FORTBILDUNG: WAS TUN BEI CYBERMOBBING?

Hattingen/Bochum- In Zeiten der sozialen Netzwerke Facebook, Whatsapp, Snapchat und Instagram wird nicht mehr nur vormittags auf dem Schulhof oder in der Klasse gehänselt, beleidigt und gedroht. Beleidigende Videos, Fotos und Kommentare können Mobbing-Opfer rund um die Uhr verletzen. „Mobbing in der anonymen, digitalen Welt ist weitaus schlimmer“, sagt darum auch Diplom-Psychologe Ralph Dierk Ebeling. In einem vom hiesigen Arbeitskreis Schule/Wirtschaft organisierten Seminar für Lehrkräfte, Sozialarbeiter und Ausbilder aus Unternehmen sprach er im Haus der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen in Bochum zum Thema „Cybermobbing erkennen – Cybermobbing vermeiden“.

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Diplom-Psychologe Ralph Dierk Ebeling leitete das Seminar (Foto: AGV-Bochum)

Diplom-Psychologe Ralph Dierk Ebeling leitete das Seminar (Foto: AGV-Bochum)

Seine Erfahrung: In den sozialen Netzwerken werden anonyme Kommentare verfasst und Mobbing-Opfer gezielt attackiert. „Das Opfer kann sich aber – anders als in einer direkten Konfrontation – nicht wehren. Der Täter erzielt so eine hohe Wirksamkeit, weil das Opfer nicht weiß, von wem es eigentlich gemobbt wird. Es gibt im Internet außerdem keine Chance, zu fliehen“, so Ebeling zu Beginn des Seminars. Zudem gebe es in der digitalen Welt nur wenige Unterstützer für die Opfer, dafür aber einen großen Mob und viele eigentlich unbeteiligte „Beobachter“. „Das macht es für den Täter leichter, dem Opfer besonders zuzusetzen“, so Ebeling.

Cybermobbing beginne schon im Kleinen und Lehrkräfte müssten genau hinsehen und zuhören, um gezieltes Cybermobbing auch als solches zu erkennen. „Ignorieren bedeutet billigen und das lässt das Opfer weiter verzweifeln“, sagte er. Er gab den Seminarteilnehmern Tipps und Handlungsstrategien, wie man für sich selbst mit einem sicheren Gefühl das Thema angehen kann. „Für Schulen, Sportvereinen oder Unternehmen gibt es ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Eines aber gilt immer: Heraushalten und Beleidigungen als ‚Kleinigkeiten’ abtun bedeutet Mittäterschaft“, so Ralph Dierk Ebeling abschließend.