IN DER RUHR LIEGT DIE KRAFT

Hattingen – „Rudern gegen Krebs“ auf der Ruhr hätte wegen des bescheidenen Wetters durchaus ein Fiasko werden können. Schließlich haben sich die Veranstalter lange im Voraus einen Tag ausgesucht, an dem der Regen einfach keine Pause einlegen will. Doch für die  gute Sache machen sich viele Teilnehmer, Unterstützer und rund 1500 Besucher auf den Weg. Sie alle gemeinsam sorgen dafür, dass die Regatta ein Erfolg wird. „Wir müssen erst noch den genauen Kassensturz machen, dazu benötigen wir etwas Zeit,“ sagt Mario Kleist vom Evangelischen Krankenhaus. „Doch es dürften rund 30.000 Euro zusammengekommen sein.“ Damit sind die Veranstalter zufrieden, schließlich ist diese Regatta eine Premiere in Hattingen. Und besonders froh sind sie, weil kein Team aufgrund des Wetters absagt.

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Rudern gegen Krebs, Foto: Björn Fry

Rudern gegen Krebs, Foto: Björn Fry

Viele der 74 teilnehmenden Boote sind besetzt mit Mitarbeitern von Arztpraxen und Kliniken der Umgebung, aber auch Vereine, Freundeskreise  und natürlich lokale Politprominenz versuchen sich in der (meist) ungewohnten Sportart. Jede Mannschaft im Doppelvierer hat 300 Euro Startgebühr bezahlt, einige aus eigener Tasche, andere gesponsert vom Arbeitgeber. Am Rand der Strecke wird Kaffee und Kuchen verkauft oder Gerichte der indischen Küche wandern über die Theke. All das steigert die Summe, die anschließend für Krebspatienten eingesetzt werden kann. „Wir möchten damit zum Beispiel Sportlotsen bezahlen, die den Patienten helfen,“ erklärt Chefarzt Andreas Tromm. „Bedeutend ist beispielsweise eine gute Beratung beim Thema Sport. Der erhöht nachweisbar die Heilungschancen, aber es muss individuell ermittelt werden, welche Sportart jeweils geeignet ist. Eine wichtige Aufgabe, die von den Kassen leider nicht bezahlt wird.“ Mit dem Erlös der Regatta sollen die Beratungen finanziert werden, wenigstens zum Teil. Sinnvolle Hilfen für Krebspatienten, die die Kassen nicht finanzieren (dürfen) gibt es viele, da ist selbst die beachtliche Summe von 30.000 Euro schnell verteilt.

Die Hattinger Ruderer haben nicht lange überlegt, als sie gefragt wurden, ob sie mit im Boot sind. Sie haben den Hobbymannschaften Trainingsstunden angeboten und die Steuerleute gestellt. Die Schnellausbildung an den Riemen war offensichtlich erfolgreich. Bei der Regatta kommen alle Boote ins Ziel, keine Mannschaft kentert. Für die DLRG, die mit ihren Booten zur Sicherheit an der Strecke postiert ist, ist es ein ruhiger Tag. „Wir haben engagierte Mannschaften auf dem Wasser, es gibt, außer in der Schnelligkeit, fast keinen Unterschied zu normalen Regatten,“ lautet das Fazit der „Profi“-Ruderer, die für eine regelkonforme Abwicklung der Rennen sorgen. Eine positive Bilanz, der sich alle Beteiligten anschließen. „Wir möchten diese Regatta gerne im kommenden Jahr wiederholen,“ so Andreas Tromm. „Vielleicht war das ja der Auftakt zu einem festen Termin im Hattinger Veranstaltungskalender.“ Wenn beim nächsten mal das Wetter auch noch mitspielt, hat der Wettkampf für den guten Zweck auf jeden Fall das Zeug dazu.