SPENDEN FÜR DIE LEBENSHILFE

Freuen sich über die Spenden des Porsche Zentrums und dessen Kunden für die Lebenshilfe: Katharina Nebel, Christoph Rehage und Lisa Teipel (Foto: Strohdiek)

Wuppertal/Schwelm/Ennepe-Ruhr-Kreis- Stefan Oberschelp will eigentlich gar kein Interview führen. Die Anfrage ist ihm sichtlich unangenehm. „Wir hängen unser soziales Engagement nicht an die große Glocke“, begründet der Geschäftsführer des Porsche Zentrums Wuppertal seine Zurückhaltung. „Sie werden bei uns nie einen Facebook-Post finden, in dem steht, dass wir die Summe x an Einrichtung y gespendet haben.“ Oberschelp sieht deshalb zunächst auch keinen Grund für seine Spenden an die Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen e.V. eine Ausnahme zu machen.

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Katharina Nebel legt ein gutes Wort für RuhrkanalNEWS ein und so kommt das Gespräch doch noch zustande. Die Leiterin des Familienunterstützenden Dienstes (FUD) der Lebenshilfe-Ennepe-Ruhr/Hagen e.V. profitiert seit langem vom Engagement des Porsche Zentrums. „Wir helfen den Familien bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Das kann heißen, dass wir mit dem Menschen zum Schwimmen fahren oder eine Ferienfreizeit organisieren“, erklärt Katharina Nebel die Aufgaben des FUD. „Seit vielen Jahren bekommen die Menschen, die die Lebenshilfe betreut, ein Weihnachtsgeschenk vom Porsche Zentrum, beziehungsweise von den Kunden, die einen Weihnachtsstern bezahlen, auf dem ein Wunsch steht.“ Das Geschenk dürfen sich die Familien beim Weihnachtsmarkt des Porsche Zentrums persönlich abholen. Sie sind eingeladen dort etwas zu essen, sich zu unterhalten und sich natürlich auch die Sportwagen anzusehen. „Das ganze passiert auf Augenhöhe“, sagt Katharina Nebel ganz begeistert. „Wir haben schon erlebt, dass Menschen mit Körperbehinderung von mehreren anderen in einen Porsche gehoben wurden, damit sie dieses Gefühl auch mal genießen konnten.“

Beim Weihnachtsmarkt des Porsche Zentrums Wuppertal werden nicht nur Autos geguckt. Es geht auch um den guten Zweck (Foto: Strohdiek)

„Die Idee dazu hatte mein Vor-Vorgänger“, erinnert sich Stefan Oberschelp. „Sie entstand bei unserem ersten Klassik-Tag, bei dem wir Fahrzeuge bis zum 939 ausstellen, also die Fahrzeuge, die die DNA Porsches darstellen.“ Dort wurden erstmals auch Weihnachtswunschsterne verkauft. Ein Kunde des Autohauses ist gleichzeitig im Vorstand der Lebenshilfe, so ist der Kontakt schnell hergestellt. Stefan Oberschelp erlebt außerdem im Freundeskreis, wie ein Kind mit Downsyndrom zur Welt kommt und aufwächst. „Unterstützung im Alltag ist für Familien besonders wichtig, wenn sie ein behindertes Mitglied haben. Und deshalb helfen wir der Lebenshilfe besonders gern“, so der Geschäftsführer. „Oder um es deutlich zu sagen: Die Lebenshilfe ist bei unserem Weihnachtsmarkt gesetzt.“ Was er nicht sagt ist, dass die Hilfe sich nicht auf Weihnachtsgeschenke beschränkt. Die Sterne, die nicht von Kunden gekauft und erfüllt werden, übernimmt das Porsche Zentrum. Es ist auch zur Stelle, wenn zum Beispiel ein größeres Spielzeug für den Kinderspielplatz angeschafft werden soll. Dafür betont Oberschelp das Engagement seiner Kunden. „Wir sammeln bei den Klassiktagen Spenden für die Lebenshilfe und die Weihnachtsgeschenke. Wir stocken das später ja nur auf.“

Diese Bescheidenheit kennt Katharina Nebel und weiß sie einzuordnen. „Ohne das Porsche Zentrum würde es die Aktion nicht geben und der finanzielle Beitrag des Unternehmens ist so groß, dass es keinen Grund gibt das Licht unter den Scheffel zu stellen!“ In diesem Jahr bekommen vom Porsche Zentrum und dessen Kunden 50 Menschen mit Behinderung ein Weihnachtsgeschenk. Sie selbst oder ihre Betreuer durften sich etwas aussuchen. Einzige Bedingung: Das Geschenk darf maximal 40 Euro kosten. Die Lebenshilfe übernahm die Bestellung und verteilte die Geschenke beim Weihnachtsmarkt. Und dort kauften die Besucher auch noch Weihnachtswunschsterne. Die dazugehörigen Geschenke lagen schon fertig verpackt unter dem Weihnachtsbaum, für spendable Menschen eine gute Gelegenheit kurzfristig jemand anderem noch eine Freude zu machen.

In eigener Sache: Der Autor hat ein Familienmitglied, das seit mehreren Jahren ebenfalls ein Weihnachtsgeschenk von Kunden des Porsche Zentrums erhält.