Hattingen– Das Kunstprojekt vor dem Rathaus von Holger Vockert mit Namen „Getreidefeld 2018“, das von RuhrkanalNEWS unterstützt wird, wird nun wirklich auf den Weg gebracht. Die Wiese wurde am Samstag mit einer Scheibenegge umgebrochen. So soll der Boden für die Aussaat vorbereitet werden.
Doch das ist nur der erste Schritt. „Jetzt muss der Boden weiter trocknen, noch ist er zu feucht“, erklärt Landwirt Peter Oberdellmann vom Kneibel Hof in Holthausen. „Anschließend wird er etwas tiefer gefräst, als es mit der Scheibenegge möglich ist.“
Für den Landwirt ist die Arbeit in der Innenstadt gleich aus mehreren Gründen ungewöhnlich. Zum einen ist es mit dem großen Anbaugerät für seinen Schlepper noch enger, als sonst, zum anderen ist das Feld mit wenigen hundert Quadratmetern Größe einfach zu klein. Die Scheibenegge benötigt eine Mindestgeschwindigkeit, damit sie sich effektiv in den Boden einarbeiten kann. „Ich muss mit Vollgas starten und dann praktisch sofort wieder abbremsen, damit ich keine Laterne umfahre oder in Autos krache“, beschreibt Oberdellmann die Arbeit mit einem Schmunzeln.
Holger Vockert, der Initiator der ungewöhnlichen Kunstaktion, steht am Rand des Feldes und schaut zu, wie das zukünftige Getreidefeld sichtbar wird. „Die Zeit ist uns durch den kalten und vor allem nassen März etwas davongelaufen“, bringt er seine Erleichterung darüber zum Ausdruck, dass es nun endlich warm ist. „Aber die beteiligten Landwirte sind ganz gelassen geblieben, deshalb war ich immer davon überzeugt, dass alles noch rechtzeitig klappen wird.“
Mit einem Online-Aufruf hatte RuhrkanalNEWS die Hattinger dazu aufgefordert, sich die Narzissen auf der Wiese abzuschneiden und in die Blumenvase zu stellen, bevor sie von der Scheibenegge in den Boden eingearbeitet werden. Einige Hattinger nahmen das Angebot wahr und holten sich Blumen ab, auch die Blumenzwiebeln fanden dankbare Abnehmer. Als nächstes wird auf dem Getreidefeld der Sommerweizen eingesätz und Holger Vockert stellt gemeinsam mit Hattinger Kindergartenkindern die Gerätehütte, Sitzbänke und eine Infotafel auf.
Wer mehr über das Kunstprojekt „Getreidefeld 2018“ erfahren möchte, auf der eigens dafür angelegten Homepage gibt es nicht nur viel Wissenswertes über das Projekt und seine Unterstützer, sondern auch jede Menge Stadtgeschichte zu erfahren.