ZUM 50. MAL „AKTION 100.000“ IN HATTINGEN

Die St. Georgs-Kirche in der Hattinger Altstadt (Foto: Strohdiek)

Hattingen- Am kommenden Sonntag startet der diesjährige „Hungermarsch“ ausnahmsweise mit einem „Ökumenischen Gottesdienst“
um 10 Uhr in der Ev. St.-Georgs-Kirche.

Der Grund: Die Initiatoren feiern, dass sich die „AKTION 100.000“ zum 50-ten Mal für Menschen engagiert, die in einem Gebiet unserer Erde mit sehr schwierigen Lebensbedingungen wohnen. Diesmal profitiert ein Bildungsprojekt im Hochland der afrikanischen Insel Madagaskar, vermittelt über das katholische Hilfswerk MISEREOR. (s.u.)

Eigens aus Aachen anreisen wird dazu am Sonntag der Geschäftsführer von MISEREOR, Pirmin Spiegel. Mindestens genauso spannend dürfte es sein, im Gottesdienst 5 Statements zu hören, wie und warum Menschen sich für die „AKTION 1000.000“ in den zurückliegenden 5 Jahrzehnten stark gemacht haben. Die Musik übernimmt eine „aus Aktionisten“ eigens zusammengestellte kleine Band, durch den Gottesdienst führt Pfarrer Frank Bottenberg.

Unmittelbar im Anschluss an den Segen und zu den letzten Klängen der Musik werden gegen 11 Uhr dann Bürgermeister Glaser und Thomas Haep, Vorsitzender der AKTION 100.000, den Startschuss zum Hungermarsch geben. der Marsch findet statt, egal bei welchem Wetter. „Wie immer!“ so die Initiatoren.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Bildung und Entwicklung für Kleinbauernfamilien in abgelegenen Hochlanddörfern Madagaskars

„Für alle Menschen eine chancengerechte und hochwertige Bildung bereit- stellen und lebenslanges Lernen ermöglichen.“ So lautet eines der 17 Entwicklungsziele, die sich die Vereinten Nationen bis 2030 gesetzt haben.

Davon ist Madagaskar jedoch noch weit entfernt. Rund ein Drittel der Menschen dort kann nicht lesen und schreiben. Nur zwei von drei Kindern werden eingeschult. Vor allem in den abgelegenen Dörfern des Hochlandes ist die nächste Schule meist kilometerweit entfernt. Die Familien sind außerdem oft zu arm, um Schuluniform, Hefte und Bücher zu kaufen. Dabei wissen auch die Landbewohner, dass Bildung der Schlüssel für die Zukunft ihrer Kinder und des ganzen Landes ist. Sie wollen, dass ihre Kinder in die Schule gehen und etwas lernen.

MISEREORS einheimische Partnerorganisation VOZAMA unterstützt sie dabei. Der Name ist eine Abkürzung und bedeutet „Retten wir die Kinder Madagaskars“. Die Initiative wurde 1995 von dem elsässischen Jesuitenpa- ter André Boltz gegründet, um den Teufelskreis von Analphabetismus und Armut zu durchbrechen.

VOZAMA bringt in Madagaskar Schulen in die kleinsten und entferntesten Dörfer. Die Eltern packen tatkräftig mit an. Sie richten einfache Räume als Klassenzimmer her und fertigen Stühle und Bänke an. Organisation und Lehrerausbildung übernimmt VOZAMA. Die Initiative hilft auch, wenn Stifte, Hefte, Bücher und andere Schulmaterialien angeschafft werden, die sich die meist bitterarmen Familien nicht leisten können.

Das VOZAMA-Schulprojekt hat sich bewährt. Mittlerweile gibt es 700 Dorf- schulen, in denen jedes Jahr rund 11.000 Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Und mit der Schule entwickeln sich auch die Dörfer weiter. Außerschulische Projekte wie die Aufforstung von Brachflächen und der Bau von Wasserversorgungssystemen unterstützen das.

Mit den diesjährigen Spendengeldern will die AKTION 100 000 weiteren Eltern im abgelegenen Hochland Madagaskars dabei helfen, in ihren Dörfern Schulen aufzubauen. Ganz konkret bedeutet dies z. B.:

  • Unterstützung von Kindern, elementare Fähigkeiten zu erwerben und da durch später am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben in ihrem Heimatland teilzuhaben;
  • Hilfe bei der Einrichtung von Klassenräumen;
  • Anschaffung von Stiften, Heften, Büchern und anderem Schulmaterial, das die oft unterhalb des Existenzminimums lebenden Familien nicht bezahlen können;
  • Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrer;
  • Hygieneaufklärung der Eltern und dadurch eine verbesserte Gesundheits situation ihrer Kinder;
  • Förderung von außerschulischen Entwicklungsaktivitäten von Schülern und Eltern, z. B. Wiederaufforstung der weitgehend entwaldeten Umwelt oder der Aufbau einer Trinkwasserversorgung.