Hattingen – Vom 29. bis 31. August 2025 fanden die Hattinger Musiktage bereits zum vierten Mal als Musik- und Sommerfest der Karnevalsfreunde Hattingen/Bochum statt. Was 2015 im kleinen Kreis im „Pferdestall“ begann, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe in der Szene entwickelt. Seit 2018 haben die Karnevalsfreunde ihre Heimat im Holschentor – und dort wird im kommenden Jahr auch das karnevalistische 11-jährige Bestehen gefeiert.
Das Besondere: Hier geht es nicht um Pop, Rock oder Jazz, sondern um Spielmannszüge und Karnevalsmusik – eine Musikrichtung, die längst nicht jedem liegt. Wer nach den ersten Tönen wieder den Rückzug antritt, verpasst allerdings etwas. Denn wer bleibt, erlebt eine ganz eigene Welt: mitreißende Rhythmen, starke Gemeinschaft und eine Nähe zwischen Musikgruppen und Publikum, die man auf großen Festivals selten findet.
Es war kein Traumstart aber alle die mit dabei waren, hatten ihren Spaß! © RuhrkanalNEWS Foto: Holger Grosz



In diesem Jahr reisten 18 Spielmannszüge aus ganz Deutschland an, vier Vereine blieben sogar über Nacht in Hattingen. Die Unterbringung wurde in Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden organisiert – ein weiteres Beispiel für das Miteinander, das diese Musiktage prägt.
Traditionell eröffnete die Big Blast Company (BBC) die Hattinger Musiktage – und das gleich mit einem kleinen Natur-Spektakel: Während des Soundchecks zog ein kräftiges Donnerwetter mit Wolkenbruch über den Platz. Nach einer kurzen Zwangspause legten die Musiker los und präsentierten mit voller Energie ihre bekannten Jazz- und Popstandards. Damit machten sie einmal mehr deutlich, warum sie längst zum festen Inventar der Musiktage gehören. Für Abwechslung sorgte tagsüber der Familienflohmarkt – auch wenn einzelne Besucher irritiert reagierten, als politische Parteien die Bühne für Wahlwerbung nutzten. „Das kam nicht gut an“, war am Rande zu hören.
Die Hattinger Musiktage sind kein Massenfestival – und wollen es auch gar nicht sein. Sie sind eine Nische, aber eine mit Herz und Atmosphäre. Wer sich darauf einlässt, findet schnell Anschluss, lernt neue Freunde kennen und erlebt ein Musikfest, das anders ist: kleiner, persönlicher, spezieller – und genau deshalb besonders.



























