EINEN EURO FÜR DAS KLIMA

Christian Hoyer (Ruhr-Inn-Hotel) Steven Scheiker (Stadtwerke), Tasha Peryschkin (EST), und Joachim Kludt (Ruhr-Inn-Hotel), freuen sich über die Zertifizierung für Strom aus erneuerbaren Energien. (Foto: RuhrkanalNEWS)

Eine Idee braucht immer engagierte Partner, um sich zu entwickeln. Die Ideen von Klimaschutz und erneuerbaren Energien sind in Hattingen eng mit den Hattinger Stadtwerken, den Hattinger Wohnstätten (hwg) und dem Hotel Ruhr Inn verbunden. Das zeigt sich auch bei der jüngsten Zertifizierung des Hotels als Ökostrom-Betrieb, der in Sachen Nachhaltigkeit top aufgestellt ist.

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Unter Ökostrom versteht man Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Er wurde in Wind- oder Wasserkraftwerken gewonnen, in Biogasanlagen oder mit Solarstromanlagen (Photovoltaik). Anbieter müssen für die Menge, die sie als Ökostrom verkaufen wollen, Herkunftsnachweise beziehen. Diese belegen, wie und wo der Strom erzeugt wurde. Herkunftsnachweise aus Deutschland gibt es allerdings kaum, denn in Deutschland wird der Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzlich gefördert über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Der Ökostrom, den die Hattinger Stadtwerke anbieten, kommt aus Spanien und Finnland. Durch den Kauf der Herkunftsnachweise wird die Produktion des sogenannten Graustrom (aus Kohle oder Atom) reduziert, sodass global betrachtet eine Reduktion von Co2-Emissionen stattfindet.

Seit Eröffnung im Sommer 2017 ist das Hotel Ruhr Inn Ökostromkunde der Stadtwerke Hattingen. „Wir reduzieren den Co2-Ausstoß um rund 23.000 kg bezogen auf den Stadtwerke Mix, den wir beziehen. Zusätzlich nutzen wir hier eine Photovoltaikanlage und eine Solarthermieanlage und wir tragen auch durch die Begrünung des Geländes zum Klimaschutz bei. So haben wir beispielsweise auch fünfzig Bäume auf unserem Gelände gepflanzt“, erläutert Geschäftsführer Joachim Kludt die Maßnahmen. Er und sein Geschäftspartner Christian Hoyer sind von der Nachhaltigkeitsdebatte überzeugt. Sie sagen aber auch: „Wir machen das schon seit Jahren. Die aktuelle Debatte ist gut, aber für uns war schon die Bedeutung schon viel früher klar.“

Und: Immer mehr Firmen erkennen, dass sie etwas ändern müssen. „Im letzten Jahr haben wir in Hattingen 176 Stromzähler mit Ökostrom beliefert. Darunter waren sieben Gewerbekunden. In diesem Jahr sind es bis jetzt 322 Kunden, darunter 15 Gewerbekunden. Und für 2020 haben wir schon einen neuen großen Industriekunden gewonnen“, zeigt sich Steven Scheiker, Leiter Markt und Vertrieb der Stadtwerke Hattingen, mit der Entwicklung zufrieden. Auch die Firma EST Edelstahlschneidtechnik wechselte jetzt zu Grünstrom. Sie kompensiert durch ihren Wechsel auf Ökostrom rund 750 t Co2 pro Jahr.

Die Stadtwerke selbst stehen natürlich auch in der Öko-Pflicht. „Seit 2018 ist der komplette Eigenbedarf der Stadtwerke Ökostrom. Darunter fällt das Verwaltungsgebäude, der Bedarf der Stationen im Stadtgebiet und der Bedarf der Erdgastankstelle an der Martin-Luther-Straße“, so Scheiker im Pressegespräch. Und: „Auf dem Dach unseres Neubaus der Verwaltung befindet sich eine Photovoltaikanlage, dessen Strom etwa 15 Prozent des Strombedarfes decken kann“.

Knapp 15 Prozent der Stadtwerke-Kunden seien heute schon Ökostromkunden, so Scheiker. „Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden bedeutet das eine Reduktion von 875 kg Co2 bezogen auf die Stadtwerke Hattingen. Bezogen auf den sogenannten Deutschland-Mix sind es 1522 kg. Die Mehrkosten für einen durchschnittlichen Haushalt betragen etwa einen Euro pro Monat.“

Jeder kann also etwas für das Klima tun. Eines gilt natürlich grundsätzlich: Die beste Energieeinsparung ist die Energie, die gar nicht erst verbraucht wird.