PRO AKTIV – EIN MODELLPROJEKT IM JOBCENTER EN

Tina Lachner leitet das Projekt PRO AKTIV beim Jobcenter EN (Foto: UvK / Ennepe-Ruhr-Kreis)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Um Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zielgenau zu helfen, arbeiten das Jobcenter EN und die Rentenversicherung Westfalen in dem Projekt PRO AKTIV so eng zusammen wie nie zuvor: Gemeinsam wollen sie die Lebensqualität der teilnehmenden Leistungsempfänger verbessern und sie in eine gesundheitlich angemessene Beschäftigung vermitteln.  

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„Viele Leistungsberechtigte leben sehr isoliert“, weiß Tina Lachner, die das Projekt beim Jobcenter EN leitet. Das gelte sowohl für Menschen, die unter psychischen Belastungen oder Suchterfahrungen leiden, als auch für Kunden mit komplexen körperlichen Beeinträchtigungen. Ihnen bietet das Jobcenter die Teilnahme an PRO AKTIV an. 

Entscheiden sich Leistungsberechtigte dafür, wird ihnen ein Lotse an die Seite gestellt, der sie sehr eng begleitet. Gemeinsam wird anhand eines Fragebogens zunächst die persönliche Situation der Teilnehmenden festgehalten, dann werden individuelle Ziele ermittelt. Um diese zu erreichen, kommen ganz verschiedene Angebote in Frage, zum Beispiel die Begleitung in eine Selbsthilfeeinrichtung oder einen Sportverein, berufsbezogene Fortbildungen bis hin zur konkreten Vermittlung in Arbeit.

Die Rentenversicherung ist von Anfang an in den Prozess eingebunden, ab Januar wird ein Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz sogar in das Jobcenter verlegen, um direkt vor Ort an dem Projekt mitzuarbeiten. Er stellt zum Beispiel fest, ob eine Rehabilitation sinnvoll und notwendig ist. „Durch die gemeinsame Fallbearbeitung mit der Rentenversicherung erreichen wir Synergieeffekte und eine viel intensivere und wirklich zielgerichtete Begleitung“, ist Lachner überzeugt. „Jeder Leistungsträger kann für die Teilnehmenden das einbringen, was er im Angebotskoffer hat.“

Erstes Ziel des Projekts sei es, den Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen umfassende Teilhabe zu ermöglichen. „Wir möchten sie in ihrer Gesundheit, Selbstorganisation und Motivation stärken. Das ist die Voraussetzung, damit langfristig eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt gelingen kann.“

Das Projekt läuft seit Anfang 2020, coronabedingt können Teilnehmer erst nach und nach aufgenommen werden. Bislang werden 124 Menschen durch die Lotsen betreut, jeweils bis zu 24 Monate lang. Das Projekt läuft bis Ende 2024.

Rehapro-Projekte wird mit Bundesmitteln gefördert

„PRO AKTIV: Teilhabe gestalten – Arbeitsfähigkeit erhalten!“ lautet der vollständige Name des Projekts, das von den Jobcentern EN und Märkischer Kreis gemeinsam mit der Rentenversicherung ins Leben gerufen wurde. Beteiligt ist zudem das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen, das die wissenschaftliche Begleitung für PRO AKTIV übernimmt. Gefördert wird PRO AKTIV als eines von zahlreichen rehapro-Projekten bundesweit vom Ministerium für Arbeit und Soziales. Ziel aller rehapro-Projekte ist es, die Erwerbsfähigkeit von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen durch innovative Leistungen noch besser zu erhalten oder wiederherzustellen. Weitere Informationen zum Projekt PRO AKTIV gibt es auf der Internetseite des Jobcenters.