„HILFE FÜR TIERE IST MEINE KRAFTQUELLE“

Steffi Högener, Margit Kraney, Uli Kroninger und Amy Jo Voß-Högener (vl.n.r.) mit den Hunden Grace, Tara und Amelia. Auch die Hündin Grace wurde über den Verein „Hoffnungsstern für Pfötchen“ vermittelt (Foto: Pielorz)

Sprockhövel- Verwahrlost, oft mit Verletzungen am Körper, halb verhungert und ohne Dach über dem Kopf – so leben viele Hunde und Katzen im Ausland. Für die Hattingerin Margit Kraney (60) und ihren Mann Domingo Gonzales (72) ein unmöglicher Zustand. Nach vielen Jahren ehrenamtlichen Engagements im Tierschutz gründeten sie 2014 den Verein „Hoffnungsstern für Pfötchen“ und kümmern sich mit einem Team um die Vermittlung von Hunden und Katzen aus dem Ausland. Dabei haben sie genug eigene Probleme, denn 2017 erkrankte der gebürtige Spanier an Magenkrebs.

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„Alles hat angefangen vor vielen Jahren durch die Besuche in Spanien“, berichtet Margit Kraney, die in einem medizinischen Institut in Bochum arbeitet. Damals, so erzählt sie, habe man die Tiere quasi sofort mitnehmen können. Das sei heute nicht mehr möglich und das sei auch gut so. „Wir arbeiten jetzt mit ausländischen Tierheimen in Spanien und Rumänien zusammen. Manchmal bin ich auch bei den Partnern vor Ort. Die Tiere, die wir in Deutschland in liebevolle Hände vermitteln, wurden vorher alle medizinisch versorgt. Die Vermittlungsgebühr deckt so halbwegs die Kosten.“

Amelia ist ein Pflegehund und sucht ein Zuhause (Foto: Pielorz)

Der Hattinger Verein hat etwa siebzig Mitglieder, darunter zehn aktive, die auch Pflegetiere aufnehmen, die noch auf der Suche nach einem endgültigen Zuhause sind. Wie beispielweise die Mischlingshündin Amelia, die im Moment bei Familie Högener in Sprockhövel lebt. „Viele Interessenten, die bei uns nach einem Tier fragen, haben sich in Tierheimen in der Nähe bereits umgesehen, wurden aber nicht fündig. Die meisten von ihnen sind auf der Suche nach einem Familienhund und die findet man hier eher selten im Tierheim“, weiß Margit Kraney.

Oft wird sie konfrontiert mit der Frage, warum sie sich gerade um Tiere aus dem Ausland kümmert. „Ich finde, es darf keine Frage des Landes sein, ob ein Tier gesund und liebevoll aufwächst. Wir sind doch alle global aufgestellt, konsumieren im Alltag Produkte aus der ganzen Welt. Warum ist es dann eine Frage, wo ein Tier lebt, wenn wir ihm helfen müssen?“

Etwa 35 Hunde vermittelt Margit Kraney mit ihrem Team pro Jahr – und noch einmal so viele Katzen. Nur jetzt, kurz vor Weihnachten, werden keine Tiere vermittelt. Lebende Geschenke gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.

RuhrkanalNEWS Interview mit Margit Kraney

Trotzdem ist der Verein natürlich auch in der vorweihnachtlichen Zeit aktiv. Beispielsweise auf Weihnachtsmärkten und beim Sammeln von Spenden. Dabei haben Margit Kraney und ihr Mann genug eigene Probleme. Anfang 2017 erhielt der gebürtige Spanier die Diagnose Magenkrebs und musste mehrere Chemotherapien durchlaufen. „Am Anfang dachte ich, ich könnte den Verein nicht mehr weiterführen. Es kostet viel Zeit und Kraft“, so Margit Kraney. „Aber dann habe ich gemerkt, wieviel mir diese Arbeit bedeutet und welche Kraft mir dadurch auch geschenkt wird. Also mache ich weiter und mein Mann hilft mir, so gut er eben kann. Besonders schön ist es, wenn wir gemeinsam mit den Tieren einen Spaziergang machen können.“ Domingo Gonzales wäre bei dem Gespräch gern dabei gewesen, das war ihm aus gesundheitlichen Gründen leider nicht möglich.

„Wenn ich erlebe, es geht den Tieren hier gut und sie haben ein liebevolles Zuhause gefunden – dann geht mein Herz auf und ich bin zufrieden und glücklich“, lächelt Margit Kraney. Ihr Weihnachtswunsch ist sonnenklar: „Mehr aktive Mitstreiter für den Verein und ein großes Herz für Menschen und Tiere in Not.“

Wer Margit Kraney und den Tieren helfen möchte (Patenschaft, Pflege oder Spende):

Hoffnungsstern für Pfötchen

IBAN: DE67 4305 1040 0009 0046 72

BIC: WELADED1HTG

Sparkasse Hattingen.