REALSCHULE GRÜNSTRASSE ZIEHT UM


Hattingen- Der erwartete Beschluss des Schulkonzeptes ist gekommen. Der Rat der Stadt Hattingen hat mit großer Mehrheit den kompletten Schulentwicklungsplan beschlossen, nur die Fraktion der Grünen, ein SPD- und ein CDU-Mann sind dagegen. Daran ändern auch zahlreiche Schüler, Eltern und Lehrer der Realschule Grünstraße nichts mehr. Sie haben sich im Rathaus positioniert und viele Protestplakate mitgebracht.

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Über die Wortwahl auf diesen Plakate ärgert sich unter anderem Gilbert Gratzel (FDP). Die Teils martialischen Ausdrücke sind seiner Meinung nach völlig verfehlt. „Wir führen hier keinen Krieg gegen irgendeine Schule. Wir haben als Politiker lange diskutiert und geplant, bis der Schulentwicklungsplan stand“, so Gratzel an die Adresse der Schüler und Lehrer. Angesichts der teilweise aggressiven Plakate frage er sich, ob die Lehrer ihr pädagogisches Konzept überdenken müssten.

Für welche Schule das Herz schlägt, ist sofort zu erkennen (Foto:RuhrkanalNEWS)

Für welche Schule das Herz schlägt, ist sofort zu erkennen (Foto:RuhrkanalNEWS)

Fraktionsübergreifend bedauern alle Politiker, dass die Kommunikation mit der Schule im Vorfeld „nicht so gut gelungen“ ist. Die Fraktion der Grünen legt noch mal dar, dass sie es für sinnvoller hält, die Grundschule Holthausen ins Schulzentrum zu verlagern, anstatt die Realschule Grünstraße. Alle anderen erklären, wortreich aber immer mit dem gleichen Ergebnis, dass die Realschule am Standort Holthausen mehr Entwicklungsmöglichkeiten hat. Außerdem werden in den kommenden Jahren vier Klassen der auslaufenden Marie-Curie-Realschule unter das Dach der Realschule Grünstraße schlüpfen. Das sei, so die Politiker, in der Grünstraße nicht möglich.

Kein Ratsbürgerentscheid

Der Antrag der Linken-Piraten für einen Ratsbürgerentscheid findet keine Mehrheit. Die anderen Fraktionen begründen ihre Ablehnung damit, dass dann in der Fragestellung auch genannt werden müsse, welcher andere Schulstandort statt dessen aufgegeben werden soll. „Das Instrument der Bürgerbeteiligung ist verführerisch“, so Grünen-Chef Frank Staaken. „Aber in diesem Fall leider völlig fehl am Platze.“  Die verschiedenen Fraktionen legen dar, dass der Schulentwicklungsplan eine ganze Reihe von Maßnahmen beinhaltet und dass der Umzug der Realschule Grünstraße nur ein Punkt ist.

Ob es tatsächlich wirklich so vorteilhaft ist, einen weiteren Schulstandort im Zentrum aufzugeben, um Schüler in einen Vorort fahren zu lassen, ist nur eine der Fragen, die niemand wirklich beantworten kann. Und die Frage wo den der Vorteil für die Stadt liegt, wenn der bisherige Standort der Realschule aufgegeben wird, bleibt leider auch unbeantwortet. Durch den nun getroffenen Entscheid  bekommt die Stadtverwaltung gleichzeitig den Auftrag Kosten zu berechnen und Umbauplanungen anzustellen.

Unisono laden die Politiker die Schulgremien der Realschule Grünstraße ein, bei der Planung für das Gebäude in Holthausen mitzuwirken. Die Politiker versprechen, dass sie versuchen werden, alles bereitzustellen, was für die Umsetzung der erfolgreichen Konzepte am neuen Standort nötig ist. So richtig zufrieden sind die anwesenden Schüler, Eltern und Lehrer dennoch nicht.

Bürgermeister Dirk Glaser berichtet, dass rund 6.100 Unterschriften im Rathaus abgegeben worden seien. Die Unterzeichner sprächen sich damit gegen den Umzug der Realschule aus. Eine Zahl die nach Meinung des SPD Fraktionsvorsitzenden Achim Paas wenig Aussagt. „Da wurde auch mit falschen Angaben gearbeitet. Wenn mich beispielsweise jemand frag, ob ich dagegen protestiere, dass sinnlos 20 Millionen Euro ausgegeben werden, dann unterschreibe ich auch“, so Paas. „Aber dass der Umzug 20 Millionen Euro kosten wird, stimmt nicht.“

(Filmbericht folgt)