GEDENK- UND AKTIONSWOCHE ABGESAGT

Olaf Jacksteit (re) und Dirk Glaser sagen die Aktions- und Gedenkwoche ab (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Olaf Jacksteit hat eine schlechte Nachricht: Alle Veranstaltungen der Gedenk- und Aktionswoche vom 6. bis 15. November 2020 sind abgesagt. „Angesichts der Corona-Situation haben wir keine Möglichkeit, die Termine mit der zu erwartenden großen Anzahl an Besuchern durchzuführen“, sagt der Leiter der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten und Integration. „Das ist besonders bedauerlich, da in diesem Jahr fast alle weiterführenden Schulen Hattingens mitgemacht haben.“

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Bisher ist geplant einige Programmpunkte im kommenden Jahr nachzuholen. Möglicherweise schon am Holocaust Gedenktag im Januar könnten beispielsweise die Stolpersteine geputzt werden. Während der Reinigung wird dann ein Kurzportait der Menschen verlesen, an die die jeweiligen Stolpersteine erinnern. Wann die Aktion wirklich stattfindet, kann zur Zeit aber noch niemand sagen. „Das hängt von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab“, so Bürgermeister Dirk Glaser (parteilos). Im kommenden Jahr soll außerdem ein weiterer Stolperstein verlegt werden. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.

Kurzfristig hatten die Organisatoren darüber nachgedacht, ob einige Veranstaltungen möglicherweise online stattfinden können. So haben einige Schüler der Realschule Grünstraße sich mit der Geschichte des jüdischen Friedhofs beschäftigt und eine Präsentation vorbereitet. Doch da die Veranstaltungen vor allem dadurch leben, dass Menschen gemeinsam gedenken und sich mit den Thema beschäftigen, wurde die Idee wieder verworfen. „Ich hoffe, dass alle beteiligen Schülerinnen und Schüler im kommenden Jahr nochmal Zeit finden und die vorbereiteten Texte dann vortragen können“, gibt sich Olaf Jacksteit optimistisch.

Die Kranzniederlegungen an der alten Synagoge und in den Stadtteilen sollen allerdings stattfinden, aber nur im kleinen Kreis einiger weniger Gäste, sodass der Abstand gewahrt werden kann. Besonders gebeutelt durch die Corona-Pandemie ist Stadtarchivar Thomas Weiß. Seinen Bericht über Hattingen in der Nachkriegszeit wollte er bereits im Frühjahr vortragen, was schon da an Corona scheiterte. Jetzt fällt auch der Nachholtermin im Rahmen der Gedenk- und Aktionswoche flach.

„Ob wir das interreligiöse Friedensgebet zum Abschluss durchführen können, ist noch nicht klar“, bedauert der Bürgermeister. „Es lebt ja davon, dass sich die Mitglieder der beteiligten sechs Religionsgemeinschaften an den Händen halten und gemeinsam beten und singen.“ Der Verwaltungschef würde eine möglicherweise nötige Absage sehr bedauern, da er diesen Programmpunkt für besonders bewegend und wichtig hält.

Zum Schluss danken Glaser und Jacksteit allen Beteiligten für ihr Engagement und dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für die Unterstützung.