EXTRASCHICHT 2016 IN DER HENRICHSHÜTTE

Extraschicht in Hattingen (Foto: RuhrkanalNEWS Holger Grosz)

Hattingen- Das Wetter meint es am Ende doch noch gut mit der Extraschicht. Der Regen verzieht sich, es klart auf und der Abend bleibt trocken. Die Besucher erleben zahlreiche Vorstellungen, viele wiederholen sich, um den ständig wechselnden Gästen immer wieder die Höhepunkte bieten zu können. „In diesem Jahr haben wir gesagt, ´Die Hütte ist der Star´ und alles darauf ausgerichtet“, beschreibt Henrichshütten-Chef Robert Laube das Konzept in Hattingen. „Und das war genau die richtige Entscheidung. Wir werden das im kommenden Jahr wiederholen.“

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Jörg Rademacher von Frekis Meute schmeidet einen Essspieß (Foto: RuhrkanalNEWS/ Holger Grosz)

Jörg Rademacher von Frekis Meute schmiedet einen Essspieß (Foto: RuhrkanalNEWS/ Holger Grosz)

Und so bekommen die Besucher an der Henrichshütte nicht das eine große Highlight präsentiert, sondern viele kleine Programmpunkte, die alle zusammen ein Highlight bilden. Die verschiedenen Programmpunkte haben häufig einen Bezug zur Geschichte der Hütte. Zum einen gibt es laufend Führungen über das Gelände, die Geschichte der Hütte, die verschiedenen Arbeitsstationen vom Roheisen bis zum Stahl werden so fassbar. Ergänzt werden diese Führungen beispielsweise durch eine kleine Gruppe „Wikinger“, sie gehören zur Gruppe „Frekis Meute“. Die zwei Männer und eine Frau zeigen, wie damals Eisen bearbeitet wurde. Kinder und Erwachsene bekommen die Gelegenheit einen Essspieß herzustellen. Dieser Zinken ist ein Vorläufer der Gabel und jeder freie Wikinger besaß einen. „Das gehört damals, im Mittelalter, zur Grundausstattung der Wikinger, natürlich nicht für Sklaven oder Leibeigene, die konnten sich das wahrscheinlich nicht leisten“, erklärt Schmied Jörg Rademacher. Er hilft den Besuchern bei der Herstellung der Spieße und unterhält die Zuschauer mit kleinen Anekdoten.

Eine weitere wichtige  Station ist die Gebläsehalle. Das Klavierfestival Ruhr macht Station und die verschiedenen Musiker sorgen für mehr oder weniger gut gefüllte Zuschauerränge. Nicht alles was hier auf Gehörgänge trifft, ist mehrheitsfähig, die ein oder andere Darbietung sorgt eher für Fluchtimpulse  im Zuschauerraum. Und dennoch ist das Klavierfestival ein Programmpunkt, wegen dem immer wieder Besucher zur Hütte kommen. Sie nutzen dann  die Gelegenheit, um die anderen Programmpunkte ebenfalls wahrzunehmen. Überhaupt geht das Konzept der Extraschicht, was diesen Punkt betrifft, definitiv auch 2016 wieder auf. Mit den Pendelbussen kommen viele Gäste aus anderen Städten. Sie nutzen ein Ticket für viele Extraschicht-Veranstaltungsorte. Dieser Wechsel ist gewollt und macht den Reiz der Veranstaltungsreihe auch aus.

Immer wieder gut angenommen wird in Hattingen der Lindy Hop-Kurs. Einige Termine finden wetterbedingt in der Gebläsehalle statt, andere so wie geplant, unterhalb des Hochofens. Genügend Besucher finden sich immer, die sich nicht lange bitten lassen und mitmachen. Spaß haben dabei die Tanzlehrer ebenso wie die Anfänger.

Im Übergabeturm der Henrichshütte erklingen immer wieder „Heimatklänge“. Die Flotten Locken spielen für die Besucher einen bunten Mix aus ihrem umfangreichen Programm. Dabei interpretieren sie den Begriff „Heimat“ sehr weit. Von „Sweet home Alabama“ bis zu „Heidi“ fällt für die Musiker alles unter das Thema. Und am Ende zählt sowieso nur eins: Hauptsache die Besucher finden das Konzert toll. Und das erreichen die Flotten Locken ganz eindeutig.

Der furiose Abschied von der Extraschicht 2016 (Foto: RuhrkanalNEWS/ Holger Grosz)

Der furiose Abschied von der Extraschicht 2016 (Foto: RuhrkanalNEWS/ Holger Grosz)

Und dann gibt es doch noch das eine Highlight. Ganz zum Schluss der Extraschicht. „Alles bleibt anders“ lautet der Titel der Performance in großer Höhe. Aber auch hier steht die Hütte doch irgendwie wieder im Mittelpunkt. Schließlich wird das LWL-Industriedenkmal nicht nur in die Darbietung einbezogen, nein, ohne die Hütte wäre sie gar nicht denkbar. Die Vorstellung ist der krönende Abschluss für eine gelungene Extraschicht 2016. Nur die Drohne, mit der ein Filmteam Aufnahmen der Performance macht, stört doch ziemlich stark. Zum einen ist das Fluggerät sehr laut, so dass die Musik zwischenzeitlich kaum zu verstehen ist, zum anderen steuert das Filmteam die Drohne direkt über das Publikum. Das ist aus gutem Grund verboten, sollte die Drohne hier abstürzen, würden schließlich Menschen verletzt. Auf entsprechende Hinweise reagiert das Kamerateam, angeblich unterwegs im Auftrag des WDR, ziemlich unfreundlich, um es vorsichtig auszudrücken.  Es zieht seine Aufnahmen rücksichtslos durch und nimmt den Besuchern so nicht nur die Freude an der Performance, sondern bringt sie auch noch in Gefahr. Vielleicht sollt hier das Ordnungsamt im kommenden Jahr mal genauer hinschauen.

[Nachtrag: Die Pressestelle des WDR hat auf Anfrage mitgeteilt, dass keine WDR-Mitarbeiter und kein freies Produktionsteam  im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks vor Ort war. Es ist auch kein Beitrag im Programm geplant, in dem Bilder der Extraschicht 2016 auf der Henrichshütte verwendet werden sollen.]

Fotostrecke von Holger Grosz:

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