„Irre(n) durch die Zeiten – Kleine Fluchten“ begeistert in der Johanneskirche

Es wurde auch aus der Mitte des Publikums gelesen und die Musiker gesellten sich hinzu. © RuhrkanalNEWS (Foto: Holger Grosz)

Hattingen –  Freitag (3. Oktober) – ein Abend, der unter die Haut ging. Es war einer dieser Abende, die man so schnell nicht vergisst – weil sie etwas berühren, was in der heutigen Veranstaltungslandschaft selten geworden ist: echte Kultur. Kein Klamauk, keine Dauerbespaßung, sondern ein Abend voller Tiefgang, leiser Zwischentöne und ehrlicher Emotion.

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Schon beim Betreten der Johanneskirche wurde klar: Hier passiert etwas Besonderes. Jeder verfügbare Stuhl war besetzt, rund 160 Gäste warteten gespannt, was sie an diesem Freitagabend erwarten würde. Und allen war bewusst – das wird keine leichte Unterhaltung. Das wird Kultur.

Der Abend begann mit einem Lied, das viele aus der Serie Babylon Berlin kennen: „Von Asche zu Staub“. Ein passender Auftakt – melancholisch, schneidend, wahr. Von dort spannte sich ein literarisch-musikalischer Bogen durch Epochen, Gefühle und Gedanken. Isabel Stang, Ralf Kusebauch und Peter Gollan trugen Gedichte, Zitate und kurze Szenen vor – nicht nur von der Bühne, sondern mitten im Publikum. Plötzlich kam eine Stimme aus der Ecke, dann aus der Mitte, dann vom Rand. Der Text wanderte, die Aufmerksamkeit folgte ihm.

Ein Feuerwerk an Gedanken, das wie Wellen durch den Saal rollte. © RuhrkanalNEWS (Fotos: Holger Grosz)

Zwischendrin: Musik. Mal still und zart, mal kräftig und rau. Die Musikerinnen und Musiker – Anna-Luise und Andreas Lensing, Renate Lange, Ingo Rodowsky, Christian Hölbing und André Villano – bewegten sich auch wie Straßenkünstler zwischen den Reihen und bekamen dafür symbolisch eine Münze in den Hut.

Es war ein Abend, der forderte und belohnte.
Berthold BrechtErich KästnerBarbara Köhler – große Namen, große Gedanken. Brechts „Finstere Zeiten“ traf auf Kästners leise Hoffnung, die zwischen Trümmern und Kirschblüten hervorblitzt. Dazwischen: Texte über Ängste, Fluchten, Menschlichkeit.

Ein Feuerwerk an Gedanken, das wie Wellen durch den Saal rollte – manchmal sanft, manchmal schmerzhaft. Ein Abend, der ins Herz traf, der still machte, nachdenklich, manchmal auch heiter – bis der nächste Satz wieder traf wie ein Schlag in die Magengrube.

Nach drei Stunden endete das literarische Kammerspiel mit Standing Ovations. Der Applaus war laut, ehrlich, dankbar. Im Ausgang stand ein Geigenkasten für Spenden – und es raschelte darin ordentlich.

Schon am Abend zuvor war die Kirche mit 100 Gästen gut gefüllt gewesen. Zwei ausverkaufte Abende, zwei Mal Kultur mit Haltung – unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dirk Glaser.

„Irre(n) durch die Zeiten – Kleine Fluchten“ war keine leichte Kost, aber ein Geschenk.
Ein Abend, der zeigt, dass Kultur mehr kann als unterhalten – sie kann bewegen.

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