LWL-Ausstellungen und Veranstaltungen in der Region – Der Herbst im Jubiläumsjahr „1250 Jahre Westfalen“

LWL-Museum Zeche Nachtigall (Foto: Dietrich Hackenberg)

Münster – Vier neue Ausstellungen aus dem Kulturprogramm der LWL-Kulturstiftung zum Jubiläumsjahr „1250 Jahre Westfalen“ widmen sich ab Oktober den Themen Demokratieentwicklung im Sauerland, Jüdische Aktivistinnen, Displaced Persons und Architektur von Werner Ruhnau. Auf den Bühnen der Region blicken Abendshows, Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen auf Eigenschaften und Lebensarten in Westfalen-Lippe.

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Im Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises in Arnsberg beschäftigt sich die Ausstellung „Mit Herz, Hand und Verstand“ bis zum 12. April mit dem demokratischen Leben im Sauerland. Sie zeigt die Entwicklung von einer Republik mit nur wenigen Demokraten in einer weitgehend religiös geprägten Gesellschaft über die Diktatur im Nationalsozialismus bis zur Gegenwart als Bundesrepublik. Themeninseln sollen ein Gefühl für die Veränderung der Lebensbedingungen in den vergangenen 100 Jahren vermitteln. Dafür werden mithilfe typischer Objekte die Schwerpunktjahre 1925, 1975 und 2025 aus den Lebensbereichen Religion, Freizeit, Kleidung, Wohnen und Medien visualisiert.

Unter dem Titel „Rafft euch empor! Jüdische Aktivistinnen aus Westfalen in der ersten Frauenbewegung“ richtet das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten den Blick auf westfälisch-jüdische, engagierte Frauen. Bis zum Frühjahr 12. April widmet sich die Schau der Perspektive jüdischer Frauen, die sich regional und überregional in Gruppierungen an der Frauenbewegung beteiligten. Ihr Aktivismus gab ihnen eine Stimme in der westfälischen Demokratie.

Eine Ausstellung zur Erinnerung an ein weitgehend verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte ist bis zum 13. Dezember in Haltern-West zu erkunden: „Blind Spots“ macht mit einem Audiowalk im öffentlichen Raum das Schicksal der sogenannten Displaced Persons (DPs) in Westfalen sichtbar. Auf einem gut drei Kilometer langen Rundgang führt der Audiowalk ausgehend vom LWL-Römermuseum durch ein Wohngebiet, in dem Menschen nach ihrer Befreiung aus Zwangsarbeit, KZ-Haft und Kriegsgefangenschaft am Ende des Zweiten Weltkriegs untergebracht wurden. Eine künstlerische Intervention von Katja Kottmann zeigt unter anderem Kartoffelschalen in Bronze, die an Orten und Häusern den Weg markieren und sich im Stadtraum verteilen. Veranstaltungen wie Sonderführungen, Vorträge und Workshops finden bis Dezember in Bocholt, Bochum, Haltern, Münster und Soest statt. 

In der Stadthausgalerie Münster zeigt das Baukunstarchiv NRW bis zum 15. November einen Auszug der Ausstellung „Werner Ruhnau. Bauen für die offene Gesellschaft“. Im Mittelpunkt steht das erweiterte Architekturverständnis von Ruhnau, dessen Karriere in Westfalen begann. Modelle, Pläne, Zeichnungen und Fotos dokumentieren einen Ausschnitt aus dem Schaffen des international renommierten Architekten. Besonders im Blick sind seine Arbeiten in Westfalen wie der Bau des Stadttheaters in Münster. 

Interessierte können die Ausstellungen „Die Erfindung Westfalens“ (bis 19. Oktober) vom Museum Abtei Liesborn in Wadersloh, „Schlacht am Brunsberg“ (bis 19. Oktober) vom Huxarium Gartenpark Höxter sowie „Bürger sammeln für Westfalen“ (bis 26. Oktober) vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens im LWL-Museum für Kunst und Kultur noch besuchen.

