WENIGER BETRIEBSGRÜNDUNGEN

Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet in Bochum (Foto: IHK)

Hattingen/Ruhrgebiet- Die Zahl der Unternehmensgründungen ist seit Jahren rückläufig – wobei die Nebenerwerbsgründungen ihren prozentualen Anteil deutlich erhöhen konnten. Dies sind zwei Kernergebnisse des Gründerreports Ruhr 2017, den die Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet in diesen Tagen vorgelegt haben. Und dies in einem neuen Format: …to go!

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Weist die Statistik für 2012 noch fast 24.000 VollerwerbsNeugründungen im Ruhrgebiet aus, so hat sich die Zahl bis ins Jahr 2016 auf knapp 20.000 verringert. Hauptgrund für diese Entwicklung ist nach Expertenansicht die gute Konjunktur und die sich dadurch ergebende gute Lage auf dem Arbeitsmarkt. Dies bedeutet klipp und klar: Es gibt weniger Gründungen aus wirtschaftlicher Not heraus. Das Gründungsgeschehen im Ruhrgebiet unterscheidet sich dabei nicht wesentlich von dem in ganz NRW: Wie auch früher schon kommt fast jeder dritte Neugründer aus der Metropole Ruhr. Dabei klafft über die Jahre die Schere zwischen Neugründungen und  Unternehmensaufgaben immer stärker auseinander. Heißt: Neugründungen können den Verlust an Betrieben statistisch nicht auffangen.

Eine weitere Gründungstendenz, die die IHK-Experten registrieren: Die Gründungen im Nebenerwerb steigen Jahr für Jahr. War die Zahl der Vollerwerbs-Gründungen im Jahr 2012 noch fast doppelt so hoch wie die Zahl der Nebenerwerbsgründungen, hat sich der Unterschied bis heute mehr als halbiert. Mehr als die Hälfte aller Gründungen im Vollerwerb findet – und dies konstant über die letzten Jahre – im Dienstleistungssektor statt. Besonders beliebt bei Gründungen im Dienstleistungssektor ist und bleibt die Gastronomie mit rund einem Viertel aller Vollzeitgründungen. Deutlich hinter den Zahlen im Dienstleistungsbereich: die Produktion mit 25-Prozent-Gründungsanteil und der Handel mit 22 Prozent.

Besonders beliebt sind Vollzeit-Gründungen in der Produktion im Bereich „Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe“, also z. B. Maler-, Putz- und Installationsarbeiten. Sie machen etwa 87 Prozent aller Gründungen im produzierenden Bereich und 22 Prozent der Gründungen insgesamt aus. Schaut man in den Handelssektor, dann ist auffällig, dass die Einzelhandelsgründungen im Nebenerwerb um mehr als 20 Prozent über den Vollerwerbsgründungen liegen. Was die IHKs auch festgestellt haben: Die Gründer im Ruhrgebiet sind überwiegend männlich. Der Frauenanteil liegt bei mageren 28 Prozent – unter Landesdurchschnitt.
Und: Jeder dritte Gründer im Ruhrgebiet hat einen ausländischen Pass – über Landesdurchschnitt.