Sprockhövel – Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelfall und kein privates Problem, sondern Ausdruck struktureller Ungleichheit und überholter Rollenbilder. Sie beginnt oft mit Worten – mit Herabsetzungen, Kontrolle oder Drohungen – und endet nicht selten tödlich. `“Im letzten Jahr verzeichnete die EN-Kreispolizeibehörde 1.300 vollendete Gewalttaten gegen das weibliche Geschlecht. Dazu kamen noch rund 100 Versuche“, erfuhr unsere Redaktion auf Nachfrage von der Polizei.
Ein Femizid ist die Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist, aus Hass, Besitzanspruch oder Kontrollverlust. In Nordrhein-Westfalen sind die Täter laut aktueller Studie des Landeskriminalamtes in 99 Prozent der Fälle männlich, zu 87 Prozent handelt es sich um Beziehungstaten. „Gewalt gegen Frauen entspringt nicht einer ‚Natur des Mannes‘, sondern gesellschaftlich überlieferten und unbewussten Rollenbildern, die ins Wanken geraten sind und längst gesellschaftlich neu strukturiert und gelebt werden müssen“, so die Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Godschalk.
Fachleute betonen, dass Gewaltprävention früh beginnen muss – mit gleichstellungsorientierter Begleitung: Im Elternhaus, in Kindertagesstätten und Schulen. Nur wenn starre Rollenbilder und stereotype Erwartungen an Männlichkeit und Weiblichkeit aufgebrochen werden, kann Gewalt wirksam verhindert werden.
Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November rückt die Situation von Frauen weltweit in den Fokus. Unter dem Motto „KEINE mehr! Frauenmörder stoppen!“ beteiligt sich auch die Stadt Sprockhövel gemeinsam mit dem Runden Tisch EN gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt mit mehreren Aktionen am sogenannten Orange Day. „Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem, das uns alle angeht. Als Stadt setzten wir uns gemeinsam dafür ein, dass Betroffene Schutz, Hilfe und Gehör finden“, betont Sabine Noll.
· Ab dem 18. November wird vor dem Rathaus in Sprockhövel die Fahne gegen Gewalt an Frauen gehisst. Im Stadtraum informieren Plakate über Kontaktstellen mit Hilfsangeboten.
· Am 25. November von 11.00 bis 13.00 Uhr laden die Bürgermeisterin, das Gleichstellungsbüro und die GESINE Frauenberatung.EN zu einem Informationsstand vor dem REWE Lenk in Haßlinghausen ein. Betroffene oder am Thema Interessierte können miteinander ins Gespräch kommen, sich vernetzen und Unterstützung finden.
· Ebenfalls am 25. November findet von 16.30 bis 18.00 Uhr im KiFaz Miteinander, Hauptstraße 6, in Niedersprockhövel, die erste Tanzprobe für One Billion Rising 2026 statt – eine weltweite Aktion, die am 14. Februar ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzt.
· Die Zwiebelturmkirche in der unmittelbaren Nachbarschaft wird über die Orange-Days bis zum 10. Dezember orange beleuchtet. Jede bzw. jeder ist eingeladen, sich zu solidarisieren und selbst ein orangenes Licht ins Fenster zu stellen.






























Kommentar hinterlassen zu "KEINE mehr! – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen"