RETTUNGSWEGE UND IHRE FESTE

Hattingen – Zugegeben, Feste feiern auf dem Kirchplatz macht Spass, besonders bei so schönem Wetter wie dieser Woche. Ob es nun das Altstadtfest ist, das Panhasfest oder wie zur Zeit der KAM, man feiert ausgelassen und freut sich der kulinarischen Genüsse bei herrlichem Sommerwetter. Und damit solche Feste in der Altstadt überhaupt erst richtig stattfinden können, gibt es jede Menge Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen. Zu Recht. Abstände müssen eingehalten und Fluchtwege geschaffen werden damit überhaupt erst eine Abnahme erfolgen kann. So weit so gut.

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Aber wenn dies alles geschehen ist, kommt das eigentliche Chaos. Dabei meine ich jetzt nicht die Menschenmassen die sich über den Kirchplatz drängen oder Anwohner die wieder ihr Auto ins Parkhaus stellen müssen. Gemeint sind die Rettungswege und Rettungszufahrten die kurz nach Beginn einer jeden Veranstaltung einfach zugeparkt, zugestellt und damit ignoriert werden. Dahin ist es dann mit der Sicherheit.

Der Verrauchungstest der Feuerwehr im Alten Rathaus hat gezeigt was binnen kürzester Zeit passieren kann und Personen den Ausgang nicht mehr finden können. Aber was ist mit dem Kirchplatz? Mit den all so beliebten Fachwerkhäusern und ihren Bewohnern, wenn etwas passieren sollte? Was nutzt eine bestens aufgestellte Feuerwehr und gut ausgebildete Rettungskräfte wenn es keine Möglichkeiten gibt zum vermeidlichen „Einsatzort“ schnell zu gelangen. Wenn Rettungswege als Ablageort von Paletten und Bierfässern missbraucht werden? Wenn auf Zufahrtswegen Anhänger abgestellt und abgesperrt werden?

Solche Feste stellt natürlich eine unglaubliche logistische Herausforderung an die Veranstalter und auch Kühlwagen oder Transporter müssen irgendwo abgestellt werden. Aber was ist zB. mit den vielen PKW von Mitarbeitern und Chefs die zusätzlich die Wege versperren, und das nur weil man kurze Fusswege zum Arbeitsplatz lieber hat, als, wie auch jedesmal alle Anwohner tun müssen, sich im Parkhaus oder auf ausgewiesenen Parkplätzen einen Stellplatz zu suchen? Fahrzeuge die nur dazu dienen zum Fest zu gelangen und noch nicht einmal etwas anliefern, gehören nicht noch zusätzlich in die Sperrflächen.

Rettungswege werden ignoriert

Eine „Rettungsgasse“ auf der Autobahn zu bilden ist ja mittlerweile schon bekannt, aber bei solchen Veranstaltungen aus Bequemlichkeit einfach die Karre so nah wie möglich abzustellen und damit den Rettungskräften den Weg zu versperren, interessiert allen (wahrscheinlich nicht Kirchplatzbewohnern) nicht die Bohne.

Bei einem Brand in einem Fachwerkhaus zählt jede Sekunde. Da ist der Anfahrtsweg der Feuerwehr, die schon genug mit dem beweglichen Hindernis „Mensch“ zu kämpfen hat, entscheidend. Wenn man erst herausfinden muss welcher Fahrer zu welchem Fahrzeug gehört, wenn man erst Paletten mit Bierfässern verschieben muss um durchzukommen oder wenn man erst den Besitzer samt Zugfahrzeug eines abgestellten Anhänger finden muss, sollte niemand in einem brennenden Haus auf Rettung warten müssen.

Die Rettungswege müssen frei bleiben – auch bei einem so schönen Fest wie dem kulinarischen Altstadtmarkt.

2 Kommentare zu "RETTUNGSWEGE UND IHRE FESTE"

  1. Ralf Stanislawski | 22. Juni 2019 um 14:12 |

    Auch ich bin ein Feuerwehrmann und kenne das Szenario wie dargestellt nur all zu gut.Wenn die Alarmierung erfolgt haben wir maximal acht Minuten bis das erste Fahrzeug an der Einsatzstelle eintrifft.Wenn wir gerufen werden geht es um Menschenleben zu retten und jeder sollte sich Gedanken machen das uns unnötige Zeit verloren geht wenn erst der Rettungsweg frei geräumt werden muss unnötige Zeit aber auch für die die auf Hilfe warten und keine bekommen da wir nicht schnell genug zu ihnen kommen.

  2. Alfred Römer | 22. Juni 2019 um 14:54 |

    Da hilft doch nur darauf hinzuweisen das rigoros Abgeschleppt wird, und auch gemacht wird! Wenn die ersten Fahrzeug abgeschleppt werden bzw. wurden sind alle hellwach und dann regelt sich vieles von allein! Und alle Fluchtweg Sünder zur nächsten Übung alle mal in ein verrauchtes Haus zu positionieren um ein Gefühl für solch eine Gefahrenlage zu bekommen! Das dürfte heilsam sein!

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