Unibad in Bochum und die anderen verfügbaren Trainingsorte unserer Leistungsschwimmer verfügt die Andorranerin nun über beste Möglichkeiten. „Uns freut es sehr, dass Nàdia den Weg zu uns gefunden hat. Sie passt gut in unser Top-Team am Landesstützpunkt Bochum. Sie ist gerade wegen ihrer Motivation und internationalen Erfahrung eine enorme Bereicherung“, sagt Kati Hämmerich, Abteilungsleiterin Schwimmen der SG Welper und Cheftrainerin der SG Ruhr.