EVENT-PARK SPROCKHÖVEL STREITET UM GENEHMIGUNG

Baggerfahrten und Bagger-Events im Steinbruch (Foto: RuhrkanalNEWS)

Sprockhövel – Auf verschiedenen Internetseiten wird ein Event-Park in Sprockhövel beworben, in dem man u.a. Baggertouren buchen, im Voraus bezahlen und dann erleben kann. Die Stadt Sprockhövel teilte jetzt mit, dass sie zum Betreiben dieses Eventparks keine Genehmigung erteilt hat. Das bestreitet der Eventpark-Betreiber Thomas Lange, denn er würde nur Baggertouren anbieten.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Einmal nach Herzenslust baggern ist der Traum vieler nicht nur junger Menschen. Auf verschiedenen Internetplattformen wird dieses möglich, indem man im Voraus ein ausgewähltes Event bucht, bezahlt und dann die Lokation und den Termin mitgeteilt bekommt.

„Wir bieten Kettenbagger- und Radladertouren und viele weitere Events auf dem Steinbruchgelände der Firma Steinbruch und Sägebetrieb Lange an. Betriebs- und Familienfeiern in einer atemberaubenden Kulisse. Wir verfügen über eine große Außenküche mit Festzelt, mit kompletter Ausstattung. Wir organisieren Klettertouren und Baggerwettbewerbe. Unser Programm wird stetig erweitert“, ist im Internet zu lesen.

Keine Genehmigung erteilt

Der Steinbruch in Sprockhövel ist der Ort dieser zahlreich angebotenen Events. Ob Kettenbagger, Radlader-Tour, Bagger-Wettkampf, ob Mini-Baggertouren für Kinder, all diese Ereignisse kann man laut Homepage des Betreibers in Sprockhövel erleben.

Thomas Lange vom Event-Park Sprockhövel (li.) im Gespräch mit ruhrkanalNEWS. (Foto: Höffken)

Der RuhrkanalNEWS-Redaktion teilte die Stadtverwaltung Sprockhövel am Mittwoch (21. September 2022) auf Nachfrage mit, dass zum Betreiben des Eventparks von der Stadtverwaltung Sprockhövel keine Genehmigung erteilt wurde. Da aktuell ein Gerichtsverfahren anhängig sei, würde man dieses Verfahren erst abwarten und bis dahin keine weiteren Details bekanntgeben.

RuhrkanalNEWS hat den Betreiber des Eventparks dazu um Stellungnahme gebeten. Dieser teilte in einem Pressegespräch heute (22. September) mit, dass das Verwaltungsgericht Arnsberg in einem Eilverfahren noch am Mittwoch (21. September) entschieden habe, dass von ihm Baggertouren weiter angeboten werden dürfen.

Diese Entscheidung ist der Pressesprecherin des Verwaltungsgerichtes in Arnsberg jedoch nicht bekannt. Nach ihrer aktuellen Auskunft unserer Redaktion gegenüber hat das Verwaltungsgericht bisher gar keine Entscheidung getroffen, jedoch würden dem Verwaltungsgericht 2 Eilanträge und 2 Klagen sowie ein einstweiliger Rechtsschutzantrag vorliegen, über die in diesem Monat nicht mehr entschieden würde.

Sind Bagger-Erlebnisse Events?

Auch der Stadtverwaltung in Sprockhövel ist aktuell keine entsprechende Entscheidung aus einem Eilverfahren des Verwaltungsgerichtes in Arnsberg bekannt.

Thomas Lange in seinem „Event-Park“ (Foto: RuhrkanalNEWS)

Thomas Lange will aber weiterhin Bagger-Erlebnisse anbieten und durchführen. Vor einem Monat habe das Bauamt Sprockhövel ihm die Durchführung von Events untersagt. Bagger-Erlebnisse im Steinbruch seien nach seiner Auffassung jedoch keine Events.