Insgesamt sind in diesem Monat neun Ausstellungen wie etwa in Arnsberg, Paderborn und Wadersloh zu sehen. Sie alle werden begleitet von öffentlichen Führungen, Workshops sowie Vorträgen und Veranstaltungen. 

Im November geht die „GrandTourWestfalen“ von „BADDABÄM! – Show für parapolitische Abendunterhaltung“ weiter und damit auch zu Ende: In Stroetmanns Fabrik in Emsdetten fragt das Baddabäm!-Ensemble am 1. November „Was schafft Westfalen?“. Am 29. November beschäftigt sich die MixedArts-Unterhaltungsshow im LWL-Museum Textilwerk Bocholt mit der Frage „Was trägt Westfalen?“. Die vom Verein Reset e.V. organisierten Veranstaltungen werden im Livestream im Internet und in den sozialen Medien gezeigt.

Auch die „Ostwestfalen-Revue“ mit Kabarettist Erwin Grosche und seinem Cousin, dem Schauspieler Walter Ott, tourt weiter durch die Region. Die unterhaltsame und musikalische Paderborner Kabarett-Performance von „Kulturscheune 1A“ ist am 22. November in Warburg zu Gast. 

Moderator Martin Quilitz geht zusammen mit „Die Weberei“ weiter auf Tour und lädt zur Bühnenshow „Westfalen weltweit“ prominente Menschen aus Westfalen zum Gespräch ein. Mit dabei sind unter anderem Comedian Lisa Feller (18. Dezember in Rietberg), Schriftsteller Peter Prange (30. November in Warendorf und 2. Dezember in Hagen) sowie Schauspieler und Autor Erwin Grosche (16. November in Paderborn). Umrahmt werden die Gesprächsabende von Talks, Musik, Kabarett und Artistik zu typisch westfälischen Mentalitäten. Insgesamt sind acht Veranstaltungen noch in diesem Jahr geplant. 

Unter dem Titel „Musik & KunstWelten 1250 Jahre Westfalen“ präsentieren internationale und westfälische Musikschaffende ihre Interpretationen und musikalischen Antworten auf Werke westfälischer Komponisten von damals und heute. Der Kulturverein Westfalen e.V. lädt in den kommenden Monaten zu 18 Konzerten unter anderem in Bochum, Fröndenberg, Soest und Unna ein. Im Dezember finden mit Kerzenscheinkonzerten, italienisch-westfälischen Weihnachtskonzerten und Abenden zum Westfälischen Weihnachtsjazz der Jahreszeit entsprechende Songs Einzug ins Repertoire.

Die Autorin Linda Rachel Sabiers und der Autor Ron Segal präsentieren auf einer Lesereise durch die Region ihre Texte „Ein Hund für einen Juden“ und „Gegen das Messer“. Historisch-literarischer Bezugspunkt ist dabei Annette von Droste-Hülshoffs Novelle „Die Judenbuche“ (1842). Darin versucht sie einen empathischen Blick auf die jüdischen Figuren und vermochte es doch nicht, antisemitische Stereotype zu überwinden. Das Projekt „Beyond Judenbuche“ von Burg Hülshoff – Center for Literature setzt den Stereotypen des Antisemitismus Literatur entgegen und bringt in den Lesungen unter anderem in Dorsten (7. November), Hamm (13. November) und Münster (6. und 26. November) innerjüdische Perspektiven der Gegenwart an ein breites Publikum.

