TIPPS VOM REGIONALFORSTAMT FÜR OSTERSPAZIERGÄNGE

Buschwindröschen (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

Ruhrgebiet- Die eigenen vier Wände werden gefühlt immer kleiner, die Tage länger. Die Sonne scheint ausdauernd. Pünktlich zu Ostern wird es Frühling im Ruhrgebiet. Aber: Wie letztes Jahr schränkt Corona unser tägliches Leben ein. Der gewohnte Urlaub über die Osterfeiertage muss erneut ausfallen. Die große Frage ist, was wir in dieser Zeit noch gefahrlos unternehmen können. Die Antwort liegt direkt vor der eigenen Haustür. Der Wald bietet Raum für verschiedene Aktivitäten und lädt ein, die Seele baumeln zu lassen. Rücksichtsvoll und gelassen sind Menschen im Wald jederzeit willkommen. Problematisch wird es erst, wenn unüberlegtes Handeln zu einer Belastung für Tiere und Pflanzen wird.

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Zu Zeiten von Corona und Lockdown hat sich die Zahl der Waldbesucher deutlich erhöht, „nämlich um das Dreifache“ sagt Peter Bergen, Leiter des Regionalforstamtes Ruhrgebiet. „Unser Wald wird zum Treffpunkt.“ Gerade über die Ostertage werde wieder eine hohe Besucheranzahl in den heimischen Wäldern erwartet, so Bergen.

Im Bereich des Regionalforstamtes Ruhrgebiet lebt mit circa 4,8 Millionen Menschen ein Viertel der Gesamtbevölkerung Nordrhein-Westfalens. Im Forstamtsbereich gibt es 75.000 Hektar Wald. „Unterm Strich steht somit jedem Mensch der Standraum zweier alter Buchen zur Verfügung,“ verbildlicht Bergen die Situation. „Umgerechnet auf die Fläche eines Fußballfeldes teilen sich im Ruhrgebiet 44 Menschen solch ein Feld. Das sind 33 mehr als im Landesdurchschnitt. Diese Menschendichte verlangt gegenseitige Rücksichnahme,“ führt der Forstamtsleiter weiter aus.

Wichtig zu wissen: Der Wald vor der eigenen Haustür gehört zu einem Großteil den Städten, weit überwiegend aber privaten Eigentümern. Der Wald darf zur Erholung betreten werden. Tieren und Pflanzen darf dabei aber kein Schaden zugefügt werden. Gerade in der nun beginnenden Brut- und Setzzeit ziehen die Tiere des Waldes überall im dichten Unterholz ihren Nachwuchs groß. Sie brauchen vor allem Ruhe. Daher die eindringliche Bitte: Die Waldbesucherinnen und -besucher mögen auf den Wegen bleiben und die Hunde an der Leine führen.

Holzpolter bei Breckerfeld (Foto: Strohdiek)

Ist der Wanderparkplatz überfüllt, dürfen die angrenzenden Waldwege nicht zugeparkt werden. Das sind oft die einzigen Rettungswege, über die Feuerwehr und Rettungswagen zu in Not geratenen Menschen gelangen können. Unser Tipp: Meiden Sie die gängigen Hotspots, entdecken Sie während des Osterspaziergangs neue Wege! Unsere digitalen Wanderkarten finden Sie online, auch Parkplätze sind hier eingezeichnet. Für Kinder ist so ein Waldspaziergang trotz Eiersuchen häufig nicht so interessant und entspannend wie für erwachsene Waldbesucherinnen und -besucher. Auf der Seite des Regionalforstamtes haben die Waldpädagoginnen und Waldpädagogen von Wald und Holz NRW einige Spiele zusammengestellt, die den Waldspaziergang auch für Kinder zu einem kurzweiligen Erlebnis machen können.

Neben der Coronakrise geht die Klimakrise und die damit verbundene Schädigung unserer Wälder weiter. Forstleute fällen vermehrt Bäume und transportieren Holz ab. Ziel ist unter anderem die weitere Ausbreitung der Borkenkäfer einzudämmen. Andernorts haben Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter bereits junge Bäume für den Mischwald der Zukunft gepflanzt. Oder Naturverjüngung bildet den Beginn einer neuen klimastabileren Waldgeneration. In Folge dessen müssen mitunter Wege gesperrt werden. Forstwege, die gleichzeitig als Wanderweg genutzt werden, können durch die hohe Beanspruchung nicht in dem Zustand sind, der einen Spaziergang in leichtem Sonntagsschuhwerk erlaubt.

Bitte respektieren Sie daher vorhandene Absperrungen und bleiben Sie auf den Wegen. Es geht auch um Ihre Sicherheit!

An vielen Wegen liegen gefällte Bäume zu großen Stapeln aufgeschichtet. Diese sogenannten Polter sind weder Kletterberge noch Picknickbänke. Die lose gestapelten Stämme können jederzeit ins Rutschen kommen und zur Gefahr werden.

Gerade in dieser schwierigen Pandemiezeit spüren wir, wie wichtig der Wald für Freizeit und Erholung ist. Ein breites Netz an ausgewiesenen Wanderwegen bietet genug Möglichkeiten für individuelle Naturerlebnisse. Hotspots meiden, Rücksicht aufeinander nehmen und darauf achten, dass die Natur nicht unter die Räder kommt – das sind einfache Regeln, die niemanden einschränken und allen einen erholsamen Osterspaziergang bei zartem ersten Grün und bunten Frühlingsblumen im Wald ermöglichen.