„Als ich nach der Hochwasserkatastrophe in Ahrweiler mit meinen schweren Maschinen geholfen habe, hatte ich die Idee, mehr Menschen für Notfälle an Baumaschinen auszubilden bzw. zu unterweisen. Das ist u. a. auch ein Grund gewesen, mein kostenpflichtiges Angebot, Baggertouren buchen zu können, anzubieten,“ so der Eventpark-Betreiber, und fügt weiter an: „Alle Teilnehmer meiner Baggertouren, auch jugendliche Teilnehmer, sind während der Erlebnistour nicht versichert. Das ist einfach nicht machbar und die Verzichtserklärung hierfür muss halt jeder vorher unterschreiben.“

Weiterhin erklärt Lange, dass er inzwischen bei der Stadtverwaltung einen Bauantrag gestellt hat. Sein Gewerbe für den Eventpark sei seit 1. Juni 2022 für Baggertouren angemeldet und von der Stadt Sprockhövel genehmigt worden. Im Übrigen sei auch der Steinbruchbetrieb montags bis samstags in der Zeit von 7 bis 20 Uhr genehmigt.

Auf Umweltgesichtspunkte und Energieaspekte beim Betrieb der schweren Bagger angesprochen, sieht der Betreiber keine Bedenken, da seine Kunden teils die Arbeit erledigen würden, die er ja sowieso machen müsste.

3 Kommentare zu "EVENT-PARK SPROCKHÖVEL STREITET UM GENEHMIGUNG"

  1. Klaus Stresemann | 22. September 2022 um 21:28 |

    Mit großem Interesse habe ich diese Reportage gelesen.
    Es erscheint schon fragwürdig, dass Herrn Lange eine Entscheidung im Eilverfahren des Verwaltungsgerichts in Arnsberg vorliegen soll, von der aber weder die Pressesprecherin des Verwaltungsgerichts, noch die Stadt Sprockhövel Kenntnis hat.
    Auch die Aussage, dass Herrn Lange die Idee bezüglich seiner Events bei der „Hochwasserkatastrophe in Ahrweiler“ gekommen sei, lässt mich aufhorchen.
    Schließlich bietet Herr Lange diese „Bagger-Events“ schon seit dem Jahr 2020 an, und … wir erinnern uns … die schreckliche Flutkatastrophe ereignete sich am 14. Juli 2021.
    KEINERLEI VERSICHERUNGSSCHUTZ???
    Neben den „Kettenbagger-Events“, „Radlader-Events“ ist die neue, bereits beworbene Geschäfts-Idee von Herrn Lange „BAGGER-EVENTS für Kinder ab 10 Jahren“ im Rahmen von Kindergeburtstagen etc. Das nenne ich verantwortungsvolles Unternehmertum zur persönlichen Profitmaximierung!!!
    Auch hat Herr Lange keinerlei Bedenken hinsichtlich unserer Umwelt, wenn seine PS-Diesel-Giganten die Umwelt verpesten, um seinen eigenen Profit (für bis zu 170,- € pro Stunde!!) zu maximieren.
    Soviel zum Thema ENERGIEWENDE und KLIMAWANDEL!!
    Zum guten Schluss noch ein Statement zur Aussage, dass „seine Kunden teils die Arbeit erledigen würden, die er ja sowieso machen müsste“.
    Ich habe mir dazu die Reportage der WDR Lokalzeit angeschaut:
    https://www.facebook.com/wdrlokalzeitbergischesland/videos/bergische-reportage-der-traum-vom-baggern/1132142684274269/
    Hier wird also der Arbeitsalltag von Herrn Lange dargestellt?!
    So einen Arbeitsalltag kann nun wirklich nicht jeder vorweisen! Da könnte man(n) schon neidisch werden, wenn man(n) eine entsprechende Affinität für Baumaschinen besitzt!
    Insgesamt habe ich irgendwie den Eindruck, dass Herr Lange etwas mit Pippi Langstrumpf gemeinsam hat: „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!“