Drei Filme, drei Themen – ein westfälischer Filmabend lädt am 23. Oktobe) in das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn ein: Der 20minütige Film „Die Baronesse“ vom Filmteam „Goldstoff Filme“ erzählt das westfälische Schauermärchen aus dem 18. Jahrhundert „Die weiße Dame“ neu, das mit sexistischen und frauenfeindlichen Zügen stellvertretend für viele westfälische Märchen steht. Der Verein Freunde und Förderer der Kulturzentren Burg Vischering und Kolvenburg e.V. bringt den Film auf Tour durch die Region. Mit dabei ist auch der Film vom LWL-Medienzentrum für Westfalen „Es war einmal in Westfalen“. Er lädt ein zur Reise durch die bewegte Geschichte Westfalens. Anhand prägender Zäsuren gibt er einen historisch-reflektierten und anschaulichen Überblick der Regionalhistorie. Premiere feiert an dem Abend der Film „Corvey – Das Welterbe in Westfalen“, der im Rahmen des Forschungsprojektes 
„Weltkulturerbe Klosterkirche Corvey – Baugeschichte: Präsentation der neuen Forschungsergebnisse“ des LWL entstand. Alle Ergebnisse der Arbeit werden in der gleichnamigen Publikation veröffentlicht und am 17. Dezember in Münster präsentiert. 

In der zehnten Folge vom Podcast „Genau! Westfalen“ (31. Oktober) spricht Claudia Linzel mit Dr. Kirsten Baumann über Industrie. Im Podcast des LWL in Kooperation mit der LWL-Kulturstiftung geht es in der Novemberausgabe (28. November) um Sport.

Mit der 9. Folge „Westfalen im Sack: Wie eine Heimatstube Popkultur wurde“ veröffentlich das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte die letzte Episode des Podcasts „Untold Stories“.

Bis 19. Oktober
„Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“
Huxarium Gartenpark Höxter im Historischen Rathaus Höxter

bis 19. Oktober
„Die Erfindung Westfalens – Bernhard Wittes Historia Westphaliae und das Kloster Liesborn um 1500“
Museum Abtei Liesborn, Wadersloh 

Bis 26. Oktober
„Bürger sammeln für Westfalen. 200 Jahre Altertumsverein“
Eine Ausstellung vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilungen Münster und Paderborn, Ausstellungsort: LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster

Bis 15. November
„Werner Ruhnau. Bauen für die offene Gesellschaft“
Baukunstarchiv NRW, präsentiert in der Stadthausgalerie Münster

Bis 16. November
„ELISE EERAERTS & ROBERTO APARICIO RONDA“
Im Rahmen der Ausstellungsreihe „VERSUMPFUNG“
Kunstverein Arnsberg, Arnsberg

Bis 01. März 2026
„775 – Westfalen“
LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn

Bis 12. April 2026
„Mit Herz, Hand und Verstand – Demokratisches Leben im Sauerland“
sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises, Arnsberg

Bis 12 April 2026
„Rafft euch empor! Jüdische Aktivistinnen aus Westfalen in der ersten Frauenbewegung“
Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten

Bis 13. Dezember
„Blind Spots“
Stadt Haltern am See in Kooperation mit der Künstlerin Katja Kottmann, im öffentlichen Raum in Haltern am See

Weitere Veranstaltungshinweise bieten der Instagram-Kanal der LWL-Kulturstiftung sowie die Internetseiten der Projektverantwortlichen. Änderungen vorbehalten.

Das Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr „1250 Jahre Westfalen“ im Überblick
1250 Jahre nach der Ersterwähnung der Westfalen widmet sich die LWL-Kulturstiftung zusammen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in einem Kulturprogramm der Geschichte Westfalens. 

44 Projekte von Kulturschaffenden, Vereinen und Institutionen beleuchten in ihren Veranstaltungen und Angeboten verschiedene Ereignisse und Persönlichkeiten, die Westfalens Geschichte geprägt haben, und setzen mit aktuellen künstlerischen Positionen Impulse für gegenwärtige und künftige Herausforderungen der Region. Dabei geht es um Selbst- und Fremdwahrnehmung, Identität, Herkunft, Zugehörigkeit sowie Lebensgefühl und Zukunft. Mehrere hundert Veranstaltungen auf den Bühnen, in den Ausstellungshäusern und Kulturorten laden alle Interessierten dazu ein, das Westfalenjubiläum zu feiern – ob mit oder ohne persönlich empfundene Verbindung zur Region.

Das Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost fördert dieses Kulturprogramm im Rahmen ausgewählter Projekte in Münster und im Kreis Warendorf.

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