MARKT NACH FEIERABEND

Hier soll der Feierabendmarkt stattfinden, im Krämersdorf (Foto: Pielorz)

Hattingen- Um die Innenstädte zu beleben, lassen sich viele Orte etwas einfallen. Dazu zählt ein sogenannter Feierabendmarkt, der die Konzepte der klassischen Wochenmärkte, die in der Regel vormittags stattfinden, zu anderen Zeiten ergänzen soll. In Schwelm läuft der Markt schon seit längerem von April bis Oktober und geht auch in diesem Jahr jeweils freitags ab 16 Uhr am Bürgerplatz an den Start. Der Hattinger Einzelhändler Maik Boecker wünscht sich mit seiner CONNECT Event-Marketing so etwas auch für Hattingen. Der Markt soll gleichzeitig die Belebung des Krämersdorf initiieren. Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing hat er sein Konzept vorgestellt, mit dem jeweils donnerstags an den Start gehen will. Die Premiere soll am Donnerstag, 19. März, stattfinden. 

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In Blankenstein hat sich schon vor längerer Zeit auf dem Marktplatz der Butterbrotmarkt etabliert. Er startete im Sommer letzten Jahres an jedem ersten Freitag im Monat und auch hier war das Ziel, den Marktplatz neu zu beleben. Vorbild war auch in diesem Fall der Moltkemarkt in Bochum. Der Moltkemarkt am Springerplatz findet seit Herbst 2013 statt und ist der erste private Feierabendmarkt, der in Bochum entstanden ist. Der Lebensmittel-Großhändler Herwig Niggemann brachte den Markt zusammen mit Fred Schmidt und Werbeexperte Thorsten Strozik an den Start. Auch hier ist es ein Freitag ab 16 Uhr, wo Menschen das Einkaufen von guten und auch besonderen, ausgefallenen Lebensmitteln mit einem Naschteller und einem Glas Wein oder einer Flasche örtliches Bier verbinden. Und man trifft viele Freunde, Bekannte und entfernte Bekannte. 

Der Feierabendmarkt

Maik Boecker stellt sein Konzept vor (Foto: RuhrkanalNEWS)

So etwas will Boecker auch in Hattingen haben und hat sich dafür das Krämersdorf ausgeguckt. Eine Konkurrenz zu Blankenstein sieht er nicht – immerhin sind die Orte völlig verschieden und die Zeiten auch, denn Boecker geht auf den Donnerstag von 17 bis 21 Uhr. Neben frischen Wochenmarktprodukten ist die Zusammenarbeit mit Gastronomie geplant. Ein Stand soll karitativen Zwecken vorbehalten sein. Damit Eltern in Ruhe ein Glas Wein oder Bier trinken können, soll es auch eine Kinderbetreuung geben. Beworben wird der Markt in der „Altstadt des Ruhrgebietes“ natürlich mit dem Flair am Krämersdorf. „Getreu dem Motto ‚Hattingen hat Gemütlichkeit‘ bietet der Feierabendmarkt, in einzigartiger Atmosphäre des Krämersdorf, einen schönen Tagesausklang für Berufstätige und Familien. Genießt mit uns kulinarische Köstlichkeiten, stoßt mit einem Glas Wein auf den Feierabend an und schlendert durch die Vielfalt unserer einzigartigen Marktstände. Im Krämersdorf trifft man sich und genießt, gemeinsam mit Freunden und Bekannten, die einzigartige Atmosphäre auf einem der schönsten Marktplätze in Hattingen.“ Die Marktteilnehmer werden schon einmal vorgestellt auf https://www.kraemersdorf.de/. Aus Hattingen dabei sind die spanischen Tapas von „Las Olas“. Aus Bochum kommt die Pastamanufaktur „Di Vita“. Wildgrill, Borutta, Esszimmer, Kerstins, französische Angebote aus dem le Bistro und Süßes von der Confiserie Harmonie aus dem St.-Georgs-Viertel ergänzen das Angebot. 

Einhellig ist die Meinung, den schönen Platz wieder mit Leben zu füllen. Findet dort nämlich der Französische Markt, der holländische Blumenmarkt oder die Feuerzangenbowle statt – im Rahmen von Frühlings- und Herbstfest oder Weihnachtsmarkt – dann ist der Platz belebt. Doch die punktuellen Angebote reichen einfach nicht aus für einen dauerhaften Eventcharakter. Bleibt abzuwarten, ob es der Feierabendmarkt schafft.

Der Kommentar:

Das Krämersdorf ist ein schöner Platz und darin sind sich alle einig. Genauso wie in der Tatsache, dass hier etwas geschehen muss. Aber was? Eine Belebung durch Geschäfte vor Ort erweist sich gegenwärtig als schwierig. Wir hatten dort mal mehr Einzelhandel, ein Café, ein Hotel. Sie alle sorgten für mehr Laufkundschaft. Also soll die Belebung von außen kommen. Der Feierabendmarkt hat sich in einigen Städten durchaus als neuer und geselliger Treffpunkt etabliert. Ob das in Hattingen funktioniert, muss man abwarten.

3 Kommentare zu "MARKT NACH FEIERABEND"

  1. Dr. Anja Pielorz | 22. Februar 2020 um 19:19 |

    Eines möchte ich zum Krämersdorf noch ergänzen: Ich bin zwar skeptisch, aber ich erkenne die Bemühungen an, als Hattinger etwas für Hattingen tun zu wollen. Das ist gut. Deshalb hoffe und wünsche ich mir natürlich, dass es klappt. Wünschenswert wäre es auch, die Anwohner mitzunehmen. Ich bin ein großer Freund der persönlichen Ansprache. Ein nettes Schreiben würde aus meiner Sicht schon reichen – zumal die Anwohner selbst ja auch Freunde und Bekannte zum ersten Event mitbringen können. Und was gäbe es Besseres in diesem Jahr, in dem Hattingen Ausrichter des 37. Westfälischen Hansetages ist, als neuen und lebendigen Handel in der Innenstadt zu etablieren?

  2. Barteczko/Strohdiek | 22. Februar 2020 um 20:47 |

    Leerstand ist Stillstand. Deshalb begrüßen wir auf jeden Fall jede Aktion die auf dem Krämersdorf stattfindet. Ob ein Feierabendmarkt, in dieser Konstellation, dieses Kleinod in Hattingen auf Dauer bespaßen kann, wird sich zeigen. Aber in der heutigen Zeit muss auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. Es muss mehr passieren als ein paar Gastro-Plastikzelte aufzustellen und schauen das es schon irgendwie funktioniert. Gutes Rahmenprogramm ist ein absolutes muss!

  3. Ein Feierabendmarkt soll es also sein, und das ganzjährig. Was wird aus dem Weihnachtsmarkt, was aus dem französischen Markt?
    Bei allem Erfolg, der den Marktbespielern zu wünschen ist, sehe ich noch nicht, wer an einem verregneten Novemberdonnerstag zum Flanieren kommen möchte. Der Bochumer Moltkemarkt hat zudem die Messlatte in Sachen Professionalität und Besucherfrequenz hoch gesetzt.
    Trotzdem, mal gucken kostet nichts.

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