GUT SICHTBAR IM STRASSENVERKEHR

Die Feuerwehr macht's vor - Gut sichtbar auch im dunkeln (Symbolfoto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen/Sprockhövel – Statistiken belegen, dass sich 27 Prozent aller Verkehrsunfälle bei Dunkelheit ereignen und deutlich schwerere Folgen im Vergleich zu Unfällen am Tag nach sich ziehen. Dabei unterliegen Fußgänger einem dreifach höheren Risiko. Polizeihauptkommissar Jörg Reifenschneider, Direktion Verkehr, Verkehrsunfallprävention/Opferschutz, erklärt, wie man gut sichtbar im Straßenverkehr unterwegs sein sollte, um dadurch das Unfallrisiko zu verringern.

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„Die richtige Kleidung ist dabei ganz besonders wichtig. Das gilt bei Tag, etwa bei Regen, Nebel oder Schneefall, in der Dämmerung und natürlich ganz besonders in der Dunkelheit. Fluoreszierende Kleidung hilft, besser gesehen zu werden. Dabei sollte das reflektierende Material über den ganzen Körper verteilt sein und besonders die Körperformen deutlich machen. Je schneller ein Objekt erkannt wird, desto früher setzt die Reaktionszeit ein. Es gibt auch passende Kopfbedeckungen. Dabei sollte man als Erwachsener mit gutem Beispiel vorangehen, um die Kinder daran zu gewöhnen“, so Reifenschneider. Die Polizei ist mit der Verkehrserziehung vor allem bei Kindern im Kindergartenalter und der Grundschule unterwegs und versucht, dieses Wissen zu vermitteln. „Aber bei Jugendlichen sind diese Reflektoren nicht mehr angesagt und deshalb findet man sie hier auch kaum.“

Dabei kommt es darauf an, wie man im Straßenverkehr unterwegs ist. „Als Fußgänger sind Sohlenblitze, lichtreflektierende Armbinden, Anhänger oder Jacken aus lichtreflektierendem Material sinnvoll. Es gibt auch Regenschirme mit lichtreflektierendem Material. Für Schulkinder sollte der Schulranzen mit retroreflektierenden Materialien versehen sein. Das sieht man auch immer auf Veranstaltungen wie beispielsweise der Ranzenparty, wo die Polizei oft vertreten ist und Erklärungen abgeben kann. Wer als Jogger unterwegs ist, sollte spezielle lichtreflektierende Arm- und Stirnbänder und Kleidungsstücke aus entsprechendem Material nutzen. Radfahrer müssen natürlich dafür Sorge tragen, dass Ihr Fahrrad den verkehrsrechtlichen Vorschriften entspricht. Sie müssen die lichttechnischen Einrichtungen auch einschalten und zusätzlich lichtreflektierende Armbinden, Anhänger oder Jacken aus lichtreflektierendem Material tragen.“

Jörg Reifenschneider erklärt: „Ob ein Verkehrsteilnehmer rechtzeitig bremsen kann, hängt vor allem davon ab, wann er andere Menschen sieht. 90 Prozent der notwendigen Informationen im Straßenverkehr werden über die Augen aufgenommen. Bei Nacht sinkt die Sehleistung des menschli-   chen Auges auf fünf Prozent des Tageswertes. Außerdem benötigt das menschliche Auge alle 13 Jahre die doppelte Lichtmenge, um gleich viel sehen zu können, wie ein Zwanzigjähriger. Mit 65 Jahren haben nur noch 42 Prozent der Menschen ein ausreichendes Nacht- und Dämmerungs – Unterscheidungsvermögen. Deshalb ist es so wichtig, auf die richtige Kleidung zu achten. Denn ein dunkel gekleideter Fußgänger im Scheinwerferlicht wird erst aus einer Entfernung von 25 Metern wahrgenommen. Das kann für PKW-Fahrer zu spät sein, um rechtzeitig zu bremsen und vor dem Fußgänger zum Stehen zu kommen. Bei heller Kleidung liegt die Erkennbarkeit bei 40 Metern, bei reflektierender Kleidung bei 140 Metern. Das ist doch ein deutlicher Unterschied.“

Zusätzliche Unterstützung leisten Reflektoren, die am Fahrrad oder Mofa vorgeschrieben sind. Auch hier gilt, dass sie vorhanden sein und funktionieren müssen. Verschmutzungen sind zu entfernen, weil auftreffendes Licht sonst nicht optimal zurückgestrahlt wird. Fußgänger können ebenfalls Leuchten einsetzen, wie z.B. spezielle Blinklichter. Diese haben eine gute Signalwirkung und tragen dazu bei, deutlich früher erkannt zu werden. Im Handel werden entsprechende Lichter u.a. für Sportler, wie z.B. Jogger, angeboten. Wer bei Dunkelheit seinen Vierbeiner zum Gassigehen ausführt, kann diesem z.B. ein Leuchthalsband anlegen und damit nicht nur die Sichtbarkeit des Tieres erhöhen, sondern auch sich selbst schützen.

Eingehen will Reifenschneider noch auf die Gruppe der Senioren. „Viele von ihnen tragen dunkle Kleidung. Hier sind Reflektoren natürlich sehr sinnvoll. Und auch an Gehhilfen machen sie Sinn. Wenn man dann noch darauf achtet, nach Möglichkeit gut beleuchtete Straßen zu nutzen, kleine Kinder zur Hauswand und nicht zum Straßenverkehr zu führen und noch eine Taschenlampe dabei zu haben, ist man für die dunkle Jahreszeit gut gerüstet.“