INFORMATIONEN ÜBER SCHWANGERSCHAFTSABBRÜCHE

Viele Organisationen bieten eine gute Online-Beratung. (Screenshot: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Die Gießener Ärztin Kristina Hänel ist wegen Verstoßes gegen §219a verurteilt worden, da sie auf ihrer Homepage Informationen über Schwangerschaftsabbrüche anbietet. Immerhin, da sie erstinstanzlich nur mit 40 Tagessätzen bestraft wurde, ist ihre Approbation aktuell nicht gefährdet. Die Medizinerin hat jedoch angekündigt, das Urteil nicht zu akzeptieren und die nächste Instanz anzurufen. Das Gesetz geht auf das Dritte Reich zurück und wird vielfach, auch von Juristen, für nicht mehr zeitgemäß gehalten.

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Im konkreten Fall wird der betroffenen Ärztin unterstellt, dass sie die prinzipiell frei zugänglichen und auf aktuellen Gesetzen beruhenden Informationen nur verteilt, da sie sich daraus einen Vermögensvorteil erhofft. Denn die Allgemeinmedizinerin bietet in ihrer Praxis auch Schwangerschaftsabbrüche an. Dass sie dies legal macht, ist unbestritten, dass sie betroffene Frauen über den rechtlichen Rahmen ihrer Tätigkeit informiert, offensichtlich aber nicht. Eine Denkweise, die Menschen ohne Jurastudium wahrscheinlich nur schwer nachvollziehen können.

Die Gießener Ärztin wurde zum wiederholten mal von radikalen Abtreibungsgegnern angezeigt. In den vorangegangenen Verfahren wurde die Medizinerin dazu aufgefordert, das Informationsangebot von ihrer Homepage zu entfernen. Bestraft wurde sie nicht, da die Gerichte seinerzeit davon ausgingen, dass Nichtjuristen den oben genannten Widerspruch zwischen legalem Angebot und illegaler Informationsweitergabe nicht kennen können (sic!). Da die Ärztin allerdings inzwischen mehrfach gerichtlich zur Entfernung der legalen Informationen aufgefordert wurde, sahen die Richter und Richterinnen im aktuelle Fall diese potenzielle Unwissenheit nicht mehr als gegeben an. Außerdem unterstellten sie, dass Kristina Hänel die Informationen aus Gewinnstreben zur Verfügung stellt.

Falls Sie Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Schwangerschaftsabbrüchen benötigen oder Beratung darüber, welche Hilfen es gibt, um trotz persönlicher Notlage einen Schangerschaftsabbruch zu vermeiden, gibt es mehrere Angebote. Wir haben im Folgenden einige Links zusammengestellt:

Pro familia-Infomationen;  hier finden Sie eine pro familia-Beratungsstelle in Ihrer Nähe.

AWO-Informationen; hier finden Sie eine AWO-Beratungsstelle in Ihrer Nähe.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung-Informationen