VERDIENSTMEDAILLE FÜR „BIG-BAND-MAN“

Auszeichnungsübergabe mit ungewöhnlichem Rahmen: Olaf Schade übergab Robert Maruhn das „Danke schön“ der Bundesrepublik Deutschland in dessen Garten (Foto UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis)

Hattingen- „Durch Ihr Wirken haben Sie Generationen von Schülerinnen und Schülern nicht nur das Tor zur Musik geöffnet und sie zu herausragenden Leistungen motiviert. Sie haben Ihnen auch das Zusammenarbeiten und Zuhören gelehrt, Disziplin und Konzentrationsfähigkeit geschult sowie Kreativität und Rücksichtnahme gefördert.“ Mit diesen Worten hat Landrat Olaf Schade (SPD) die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Hattinger Robert Maruhn übergeben.

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Maruhn, Lehrer für Biologie und Musik, ist ein umtriebiger „Big-Band-Man“. An verschiedenen Essener Gymnasien gründete er – auch schulübergreifend und als Kooperationsprojekt – seit 1993 Bands und erspielte unter anderem mit der „Human(n)-Brass-Big-Band“ und der „United-Brass-Big-Band“ Erfolge. Musikalische Ausrufezeichen setzte er auch mit Musicals sowie der in Nordrhein-Westfalen einmaligen Trommlergruppe „Wolfpack-Drumline“.  Und: Das „Netzwerk Musik“ an „seinem“ Gymnasium Wolfskuhle in Essen ist mit seinem breiten musikalischen Angebot einmalig in der deutschen Schullandschaft.

„Bis heute sorgen Sie dafür, dass Schülerinnen und Schüler über Jahrgänge und Stufen hinweg gemeinsam aufspielen und aufhorchen lassen. Zum Wohle Ihrer Musiker achten Sie nicht auf die Uhr, lassen Feierabend Feierabend und Wochenenden Wochenenden sein. Nur so konnten Sie in den letzten drei Jahrzehnten das auf die Bühne und zu Gehör bringen, auf das Sie heute zurückblicken können“, würdigte der Landrat die Leistungen des 62-jährigen, die er außerhalb aller Stundepläne und damit ehrenamtlich erbracht habe.

Der Musikpädagoge hat sich dabei taktvoll so auszeichnungswürdige Verdienste erworben, dass die Bundesrepublik Deutschland ihm dafür jetzt mit dem Verdienstorden „Danke schön“ sagt. Neben dieser besonderen Auszeichnung darf Maruhn aber noch etwas Anderes als sein Verdienst werten: Viele seiner ehemaligen Bandmitglieder sind der Musik treu geblieben sind – sei es als Profi oder ambitionierte Laie.

Corona sei Undank musste die Feierstunde der Ordensübergabe leider deutlich kleiner ausfallen als üblich. Statt eines Treffens mit zahlreichen Gästen und Weggefährten im Schwelmer Kreishaus bliebt nur die Übergabe im kleinsten privaten Rahmen. „Zeiten wie diese verlangen Lösungen wie diese“, merkte Schade beim Ehrungstermin im Garten der Familie Maruhn in Hattingen-Niederwenigern an.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Die Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen. Seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurden über 260.000 Menschen auf diese Weise für ihre Leistungen gewürdigt.

Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Das Schreiben ist formlos an die Staatskanzlei des Bundeslandes zu richten, in dem der Vorgeschlagene wohnt. Die Anregung sollte neben Namen und Anschrift des möglichen Ordenempfängers auch Art und Umfang der Verdienste darstellen und Personen oder Organisationen nennen, die zu dem Vorschlag Stellung nehmen können. Übrigens: Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen.