Hattingen- Am 6. November 2024 wurde die erste von 15 Hochwasser-Brücken in Hattingen offiziell dem Verkehr übergeben. Ohne Absperrband und Schere, aber mit einer soliden Bauweise – die neue Brücke ist bereit für die Zukunft. Das Projekt „Wodantal 21-25“ steht sinnbildlich für den Wiederaufbau, der nach der Jahrhundertflut im Juli 2021 notwendig wurde.
Rückblick: Flutkatastrophe und schnelle Hilfe
Die Hochwasserkatastrophe vom 13. bis 15. Juli 2021 hatte verheerende Auswirkungen: Ganze Landstriche versanken unter Wasser, darunter auch Hattingen. Von den 30 Brücken, die über die örtlichen Gewässer führen, waren 15 beschädigt oder sogar zerstört. Kurzfristig sorgte das Technische Hilfswerk (THW) für eine Notbrücke, die nur wenige Tage nach dem Auftrag im August 2021 einsatzbereit war.
Fotos © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Langer Weg zur Fertigstellung
Der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur nahm jedoch Zeit in Anspruch. Es dauerte bis 2023, bis die notwendigen Fördermittel bewilligt wurden, und auch die Planung erwies sich als zeitaufwendig. Planungsbüros waren stark ausgelastet, und für jede der 15 Brücken mussten spezielle Pläne erstellt werden. Letztendlich benötigte die Planung und der Bau der ersten Brücke 14 Monate.
Herausforderungen und moderne Bauvorschriften
Beim Bau von „Wodantal 21-25“ waren zahlreiche Hürden zu meistern: Der Flusslauf musste temporär verlegt, massive Fundamente gegossen und das Fundament mehrfach leergepumpt werden. Zudem gelten nun strengere Vorgaben für Brücken über Gewässer. Die neue Konstruktion kann nun ein Hochwasser von nie dagewesener Stärke aushalten und ist darauf ausgelegt, selbst bei Überflutung keinen Schaden zu nehmen. Die Kosten von rund 500.000 Euro wurden vollständig durch Fördergelder gedeckt.
Fotos © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Weitere Brücken in Planung
Mit der erfolgreichen Fertigstellung von „Wodantal 21-25“ beginnt der nächste Bauabschnitt. Weitere 14 Brücken stehen auf der Liste und müssen bis spätestens 2030 fertiggestellt sein, um die Fördergelder in Höhe von über 12 Millionen Euro vollständig nutzen zu können. Die Baukosten der einzelnen Projekte variieren zwischen 250.000 und 1,8 Millionen Euro, abhängig von Größe und Anforderungen.
Nächster Bauabschnitt: Projekt „Wodantal 85-101“
Eine Prioritätenliste gibt es nicht – der Start der Bauarbeiten hängt von der Verfügbarkeit der Planungsbüros und der Baufirmen ab. Sobald die Planung abgeschlossen ist und ein Unternehmen Kapazitäten hat, kann der Bau starten. Als nächstes steht das Projekt „Wodantal 85-101“ in den Startlöchern, um Hattingen stückweise sicherer für die Zukunft zu machen.