  2. Ich bin auf diesen Bericht und „zufälligen Kommentar“ aufmerksam geworden, weil ein Facebookfreund im Steinbruch arbeitet und ich selbst am 25.9. dort zu Besuch war
    Dabei habe ich auch die Situation gesehen und kennen gelernt, in der sich der „Leserbriefschreiber“ Herr Stresemann befindet.
    Als Außenstehender würde ich es einen Nachbarschaftsstreit nennen, in den die Presse sich hineinziehen ließ.
    Das Problem von Herrn Stresemann besteht „offensichtlich“ darin, dass er „sein“ Grundstück in Richtung Steinbruch beim Anlegen seines Gartens vergrößert hat.
    Die offiziellen Messpunkte von einem Landesvermesser konnte ich am 25.9. in Augenschein nehmen.
    Herrn Stresemann ist somit eigentlich bekannt, dass er im Unrecht ist.
    Statt einer einvernehmlichen Einigung mit dem Steinbruchbetreiber ist nun ein Konflikt entstanden.
    Mit dem Hintergrundwissen sollt man den Kommentar von Herrn Stresemann noch einmal durchlesen, um sich eine objektivere Meinung bilden zu können.
    Ob der Redakteur H-G Höffgen zu einer objektiven Meinungsfindung beigetragen hat, sollte man auch kritisch hinterfragen.
    Ein kurze Recherche hätte ergeben, dass der Steinbruchbetreiber (Thomas Lange) am 12.8. die Verantwortlichen der Stadt Sprockhövel zu einer gemeinsamen Begehung eingeladen hat.
    Dabei wurden die Nutzungs-Vorhaben gemeinsam besprochen und festgestellt, dass für zwei Objekte, die in Corona-Zeiten errichtet wurden noch keine Baugenehmigung beantragt wurde.
    Am 16.8. wurden die Unterlagen zur Bauvoranfrage angefordert und am 23.9. die Bauvoranfrage durch einen beauftragte Architekten durchgeführt.
    Mit etwas gutem Willen lässt sich auch beim Amtsgericht feststellen,,dass der Betrieb der Bagger-Touren völlig losgelöst von der Baugenehmigung der zwei Gebäude zu betrachten ist.
    Deswegen laufen die Baggertouren auch rechtmäßig weiter
    Mir als Leser des Berichtes kommt die Frage der journalistischen Neutralität.
    Hier wird der Anschein verbreitet, dass mit den Bagger-Touren etwas Illegales veranstaltet wird.
    Das ist nicht so.
    Fakt ist, dass man solche (sportlichen) Events,,wo Menschen sich auf Neuland vorwagen, nicht versichern kann.
    Daher muss der Veranstalter sich von einer „Haftpflicht“ schriftlich befreien lassen und dem Nutzer eine Eigenverantwortung übertragen.
    Das macht man z.B. bei einem Fallschirmsprung so.
    Ich musste eine solche Erklärung sogar schon als Weihnachtsmann unterschreiben, weil ich mit einem Hubschrauber ein Krankenhaus „aus dem Himmel“ ansteuern sollte und wollte.
    Fakt ist, dass auf dem Gelände des Steinbruchs momentan zwei Gebäude (davon ein Zelt) stehen, für die es keine Baugenehmigung gibt.
    Fakt ist, dass Herr Stresemann (sofern er wirklich so heißt und der Nachbar des Steinbruchs ist), ohne Baugenehmigung sein Grundstück in den Bereich des Steinbruchs erweitert hat.
    Nach Feststellung dieser Faktenlage sieht man die diskutierten Sachverhalte in einem neutralerem Licht oder einem erweiterten Blickwinkel.
    Ich habe dafür nur eine Deutung:
    Unnötiger Nachbarschaftsstreit, in den Presse, Verwaltung und Politik reingezogen werden.

Kommentare sind deaktiviert.