PEGELSTÄNDE SINKEN – EINSÄTZE DAUERN AN

Hochwasserschaden an der Pontonbrücke (Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis )

Ennepe-Ruhr-Kreis- Die Wetterlage hat sich beruhigt, die Pegel an der Ruhr und am Harkortsee sind seit dem Morgen (15. Juli 2021) nicht weiter gestiegen. Viele Bereiche im Kreisgebiet sind aber nach wie vor überschwemmt, vor allem in Gevelsberg, Hattingen und Witten dauern zahlreiche Einsätze noch an. Ein Feuerwehrangehöriger aus Sprockhövel wurde verletzt.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Im Sprockhöveler Stadtteil Gennebreck ist bei Pumparbeiten an einem Haus plötzlich ein Baum umgefallen und auf ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr sowie einen Privatwagen gestürzt. Dabei wurde ein Feuerwehrangehöriger am Kopf verletzt. Er wurde im Krankenhaus ambulant behandelt und konnte kurz darauf wieder entlassen werden.

In Gevelsberg muss das Seniorenzentrum Curanum wegen des andauernden Stromausfalls geräumt werden. 27 Bewohner werden vorübergehend im Haus Curanum in Schwelm untergebracht.

In Witten sind die Straßen In der Lake und Uferstraße weiterhin stark überflutet. Die Feuerwehr und die DLRG mussten mehrere Menschen retten, die in Gebäuden In der Lake eingeschlossen waren. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist inzwischen wieder sichergestellt.

Für Brunnenbesitzer gibt das Gesundheitsamt des Ennepe-Ruhr-Kreises kreisweit aber folgenden Hinweis: Mit dem Hochwasser kann verschmutztes Oberflächenwasser in Brunnen eindringen und hygienische Probleme verursachen. Auch bei nicht gefluteten Hausbrunnen kann die Qualität leiden, da die Brunnen durch den hohen Grundwasserspiegel eingestaut werden können.

Das Gesundheitsamt rät deshalb, einen Blick in den Brunnen zu werfen und auf feuchte Stellen der Brunnenwand, Trübung des Wassers, auffälligen Geruch oder sonstige Besonderheiten zu achten. Die Empfehlung lautet: Im Moment sollte nur abgekochtes Brunnenwasser zum Trinken und für die Zubereitung von Speisen genutzt werden.

In mehreren Firmen ist es aufgrund der Überschwemmungen zu aufschwimmenden Öltanks gekommen. Die Untere Wasserbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises geht davon aus, dass in manchen Fällen gewisse Mengen von wassergefährdenden Stoffen in das Wasser gelangt sind. Das Ausmaß des Schadens kann derzeit noch nicht ermittelt werden.

Auch einige Nutztiere mussten vor den Wassermassen gerettet werden. Bei Veterinäramt und Polizei gingen mehrere Hinweise ein, dass Kühe kurz vorm Ertrinken seien. Vereinzelt sind Kühe auf der Flucht vor den Wassermassen ausgebrochen. Die meisten Tiere konnten aber von ihrem Haltern rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die unterbrochene Stromversorgung bereitete Landwirten und Kühen zudem Probleme, weil vorübergehend nicht gemolken werden konnte.

Jobcenter EN, Regionalstelle Hattingen

Das Jobcenter der Regionalstelle Hattingen ist voraussichtlich bis Montag nur eingeschränkt per E-Mail erreichbar. Aufgrund von Wasser im Gebäude musste der Strom abgeschaltet und die gesamte Regionalstelle geschlossen werden. Vereinbarte Termine können aktuell nicht stattfinden. E-Mail-Adressen finden sich unter www.en-kreis.de in der Rubrik „Politik/ Verwaltung“ entweder über die jeweilige „Dienstleitung A-Z“ oder über den Namen des Mitarbeiters unter „Mitarbeiter A-Z“.

Impfzentrum und Drive-In

Auch in das Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises in Ennepetal ist am Mittwochabend Wasser eingedrungen. Der Impfbetrieb musste um 18 Uhr eingestellt werden, alle bis zum Donnerstagmittag geplanten Termine wurden telefonisch um 24 Stunden verschoben; seit Donnerstag, 12 Uhr, finden die Impfungen wieder wie geplant statt. Die Kühlung des Impfstoffs war zu keiner Zeit unterbrochen. Zu Schaden gekommen sind in erster Linie die Stellwände, mithilfe derer der ehemalige ALDI-Markt zum Impfzentrum umfunktioniert worden war.

Der Betrieb an der Außenstelle des Impfzentrums (Drive-In) war nur am Mittwochabend kurzzeitig beeinträchtigt. Dort laufen die Impfungen seit Donnerstagmorgen wieder.

Umladeanlagen

Ebenfalls überflutet wurde die Umladeanlage in Gevelsberg. Sie war zeitweise ohne Strom und deshalb am Donnerstag zunächst außer Betrieb. Seit 13 Uhr kann sie wieder angefahren werden und bleibt am Donnerstag einmalig bis 18 Uhr geöffnet. Die Umladeanlage in Witten, Bebbelsdorf 73, ist regulär in Betrieb. Eine Terminvereinbarung ist bei beiden Anlagen in den nächsten Tagen nicht notwendig.

Pontonbrücke

Die Pontonbrücke zwischen Bochum und Hattingen wurde durch das Unwetter stark beschädigt. Sie bleibt zunächst sowohl für den motorisierten Individualverkehr als auch für Fußgänger und Radfahrer vollständig gesperrt.