ROMANTISCHES HERBSTKONZERT IM LWL-INDUSTRIEMUSEUM

Thomas Schlerka und die Rhein-Ruhr Philharmonie. (Foto: Walter Fischer)

Hattingen – Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Volksbank Sprockhövel eG sowie die Rhein-Ruhr Philharmonie laden am Samstag (17.11.) um 20 Uhr zum Herbstkonzert „Volksbank.klassisch“ unter dem Dirigat von Thomas Schlerka ins LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen ein. Der von der Rhein-Ruhr Philharmonie gestaltete Abend steht ganz im Zeichen der Romantik. Musikalisch kann diese, das 19. Jahrhundert prägende Phase als Emanzipation von der „Wiener Klassik“ verstanden werden. Diese Dynamik schuf Raum für teils völlig Neues. Der Kartenvorverkauf beginnt diesen Freitag (21.9.).

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Robert Laube, Thomas Alexander und Johannes Kunze, Rhein-Ruhr Philharmonie (Foto: Walter Fischer)

„Der Heimat verbunden, doch offen für die Welt“ steht laut Johannes Kunze von der Rhein-Ruhr Philharmonie als Motto über dem Konzert. Das 19. Jahrhundert gilt als die Zeit der Nationalstaaten in Europa. Die Besinnung auf die eigenen ethnischen Wurzeln hat große Künstler allerdings nicht abgehalten, ihre vom Heimatgefühl inspirierten Werke auch mit künstlerischen Mitteln auszuformen, welche sie von jenseits der nationalen und kulturellen Grenzen holten. Insbesondere in den osteuropäischen Ländern ist seit dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts das Interesse an den künstlerischen Leistungen westlicher Länder zu erkennen, vorzugsweise Deutschlands und Frankreichs, andererseits auch ein verstärktes Bemühen um die eigene kulturelle Identität.

Das gilt in Sonderheit für das Werk von Michail Iwanowitsch Glinka (1804—1857). Zu Beginn des 19. Jahrhundert war die russische Musik bis hinein in das Volkslied „europäisiert“. Glinka hat sich aber sein musikalisches Rüstzeug in Italien, Deutschland und Frankreich erworben, entdeckte verschüttete russische Idiome und schuf daraus eine eigenständige klassische Musik Russlands.  Die Oper „Ruslan und Ludmilla“, deren rasant-schmissige Ouvertüre auf dem Programm steht, wurde  erstmals 1842 im Bolschoi-Theater in St. Petersburg aufgeführt und erinnert an Arbeiten von Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Hector Berlioz. Sie hat sich bis heute im Konzertsaal-Repertoire gehalten.

Carl Heinrich Carsten Reinecke (1824-1910) ist – zu Unrecht – etwas in Vergessenheit geraten. Er gilt als eher konservativer, recht später Vertreter der „Romantik“. Als langjähriger Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig, als dänischer Hofpianist und international bekannter Mozartspieler und nicht zuletzt als versierter und vielseitiger Komponist war er hochgeachtet (nahezu 300 Werke). Musiker wie Max Bruch, Edvard Grieg, Leos Janacek, Frederick Delius und Isaac Albeniz haben bei ihm das kompositorische Handwerk gelernt. Stilistisch orientierte sich Reinecke vorwiegend an Mendelssohn, Schumann und Brahms und bemerkte, es mache ihm nichts aus, als Epigone dieser großen Meister zu gelten. Sein Flötenkonzert op. 283 (1908) ist sein letztes großes Werk für Soloinstrument und Orchester. Solist ist Thomas Döller.

Der unbestrittene Großmeister der tschechischen symphonischen Musik ist Antonín Dvorák (18411904). Weltruhm wurde ihm durch seine Symphonien zuteil. Die Folklore seiner böhmischen Heimat (und auch die Amerikas) ist Grundlage seiner symphonischen Produktionen. Seine 8. Symphonie, offiziell anlässlich seiner Aufnahme in die „Böhmische Kaiser-Franz-Joseph-Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst“ entstanden, ist eigentlich für England geschrieben. Dvorák wollte damit ein von seinen früheren Symphonien verschiedenes Werk schreiben „mit individuellen, in neuer Weise ausgearbeiteten Gedanken.“ Wie später in der noch berühmter gewordenen 9. Symphonie ließ er sich in der „Achten“ von Volksmelodien (hier tschechischen) inspirieren, ohne sie direkt zu zitieren. Im Gegensatz zur vorangegangenen, düster dramatischen 7. Symphonie zeigt die neue einen überwiegend lyrischen Gestus, sicher angeregt durch die idyllische Umgebung von Dvoráks Landsitz bei Vysoká, wo die Symphonie entstand.  Die 8. Sinfonie wurde 1890 in Prag uraufgeführt und zählt heute zu den meistgespielten Werken des Komponisten.

„Da Volksbank.klassisch fast immer vor ausverkauftem Haus spielt, sollten sich Interessierte mit dem Kartenkauf nicht allzu viel Zeit lassen“, so Thomas Alexander von der Volksbank Sprockhövel. Karten gibt es für 15 Euro (ermäßigt 13 Euro) ab Freitag (9.3.) in den Filialen der Volksbank Sprockhövel-Hattingen sowie in der „Musikinstrumententruhe“ in Hattingen.

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

Werksstraße 31-33

45527 Hattingen

www.lwl-industriemuseum.de