INKLUSIONSWERKSTATT DES KREISES JETZT IN GEVELSBERG

Besuch der neuen INWERK-Räumlichkeiten in der Gemeinschaftshauptschule Gevelsberg: Schulleiter Jens Arnemann, Bürgermeister Claus Jacobi, Schulamtsdirektorin Johanna Schlumbom, Landrat Olaf Schade, INWERK-Mitarbeiter Yannic Wiegold und Jill-Christin Fehrholz vom Regionalen Bildungsbüro (v.l.) (Foto: UvK / Ennepe-Ruhr-Kreis)

Gevelsberg- Beraten, Informieren, Austausch fördern: Die Inklusionswerkstatt INWERK des Ennepe-Ruhr-Kreises unterstützt Lehrer aller Schulformen, die Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam unterrichten. Nun ist die Anlaufstelle mit vier Mitarbeitern in die Gemeinschaftshauptschule im Gevelsberger Schulzentrum gezogen.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

„Für uns ist das der ideale Standort“, sagt Anne-Marie Petry, eine von vier Sonderpädagogen, die neben ihrer Tätigkeit an Förderschulen für INWERK arbeiten. „Wir sind jetzt unmittelbar an eine Hauptschule, eine Förderschule und ein Gymnasium angebunden. Das erleichtert uns den Austausch und die Vernetzung mit den Lehrern vor Ort.“ Für die Lehrkräfte aller anderen Schulen im Kreisgebiet sei INWERK nun besser erreichbar und es gebe mehr Parkmöglichkeiten als zuvor in Ennepetal.

„INWERK gehört hierher“, ist auch der Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi überzeugt. „Hier schlägt der Puls der Inklusion im Stadtgebiet, hier läuft jetzt die Expertise von vier Förderschulen zusammen. Inklusion muss man hart erarbeiten. INWERK wird dafür wichtige Impulse liefern.“

Dass das Gemeinsame Lernen nicht immer ein Kinderspiel ist und in der Praxis häufig Fragen und Probleme auftreten, kann INWERK-Mitarbeiterin Petry bestätigen. „Die meisten Lehrer sind sehr engagiert und wollen alles geben, damit Inklusion funktioniert. Doch manchmal fehlen praktische Erfahrungen und sonderpädagogische Expertise.“

Deshalb stehen die Inklusionsfachberater des Schulamtes und die Sonderpädagogen von INWERK allen Lehrkräften und Mitarbeitern aus multiprofessionellen Teams an weiterführenden Schulen des Gemeinsamen Lernens als Ansprechpartner zur Seite. Das INWERK-Team kann beispielsweise beim Schreiben von Förderplänen helfen oder Tipps zum Erstellen von differenzierten Unterrichtsmaterialien geben. Diese ermöglichen allen Schülern einer Klasse, an ein und demselben Thema zu arbeiten – auf unterschiedliche Art und Weise entsprechend ihrer Fähigkeiten. Bei individuellen Problemen kommen die INWERK-Mitarbeiter auch an die betroffene Schule und beraten vor Ort.

„Manchmal ist es ganz leicht, etwas zu verbessern, zum Beispiel durch die Gestaltung des Arbeitsplatzes“, berichtet Petry. Für Kinder mit Autismus etwa könne es wegen der Reizüberflutung sehr schwierig sein, in einer großen Klasse zu arbeiten. „Dann kann man gemeinsam mit dem Schüler überlegen, an welchem Sitzplatz im Raum er sich am wohlsten fühlt“, berichtet die Sonderpädagogin. Es könne auch schon helfen, volle Regale neben dem Sitzplatz des Schülers zu entfernen, um ihn nicht noch mehr Reizen auszusetzen.

Bei sehr schwierigen Fällen greifen die INWERK-Mitarbeiter zusätzlich auf die passende Expertise aus ihrem Netzwerk zurück, zum Beispiel den Arbeitskreis Autismus. „Konkrete Lösungen und Ideen sind die Stärke von INWERK. Damit hat das Team in den vergangenen vier Jahren schon vielen Lehrern und Schülern im Gemeinsamen Lernen geholfen“, lobt Landrat Olaf Schade. „Lehrkräfte, die Fragen zu dem Thema haben, sollten nicht zögern, sich an INWERK zu wenden.“

Weil auch der Austausch über Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Gemeinsamen Lernen hilfreich und inspirierend sein kann, organisiert das INWERK-Team regelmäßig Treffen für Lehrkräfte aller Schulformen – normalerweise vor Ort, pandemiebedingt derzeit digital. Dasselbe gilt für Thementage und Workshops, zu denen interessierte Lehrkräfte aller Schulen im Kreis eingeladen werden. Abgerundet wird das INWERK-Angebot durch eine Präsenzbibliothek mit einem großen Fundus an Fachliteratur, Unterrichtsmaterialien und Diagnoseinstrumenten.

INWERK-Geschichte und Kontaktdaten

Den Impuls zur INWERK-Gründung lieferte die Bildungskonferenz des Ennepe-Ruhr-Kreises zum Thema Inklusion im Jahr 2014. Im Februar 2017 ging die Einrichtung in den Räumlichkeiten der Hauptschule Friedenshöhe in Ennepetal an den Start. Inzwischen ist INWERK in der Gemeinschaftshauptschule Gevelsberg, Am Hofe 14, ansässig. Dort soll die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Autismus im Ennepe-Ruhr-Kreis künftig noch intensiviert werden. Das INWERK-Team ist dienstags von 13 bis 16 Uhr oder nach Terminvereinbarung vor Ort, Telefon 0175 3266575 oder per E-Mail.