Sprockhövel – Über die Ortsumgehung L70n haben wir schon viel berichtet. Viele Bürgerinnen und Bürger haben wenig Verständnis dafür, dass sich täglich weiterhin viel Schwerlastverkehr über die Hauptstraße quält, während man seit Monaten den Anschein hat, dass die neue Ortsumgehungsstraße bis auf den Einbau der Brücke fertig ist – und eigentlich hätte schon längst in Betrieb genommen werden können.
RuhrkanalNEWS hat beim Landesbetrieb Straßen.NRW nachgefragt und dazu von Julia Ollertz (Pressestelle Landesbetrieb Straßenbau NRW, Regionalniederlassung Südwestfalen) die nachstehenden Antworten erhalten.
Frage ruhrkanalNEWS: In der Presse-Information von Straßen.NRW vom 30.8.2023 wurden als Hindernis für die sofortige Freigabe der L70N Mängel am Regenrückhaltebecken aufgezeigt. Nach RuhrkanalNEWS vor Ort erteilten Auskünften wurden die einzigen Mängel (Schweißnähte) schon Mitte September 2023 ausgeräumt. Auch nach den extrem starken Regenfällen Mitte September war keine Beeinträchtigung festzustellen.
Antwort StraßenNRW: In der Pressemitteilung vom 30.8.2023 wurde ebenso auf das noch nicht fertiggestellte Brückenbauwerk abgezielt. Die bautechnischen Mängel an den Entwässerungsanlagen wurden mittlerweile abgestellt, sodass die Abnahme der Anlagen erfolgen kann.
Frage ruhrkanalNEWS: Die Montage der Lager für den Brückenüberbau sollten ab Mitte September bis Ende September 2023 endlich eingebaut sein. Warum ist dieses bis heute wieder nicht erfolgt? Wann ist jetzt mit der Montage der Lager zu rechnen? Wann ist jetzt mit der Einhängung der Radwegbrücke und mit den Restarbeiten zu rechnen?
Antwort StraßenNRW: Der ursprünglich vorgesehene Einbautermin der Lager sowie des Überbaus konnte aufgrund von Lieferengpässen der Lager nicht eingehalten werden. Aktuell gibt es noch keinen validen Liefertermin. Der Einbau des Überbaus sowie die Durchführung der Restarbeiten kann erst im Anschluss an den Lagereinbau erfolgen.
Frage ruhrkanalNEWS: Gibt es schon einen vorgesehenen Eröffnungstermin, der laut Ihrem Hause ja Ende Oktober 2023 sein könnte/sollte?
Antwort StraßenNRW: Nein. Derzeit wird über eine Auditierung geprüft, inwiefern eine Teilverkehrsfreigabe (ohne Freigabe des Geh-/Radwegs) aus Gründen der Verkehrssicherheit möglich erscheint.
Frage ruhrkanalNEWS: Da die L70N bis zur Hälfte schon freigegeben ist und befahren wird, gab es hierfür auch schon eine durchgeführte Auditierung oder ist das so erfolgt?
Antwort StraßenNRW: Zu dem Abschnitt, der bereits befahren werden kann: Das diente dem Zweck, damit der Parkplatz und somit auch die Schule in dem Bereich angedient werden kann. Diese Teilfreigabe erfolgte mit gleichzeitiger Übernahme der Verkehrssicherungspflicht. Das Audit, das nun noch durchgeführt werden muss, bezieht sich dann auf die Gesamtmaßnahme.
Frage ruhrkanalNEWS: In seiner Funktion als früherer NRW-Verkehrsminister hatte Hendrik Wüst (CDU) am 19.12.2018 beim symbolisch ersten Spatenstich die damaligen Kosten für die ca. 1.100 Meter lange Umgehungsstraße mit knapp 4,3 Millionen Euro beziffert und für die Bauzeit etwa zwei Jahren angegeben. Nun gut, die zwei Jahre sind längst verstrichen. Welche Kosten (Angabe in Mio. Euro) sind nach aktuellem Stand bisher angefallen bzw. fakturiert und welche Auftragsvolumen wurden diesbezüglich erteilt aber noch nicht abgerechnet?
Antwort StraßenNRW: Ausgabenstand: 11,453 Mio. €; Auftragsvolumen: 12,239 Mio. €
Frage ruhrkanalNEWS: Warum wurden bisher nicht schon die (über 70) Allee-Bäume gepflanzt, da die fertige Straße noch gesperrt ist?
Antwort StraßenNRW: Da noch weitere Arbeiten an der L70n ausstehen (z.B. Einbau Brückenüberbau, Straßenausstattung) besteht die Gefahr, dass im Vorfeld gepflanzte Hochstämme beschädigt werden, und sie die noch ausstehenden Arbeiten erheblich erschweren. Die Arbeiten sollen demnach erst als finale Bautätigkeiten vorgesehen werden und können gleichzeitig die finale Bilanzierung der Eingriffe berücksichtigen.
Frage ruhrkanalNEWS: Wo und wann sind seitens StraßenNRW die Anlage der zugesicherten Feucht-Biotope geplant?
Antwort StraßenNRW: Das Feuchtbiotop kann nicht an der geplanten Stelle umgesetzt werden, weshalb man sich hierzu noch in Abstimmungen für einen neuen Standort befindet. Das Biotop für den Eisvogel wurde schon vor Beginn der Maßnahme erstellt.
Frage ruhrkanalNEWS: Der Stadtrat aus Sprockhövel hat der L70N den Namen Glückauf-Allee zugewiesen. Wer besorgt und stellt die entsprechenden Straßen-Namen-Schilder auf?
Antwort StraßenNRW: Die Zuständigkeit der namentlichen Benennung von Straßen obliegt der Kommune.

