UNTERNEHMEN TROTZEN DER CORONA-KRISE: DETLEV FRIEDE, „TATTOO & PIERCING FRIEDE“

Detlev Friede, Inhaber von "Tattoo & Piercing Friede" (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Seit mehr als 25 Jahren – Silbernes Jubiläum auf Goldkurs – ist Detlev Friede bereits in Sachen Körperkunst unterwegs. Von der Großen Weilstraße – da war früher der Spielwarenladen vom Opa drin – ging es zum Untermarkt. Barock-Ambiente in Rot und Gold. Vor allem der Sessel und das Sofa. Hier haben schon so manche Hattinger Platz genommen – auch für die Interviews von RuhrkanalNEWS. Eigentlich brummt immer irgendwas im Laden. Tätowiermaschine. Piercinginstrumente. Im Moment ist völlig tote Hose. Corona-Krise. Der Laden ist dicht.

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Detlev Friede und seine Frau Elena können eigentlich nur eines tun: „Wir warten“, sagt er. Auf den Starttermin. Wann es wieder losgehen kann. In der ersten Reihe der Schließung waren sie noch nicht dabei. Frisöre ja auch nicht. Doch dann war auch hier Schluss. Frisöre durften keine Haare mehr schnippeln und Detlev Friede darf nicht mehr zeichnen – zumindest nicht auf den Körpern seiner Kunden. Also Heizung runterfahren, Tür abschließen und sich ins heimische Zuhause verziehen. Das liegt übrigens nicht in Hattingen, aber im Ennepe-Ruhr-Kreis. Abgelegen. „Ja, was soll man machen. Klar, wir haben die finanziellen Hilfen beim Land beantragt. Wir haben ja zwei Gewerbe hier unter einem Dach“, erzählt er. Das Nagelstudio führt Elena, die auch in Sachen Piercing unterwegs ist. Und eben das Tattoo-Studio von Detlev. Beide können Hilfen beantragen. Haben sie auch. Wurde auch bewilligt. „Ist aber nur der Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt Detlev. Denn: „Der Laden hier ist teuer. Die Betriebskosten laufen ja weiter. Und wir wissen ja nicht, wann es weitergehen kann.“ Im fünfstelligen Bereich liegen die Kosten im Monat – alles zusammengerechnet inklusive Personalkosten. Das ist schon eine Hausnummer. Der Mann, der sich für Astronomie interessiert und gerne in die Sterne guckt, hat allerdings auch keinen Plan B. „Termine für zwei Wochen haben wir abgesagt. Die Kunden haben wir natürlich noch, aber die müssen jetzt warten. Ganz egal – ob Tattoo oder Piercing“.

Tattoo & Piercing Friede ist wegen Corona geschlossen. Inhaber Detlev Friede spricht darüber mit Ruhrkanal.NEWS

Einerseits ist es natürlich auch mal nicht soooo schlimm, wenn man mal selbst etwas runterfahren muss. Aber: „Das Problem ist eher die Unsicherheit, wann man wieder hochfährt“, sagt Elena. Die beiden leben mit dem Studio ihren Traum – irgendwann waren sie ja mal Maschinenbautechniker und Diplom-Vermessungs-Ingenieurin. Verdammt lang her. Und sie sind sich sicher: Der Traum wird weitergehen. Irgendwann.