KREISVERWALTUNG REAGIERT AUF IMPFQUOTEN-ANFRAGE DER PIRATENPARTEI

Kreishaus in Schwelm (Foto: Strohdiek)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Die Piratenpartei stellte eine Anfrage an die Kreisverwaltung, in der sie die, aus ihrer Sicht, zu geringe Impfquote bei Masern thematisierte. Die Kreisverwaltung reagiert darauf mit folgender Mitteilung:

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In Deutschland existiert kein einheitliches umfassendes System zur Erhebung von Impfdaten. Zur Ermittlung des Impf- und Immunstatus der Bevölkerung müssen daher Teilstichproben oder Querschnittsuntersuchungen herangezogen werden, die eine Einschätzung der Impfsituation ermöglichen. Daten zu durchgeführten Impfungen werden in Deutschland überwiegend dezentral und regional erhoben.

Regelmäßig erhobene Daten zum Impfstatus der Bevölkerung in allen Bundesländern liegen nur aus den Schuleingangsuntersuchungen und ab dem Geburtsjahrgang 2004 auch aus dem vom RKI koordinierten Projekt „KV-Impfsurveillance“ vor, das in Kooperation mit den 17 Kassenärztlichen Vereinigungen durchgeführt wird.

Die Aufstellung über die Erhebung bei den Schuleingangsuntersuchungen im Ennepe-Ruhr-Kreis finden Sie als Link unten in dieser Mail. Danach ist die Impfquote in den letzten beiden Jahren gestiegen und liegt bei der Zielgruppe – Kinder werden in der Regel im Alter von 5,7 Jahren untersucht – bei 91,7.

Bei den Schuleingangsuntersuchungen wird nicht nur der Impfstatus erhoben. Die Eltern erhalten zudem ein individuelles Merkblatt zu den nachzuholenden Impfungen. Die Vorlage des Impfausweises wird konsequent verfolgt. Gleichzeitig werden die Gründe für das Nicht- Impfen ermittelt. Außerdem wurde ein Erinnerungssystem implementiert.

Im Zeitraum vom 1.9.2019 bis 18.03.2020 sind 1.584 Kinder untersucht worden. Nur 5 Elternpaare waren Impfgegner. Ansonsten war die Nachimpfung vergessen, oder später geplant gewesen.

Am Ende bleibt nun noch die spannende Frage: Woher kommen die 63 Prozent in der Anfrage der Piratenpartei?

Die Quelle ist diese Internetseite des RKI mit ihrer interaktiven Karte.
Was zunächst auffällt: Die Datenerfassung für diese Seite endete offenbar vor gut 6 Jahren, denn nach dem Jahrgang 2014 wurden keine weiteren Jahrgänge und Impfdaten mehr eingepflegt.

Wer nun den Jahrgang 2014 auswählt – als Altersgruppe ist nur 24 Monate möglich – und auf der Karte den Ennepe-Ruhr-Kreis ansteuert, findet tatsächlich eine Impfquote von 63 Prozent.

Damit wird ausgesagt: Im Ennepe-Ruhr-Kreis waren 63 Prozent des Jahrgangs 2014 im Alter von 24 Monaten gegen Masern geimpft. Auch alle anderen genannten Zahlen der Deutschlandkarte und des Rankings beziehen sich genau auf diesen Jahrgang und dieses Alter.

Die 63 Prozent für den Ennepe-Ruhr-Kreis sind wenig überraschend, denn Kinder im Ennepe-Ruhr-Kreis werden vergleichsweise spät abschließend gegen Masern geimpft. Ähnliche Zahlen liefern die anderen EN Jahrgänge bei Auswahl der „24 Monate“.

Wer nun aber beispielsweise Jahrgang 2012 und 48 Monate auswählt, erkennt für den Ennepe-Ruhr-Kreis eine Quote von 84,6 Prozent, für 2011 und 60 Monate sind es 86,1 Prozent und für 2010 und 72 Monate 91,2 Prozent.