Hattingen – Am Samstag, 13. Dezember, war im Bürgerzentrum Holschentor nicht „Programm“, sondern genau das, wofür dieses Haus steht: Menschen, die sich kennen, Menschen, die sich kennenlernen – und Ideen, die ein Jahr später plötzlich Wirklichkeit sind.
Denn auf der Jahresabschlussfeier des Nutzerrats wurde eine Idee aus dem vergangenen Jahr endlich durchgezogen: Ein Weihnachtspullover-Contest. Die Frage des Tages: „Wer hat den hässlichsten Weihnachtspullover?“
Und ja – es gibt Tage, an denen man lange überlegen muss. Dieser gehörte nicht dazu.
Andy Gehrke, ausgerechnet Pokalstifter, nahm offiziell nicht am Wettbewerb teil. Vermutlich aus Gründen der Fairness. Denn sein Pullover war – mit großem Abstand – die absolute Nummer eins. Sorry, Eintracht Frankfurt: Vielleicht könnt ihr Fußball. Aber Weihnachtspullover? Das war… mutig. Und wir lassen das mal so stehen.
Jahresabschlussfeier des Nutzerrats © ruhrkanalNEWS (Fotos: Holger Grosz)



Die Jury hatte trotzdem keine leichte Aufgabe. Bürgermeisterin Melanie Witte-Lonsing vertrat sie an diesem Abend – und wer schon mal versucht hat, aus einer Gruppe motivierter Menschen den einen „hässlichsten“ Pulli herauszufischen, weiß: Hässlich kann überraschend viele Stilrichtungen haben.
Aber der Wettbewerb war nur die Würze. Der Nachmittag selbst war ein Treffen mit genau der Mischung, die man im Holschentor erwartet: Gemütlichkeit, Gespräche, Netzwerken – und zwischendurch Musik von Gruppen, die im Haus längst ein Zuhause gefunden haben. Dazu gab’s Kaffee. Fair gehandelt, versteht sich. Und natürlich alles, was zu einem Jahresabschluss passt: Kuchen, Plätzchen, Kekse und viele andere Leckereien, bei denen man sich ganz automatisch nochmal an einen Tisch setzt, obwohl man eigentlich „nur kurz“ Hallo sagen wollte.
Was ist eigentlich der Nutzerrat?
Der Nutzerrat besteht aus Mitgliedern der Gruppen, die im Holschentor aktiv sind. Gewählt wird er alle zwei Jahre auf einer Vollversammlung. Er berät die Freiwilligenagentur und hilft dabei, das Holschentor zu steuern und weiterzuentwickeln – von der Seite der Ehrenamtlichen aus.
Ganz praktisch heißt das: Der Nutzerrat hat zum Beispiel an der Hausordnung mitgearbeitet, Vereinbarungen für Ausstellungen erarbeitet und schaut immer wieder darauf, wie sich das Haus aufstellt – inhaltlich und organisatorisch. Und weil das Holschentor im kommenden Jahr zehn Jahre Bürgerzentrum wird, laufen die Vorbereitungen dafür schon jetzt – ebenfalls mit Beteiligung des Nutzerrats.
Die Jahresabschlussfeier ist dabei mehr als ein gemütlicher Termin im Kalender. Sie ist ein bewusstes „Zusammenführen“: Gruppen lernen sich untereinander kennen, es entstehen Kontakte, Ideen, manchmal sogar neue Projekte. Der eine kann etwas, der andere braucht genau das – und plötzlich ergibt sich ein Netzwerk, das im Alltag sonst nie entstanden wäre.
Und genau das bleibt am Ende hängen: Im Holschentor geht es nicht darum, wer den schönsten oder hässlichsten Pullover trägt. Es geht darum, dass dieses Haus funktioniert – weil viele es mit Leben füllen. Manchmal mit Musik. Manchmal mit Ideen. Und manchmal eben mit einem Pokal für einen Pullover, den man eigentlich nie wieder aus dem Schrank lassen sollte.






























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