SONDERAUSSTELLUNG IN DER HENRICHSHÜTTE: „TECHNOPHILIA“

Hattingen- Eine ganz besondere Ausstellung haben die Macher der Henrichshütte pünktlich zur Eröffnung des renovierten, historischen Gebläsehauses nach Hattingen geholt. Die Schau mit 100 Arbeiten Plastiken aus Eisen – wurde am 13. September 2016 eröffnet.

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Im Alter von 27 Jahren gab Hahn seinen Beruf als Ingenieur für Verfahrenstechnik auf. „Ich wollte die Idee und Umsetzung meiner Arbeit selbst bestimmen und ihr Ergebnis genießen können “, sagt er. Bis heute geht es dem Designprofessor um die „Verknüpfung der in aller Regel getrennten Ebnen menschlichen Schaffens.“ Hier das anonym erzeugte Industrieprodukt, dort das authentische Kunstwerk. „Technophilia findet im Gebläsehaus seine kongeniale Heimat: gestern Ort der Produktion, heute Bühne für Kunst und Kommunikation“, erklärt LWL Museumsleiter Robert Laube.

Gerhard Hahn experimentiert seit 1996 mit Werkstoffen der Groß- und Schwerindustrie. Werkshallen wandeln sich zu Ateliers für seine Kunstwerke. In der Henrichshütte Hattingen präsentiert der 60-Jährige einen Querschnitt seines Schaffens. Damit ist „TECHNOPHILIA“ gleichzeitig eine Retrospektive. Hahns Arbeiten aus Keramik, Eisen, Siliziumcarbid, Folien, Wind und Licht verbergen nicht die Spuren ihrer Produktion. Skulpturen und Wandarbeiten geben Auskunft über ihre Entstehung, zitieren auch gestalterisch den industriellen Kontext. Robert Laube: „Zugleich gelingt es dem Künstler immer wieder, den anorganischen Werkstoffen gleichsam Leben einzuhauchen: Texturen, Risse, Faltungen, organische Formen und atmende Installationen führen über das Technisch-Handwerkliche hinaus und regen zur Kontemplation und Assoziation an.“ Zur Präsentation in Hattingen gehören auch zwölf Arbeiten von Studierenden der Hochschule Niederrhein, an der Hahn lehrt. Die Entwürfe wurden in
der Schaugießerei der Henrichshütte umgesetzt.

Der Künstler

Gerhard Hahn wurde 1956 in Bendorf am Rhein geboren . Er studierte bis 1981 keramische Verfahrenstechnik und war bis 1984 als Ingenieur bei Rosenthal beschäftigt. Es folgte ein Studium für Gefäßkeramik, Keramikdesign und keramische Plastik in Kassel und Krefeld sowie ein Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Danach war Hahn künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule der Künste Berlin, arbeitete als Gastprofessor in Dessau, Stuttgart und Kiel. Seit 2002 ist er Professor an der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Er erhielt für seine Industriekooperationen zahlreiche Förderungen. Hahn lebt in Berlin und Krefeld.

Die komplette Eröffungsfeier des LWL Gebläsehauses sehen Sie hier: