GEWALT GEGEN FRAUEN – KREIS WEIST AUF HILFE HIN

Zusammen mit Landrat Olaf Schade und Schwelm Bürgermeister Stephan Langhard machen Sabine Kerkenberg (rechts), Andrea Stolte (Mitte) und Dr. Sandra Michaelis auf die Plakataktion aufmerksam (Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Corona bringt für Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, weitere erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Mehr Zeit zu Hause verbringen zu müssen, erhöht nicht selten das Risiko, physisch und psychisch misshandelt zu werden. Die Suche nach Hilfe, das Wahrnehmen eines Beratungstermins sind gleichzeitig schwieriger, weil der Mann im Homeoffice arbeitet. Häusliche Gewalt ist schließlich auch immer mit dem Ausüben von Macht und kontrollierendem Verhalten verbunden.

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„Die Botschaft des ´Runden Tisches EN gegen häusliche Gewalt´ lautet dennoch oder gerade deswegen: ´Wir sind da!´“, macht Sabine Kerkenberg, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung deutlich. Zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und den übrigen Mitgliedern des Runden Tisches macht sie die Botschaft im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis noch bis zum 10. Dezember deutlich sichtbar. Anlass dafür ist wie jedes Jahr der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.

An zentralen Stellen hängen Plakate, sie nennen die Ansprechpartner, die Frauen in Notfällen sofort und nachhaltig weiterhelfen. Aufgeführt sind Frauenhaus, Frauenberatung, GESINE Intervention, Polizei und Opferschutz, Weißer Ring und das vielsprachige Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen – die Angebote zwischen Breckerfeld und Hattingen, Herdecke und Schwelm sind also vielfältig.

„Die 110 ist in akuten Fällen die richtige Wahl. Wir als Polizei haben vielerlei Rechte einzugreifen, wir können Täter auch aus der Wohnung verweisen“, ermutigt Sven Flügge, Kriminalhauptkommissar bei der Kreispolizeibehörde Schwelm, Betroffene zum Hilferuf per Notruf.

Wie sehr häusliche Gewalt auch für Frauen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis – immer noch – zum Alltag gehört, zeigt die Zahl der im letzten Jahr erfassten Fälle in den kreisangehörigen Städten. Diese Statistik liefert für Breckerfeld 5 Fälle, für Ennepetal 63, für Gevelsberg 54, für Hattingen 60, für Herdecke 25, für Schwelm 58, für Sprockhövel 18, für Wetter 20 und für Witten 94.

„Beim Blick auf diese Zahlen darf niemand vergessen: Tatsächlich wird nur bei einem Bruchteil der stattfindenden häuslichen Gewalt auch die Polizei eingeschaltet. Da sie aber nur dann sichtbar wird, ist die Dunkelziffer in diesem Bereich extrem hoch“, bewertet Dr. Sandra Michaelis, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwelm, die Statistik.

Klar ist für die Mitglieder des Runden Tisches EN: Gewalt beginnt nicht erst da, wo es körperlich wird. Auch verbale Demütigungen oder Stalking belasten die Opfer – meist Frauen, aber immer wieder auch Männer – enorm.

„All das ist keine Privatsache. Es geht uns alle etwas an und wir können alle etwas tun. Politik und kommunale Verwaltungen sind aufgerufen, Hilfsangebote zu fördern. Nachbarn, Verwandte und Freunde sind gefordert, wann immer nötig zu handeln und zu helfen“, unterstreicht Andrea Stolte von GESINE Intervention. Informationen über dieses Zentrum für Prävention, Information, Schutz und Unterstützung bei Gewalt gegen Frauen im Ennepe-Ruhr-Kreis finden Interessierte online.

Wichtige Notrufnummern

Polizei 110
Opferschutz 02336/91 66 29 56 und 0234/90 94 0 59
Frauenhaus.EN  02339/62 92
Frauenberatung.EN
Schwelm 02336/475 90 91
Witten 02302/525 96 und Hattingen 02324/38 09 30 50

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
08000/116 016 (Tag und Nacht, anonym, in 17 Sprachen)
Weißer Ring 0151/55 16 47 77