Ortsumgehung L70N – „sparsame“ Randbereiche. (Foto: Höffken)
Frage ruhrkanalNEWS: Bei dieser neuen Straße, die ja sicherlich zukunftsweisend geplant ist, werden, wie aus den Bildern im Dateianhang zu sehen, Hochbankette bzw. Bürgersteige vermisst. Warum wurden diese nicht eingeplant, insbesondere auf beiden Seiten dieser Straße?
Antwort StraßenNRW: Freie Strecken verfügen in der Regel nicht über derartige Randanlagen. Darüber hinaus ist mit dem parallel verlaufendem Geh-/Radweg eine entsprechende Anlage vorhanden.

Ortsumgehung L70n: Das neue Straßenschild „Glückauf-Allee“ wurde bereits aufgestellt. (Foto: Höffken)


































Straßen NRW sollte man in die Verpflichtung nehmen.Denn es ist für die Bürger nicht nachvollziehbar wie mit unseren Steuegeldern herum geaßt wird.Die Bürger die auf der Haßlinghauser Straße wohnen und den Fuß und Radweg benutzen wollen müssen seid 5Jahren immer durch Umwege ins Zentrum. Denn nicht jeder ist motorisiert.
Und wie immer unglaublich
Straßen NRW
Die durch StraßenNRW beauftragten Unternehmen sind bekannt dafür, solche Projekte künstlich durch den Winter zu ziehen, um noch ein paar Monate mehr Gehälter bezahlt zu bekommen.
Seit den Berichten im Juli rechne ich nicht mit einer Freigabe in 2023
Es ist schon eine Farce was hier passiert und mit welchen Mitteln sich Straßen NRW mal wieder versucht raus zu reden.
Warum werden nicht einfach die paar rot/weissen Baken von den Anwohnern beiseite gestellt, was soll denn passieren?
Wohne leider nicht da unten und komme nur alle 2 Wochen da vorbei, sonst hätte ich das schon gemacht.
Die Verzögerungen sind aber symptomatisch, siehe Brücke Eichenhofer Weg. Vor 8 Jahren wurde eine nicht ausreichende Tragfähigkeit festgestellt. Ist aber kein Problem, geht ja nur über 3 Autobahnen. Die Arbeiten wurde diese Woche begonnen und sollen in 1,5 Jahren beendet sein……. wer glaubt das denn noch?
Das nenne ich mal Lokaljournalismus par excellence! Da wurden endlich einmal die richtigen Fragen gestellt, die uns Bürger wirklich schon lange auf den Nägeln brennen!