Hattingen – Ein Konzert voller Emotionen, das von tiefster Melancholie bis hin zu ausgelassener Lebensfreude reichte: Das Odessa-Projekt entführte gestern (25. Januar 2025) das Publikum in der Ev. Johannes-Kirchengemeinde Hattingen auf eine Reise quer durch Osteuropa – und weit darüber hinaus.
Von russischer Seele bis Balkanrhythmen
Wer hier Volksmusik im klassischen Sinne erwartete, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die fünf Musikerinnen und Musiker des Odessa-Projekts spielten sich durch jiddische Melodien, Roma-Lieder, Balkantänze und tieftraurige Weisen aus der russischen Seele. Doch so wie das Leben seine Höhen und Tiefen kennt, wandelte sich auch die Musik: Aus melancholischen Tönen wurde pure Lebensfreude, aus getragenen Balladen mitreißende Rhythmen, die sich dem Publikum beinahe aufdrängten.
Fotos © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Keiner blieb unberührt
Zwar versuchten die Zuhörer anfangs, sich zurückzuhalten – doch spätestens, als sich rhythmisches Klatschen durch den Kirchenraum zog und erste Besucher von ihren Stühlen gerissen wurden, war klar: Diese Musik lässt niemanden kalt. Die feinen, vielschichtigen Arrangements mit Geige, Klarinette, Saxofon, Akkordeon, Kontrabass und Percussion machten das Konzert zu einem Erlebnis zwischen tiefer Nachdenklichkeit und ausgelassener Energie.
Ein Abend voller Seele
Es war kein lautes Fest, keine oberflächliche Folklore – sondern Musik, die Geschichten erzählt, Erinnerungen weckt und Kulturen verbindet. Die Zuhörer fühlten sich an das Musical Fiddler on the Roof erinnert oder an eine ausgelassene Nacht in einem irischen Pub – stets getragen von der Tiefe und Vielschichtigkeit der osteuropäischen Musik. Ein Konzert, das nachhallte, weit über diesen Abend hinaus.