CHRISTOPF SCHLINGENSIEFS TRAUM LEBT WEITER

Ein Klassenraum im Operndorf (Foto: RuhrkkanalNEWS)

Ein Opernhaus in Afrika zu bauen, aber alles anders zu machen, war der Traum von Theateregisseur Christoph Schlingensief. Heute genau vor 10 Jahren, am 8. Februar 2010, wurde in Burkina Faso, nahe der kleinen Stadt Ziniaré, der Grundstein gelegt. Damals war der visionäre Künstler noch dabei; mitten im Busch, dreißig Kilometer von der Hauptstadt Ouagadougou entfernt. Nur knapp ein halbes Jahr später, starb der Theater- und Filmemacher mit 49 Jahren an Krebs. Mit Hilfe seiner Witwe Aino Laberenz und der Stiftung „Operndorf Afrika“ ist der Traum Schlingensiefs weiter gewachsen und hat bis heute überlebt.

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Das Operndorf Afrika wird 10 Jahre alt

Christoph Schlingensief 2009 (Foto: Manfred Werner (GNU-FDL and Creative Commons attribution 3.0))

Auch wenn noch kein Festspielhaus geschaffen wurde, die bereits errichteten Schulgebäude wickeln sich jetzt schon im Kreis um einen zentralen Platz, der dafür vorgesehen ist. Und irgendwann kommt ein Opernhaus noch dazu, wenn dafür das Geld da ist. Doch ein Schulgebäude für bislang dreihundert Kinder, eine kleine Klinik, sowie ein mobiler Zahnarzt, das alles existiert schon und wurde angenommen.

Bürgermeister Dirk Glaser war mit Claus Juergen Barteczko 2014 im „Village Opera“ und dabei entstand der Film „Bonne Chance“. RuhrkanalNEWS erinnert heute an den großen Traum von Christoph Schlingensief, der bereits todkrank bei Baubeginn von seinem Experimentierdorf schwärmte. „Unsere Oper ist ein Dorf“, sagte er, „aber bitte kein Fremdkörper in einem der ärmsten Länder der Welt.“

„Bonne Chance“

Das Operndorf Afrika

Das Operndorf Afrika in Burkina Faso ist seit seiner Gründung im Februar 2010 ein Ort interkultureller und künstlerischer Begegnung. Es entsteht etwa 30 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Ouagadougou. Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, besitzt jedoch einen großen kulturellen Reichtum und eine der innovativsten zeitgenössischen Theaterszenen des Kontinents. Das Operndorf soll Netzwerke schaffen, innerafrikanischen Austausch generieren und Wissen teilen, unter dem Motto: „Von Afrika lernen“. Inzwischen gibt es im Operndorf auch eine Schule mit künstlerisch-kreativem Schwerpunkt und eine Krankenstation mit Zahnarztpraxis und Geburtsstation. Seit 2015 lädt ein Artist-in-Residence-Programm jährlich afrikanische und nicht-afrikanische KünstlerInnen verschiedener Sparten dazu ein, das Operndorf Afrika für bis zu drei Monate als Lebens- und Arbeitsraum zu nutzen. 2019 errichtete der Artist in Residence Hervé Humbert eine mobile Bühne, die von den SchülerInnen und zukünftigen Besuchern des Operndorfs genutzt oder erweitert werden kann. In diesem Jahr startet im Operndorf ein Alphabetisierungsprogramm für die Eltern der Schulkinder und Bewohner der umliegenden Dörfer, ebenso wird ein umfangreiches Landwirtschaftsprogramm initiiert. (Quelle: Operndorf Afrika)