Hattingen- Am Dienstag (29. Oktober 2024) verwandelte sich die Stadtbibliothek in einen Ort voller düsterer Geheimnisse: Das Licht war gedimmt, nur die Eventfläche blieb erleuchtet. Die zahlreichen Gäste erwarteten gespannt einen schaurig-schönen Abend, der ohne die üblichen Hollywood-Schockeffekte auskam, aber dennoch unter die Haut ging.
Anja Bilabel eröffnete die Lesung mit „Die Maske des roten Todes“ von Edgar Allan Poe. „Lange schon wütete der ‚Rote Tod‘ im Lande; nie war eine Pest verheerender, nie eine Krankheit gräßlicher gewesen. Blut war der Anfang, Blut das Ende – überall das Rot und der Schrecken des Blutes.“ In ruhiger, aber eindringlicher Stimme entführte Bilabel das Publikum in Poes unheimliche Welt. Das Publikum hielt den Atem an, als die Geschichte ihren düsteren Höhepunkt erreichte. Sanfte Harfenklänge von Verena Volkmer untermalten die Lesung und gaben den Zuhörern kleine Atempausen, bevor das Blut in den Adern endgültig zu gefrieren schien.
Lesung mit Anja Bilabel und Harfenistin Verena Volkmer
Fotos © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Auch Geschichten von Roald Dahl fanden an diesem Abend ihren Platz. Die Verbindung zwischen den beiden Autoren, die meisterhaft das Dunkle und Abgründige erkunden, verlieh dem Abend eine besondere Stimmung.
Eine besondere Lesung in der Stadtbibliothek, die das Publikum mit schauriger Gänsehaut und der Freude auf weitere gruselige Abende entließ.