HWG BEKOMMT EIN „DISLIKE“ VON STEFAN MARIENFELD

Hattingen- Immer wieder bleiben Mieter und Mitglieder stehen und gucken interessiert zu. Sie fragen sich, was gerade am Empfang im hwg-Gebäude passiert. Ein Mann befestigt einen Ballon mit einem dicken Seil an der Wand, das ist offensichtlich. Ein weiterer bunter Farbtupfer der modern und ansprechend gestalteten Lobby des hwg-Verwaltungsgebäudes, auch das ist eindeutig. Doch ist das alles? Der Mann ist Stephan Marienfeld. International bekannter Künstler aus Hattingen. Und der Ballon ist ein weiteres Werk aus seinem Atelier. Er gehört zu seinem Zyklus „Dislike“ und ist in Wahrheit auch kein Ballon. Das wird klar, als er von einer Frau angesprochen wird, die sein Tun beobachtet. „Ich habe das in der Altstadt gesehen, da hängt es doch am Bügeleisenhaus“, beginnt die Unterhaltung. „Aber ich frage mich, warum das so weit oben hängt. Kinder würden doch bestimmt gerne darauf rumhüpfen.“ Erst als Stephan Marienfeld sie auffordert das Kunstwerk anzufassen, wird ihr klar, dass das Werk starr und unflexibel ist. Also weit entfernt von einem Hüpfkissen.

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Internationale Galerien zeigen Marienfeld

Der kunstvolle Knoten ist wichtiger Bestandteil des Kunstwerkes "Dislike" (Foto: RuhrkanalNEWS)

Der kunstvolle Knoten ist wichtiger Bestandteil des Kunstwerkes „Dislike“ (Foto: RuhrkanalNEWS)

„Viele Menschen halten meine „Dislike“ für aufgeblasene große Luftballons die durch das Seil zusammengequetscht und an ihrem Standort fixiert werden“, freut sich Stephan Marienfeld. „Das ist auch genau der Eindruck, den ich mit meinen Kunstwerken erwecken will.“ Doch die Werke bestehen aus Polyester und Lack. Sie sind das Ergebnis langer Vorbereitung und alles Unikate. Keins sieht aus wie das andere. Ist die Form fertig, wird sie farbig lackiert und anschließend von Hand sorgfältig poliert. In seinem Atelier in Bredenscheid ist Stephan Marienfeld alleine mit dem letzten Arbeitsschritt mehrere Tage beschäftigt. Die Seile mit denen die Kunstwerke fixiert werden, sehen aus wie Hanfseile, bestehen aber ebenfalls aus Kunststoff. Sie werden in der Schweiz angefertigt, den Hersteller hat Marienfeld nach langer Suche nach geeigneten Seilen für die „Dislike“ dort entdeckt. Aber warum bezeichnet er seine Werke mit einem eigentlich negativen Begriff? „Ich will den Eindruck erwecken, als wolle die Form gerne von ihrem Standort verschwinden und werde nur vom Seil daran gehindert. Es soll so aussehen, als möge das Werk den Platz nicht, an dem es sich befindet“, erklärt Stephan Marienfeld.

Zwei „Dislike“ in Hattingen

Mit seinen Werken, nicht nur aus dem „Dislike“-Zyklus, ist der Hattinger inzwischen international bekannt. In Ausstellungen und Galerien werden die Kunstwerke gezeigt. Oder sie sind im Skulpturenpark des Niederländers Joop van Caldenborgh zu sehen, einem der größten Kunstsammler Europas. Und jetzt eben auch an zwei Stellen in Hattingen. Am Bügeleisenhaus, sehr prominent und öffentlich und im hwg-Gebäude etwas versteckter. „Wir sind stolz darauf als erstes Hattinger Unternehmen einen echten Marienfeld zu besitzen“, sagt hwg-Vorstandsvorsitzende Erika Müller-Finkenstein. Eine Aussage, die Vorstandskollege David Wilde sofort bestätigt. „Dieses schöne, bunte Kunstwerk in unserer Lobby sorgt für gute Laune und passt hier sehr gut hin.“ Einem Eindruck dem die hwg-Mieter die den Aufbau beobachteten sofort zustimmen. Ein Besuch bei der hwg lohnt sich ab sofort auch dann, wenn man eigentlich kein Anliegen hat. Einfach das „Dislike“ von Stephan Marienfeld aus der Nähe und in natura besichtigen, ist ein mehr als guter Grund um vorbeizukommen.